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Wohin du auch fliehst - Thriller

Wohin du auch fliehst - Thriller

Titel: Wohin du auch fliehst - Thriller
Autoren: Haynes Elizabeth
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Schaden anzurichten. Aber fest genug, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Die Flasche glitt mir aus den Fingern und landete auf dem Fußboden.
    Ich nutzte meine Chance und rannte zum Bad, knallte die Tür hinter mir zu und schloss ab.
    »Geh weg!«, schrie ich. »Geh weg, lass mich in Ruhe!«
    Als würde er das tun! Nur wenige Sekunden später hämmerte er an die Tür. Nach einer kurzen Pause hörte ich einen Rums, als er versuchte, sie mit der Schulter aus den Angeln zu heben. Die Tür bebte, gab aber nicht nach. Sehr viel länger würde sie allerdings nicht standhalten.
    Als die Tür laut gegen die Badezimmerwand donnerte, so als stünde der Weltuntergang bevor, war ich zu allem bereit. Die einzige Waffe, die ich hatte, war ein Deospray, das ich ihm ins Gesicht sprühte, während er um sich schlug, doch seine Hiebe gingen alle ins Leere. Er zog sich aus dem Bad zurück, hielt sich die Hände vors Gesicht, hustete und schrie: »Du Schlampe! Catherine, du verdammte Schlampe!«
    Und auch ich schrie. »Was hast du mit Stuart gemacht? Was hast du mit ihm gemacht, du Schwein? Du Stück Dreck!«
    Ich quetschte mich an ihm vorbei, rannte in die Küche und suchte nach einem Messer. Nach irgendetwas. Meine Finger waren wie aus Watte, als ich die Schubladen herauszog und leise wimmernd nach irgendwas suchte, doch alles, was ich finden konnte, war ein Kartoffelschäler. Ich packte ihn und drehte mich zu ihm um.
    Er war nicht da. Kein Mucks war zu hören, nur mein Herz, das schlug wie verrückt, und die ersten schweren Regentropfen, die draußen auf den Balkon und gegen die Scheibe klatschten. Minuten vergingen.
    »Komm raus!«, schrie ich. »Wo steckst du? Du Schwein! Wo zum Teufel steckst du? Ich habe keine Angst mehr vor dir. Komm schon, du verdammter Feigling!«
    Meine Hände zitterten, doch ich hatte den Kartoffelschäler fest in der Hand, hielt ihn hoch, als sei er ein zwölf Zentimeter langes Stahlmesser und kein vier Zentimeter langer Schäler mit Plastikgriff.
    Hätte er vor mir gestanden, hätte ich ihm den Schäler so weit es ging in seinen Leib, in Hals und Gesicht gerammt. Aber er war nirgendwo zu sehen.
    In dem fahlen Licht, das aus dem Schlafzimmer kam, sah ich mich fieberhaft um. Ich schaute in der Küche nach und entdeckte dort etwas anderes – das Feuerzeug für den Gasherd. Ich steckte den Kartoffelschäler in die Tasche und nahm stattdessen das Feuerzeug.
    »Komm raus!«, schrie ich. »Worauf wartest du noch?!«
    Ich konnte von hier aus die Eingangstür sehen, die leicht offen stand. Licht aus dem Flur drang herein. »Nein«, murmelte ich und rannte auf die Tür zu und hinter ihm her.
    Er war hinter dem Sofa, stand plötzlich auf und stellte mir ein Bein. Das Deospray und das Feuerzeug rutschten mir aus der Hand und schlitterten über den Fußboden, als ich mit einem gewaltigen Krach aufs Gesicht fiel.
    Er lachte, im Halbschatten sah er aus wie ein Wahnsinniger. Tränen rannen über sein Gesicht wegen des Sprays in seinen Augen. »Du hast keine Angst? Hä? Wolltest du das sagen?« Er saß auf meiner Brust, und ich schlug mit den Fäusten auf ihn ein, so fest ich konnte. Doch das tangierte ihn offensichtlich nicht im Geringsten.
    »Geh runter von mir, du Stück Scheiße!«, zischte ich. »Geh verdammt noch mal von mir runter!«
    Er bekam eine Hand von mir zu fassen und versuchte, auch die andere zu packen, während ich nach ihm schlug, versuchte, seine Augen zu erwischen, und ihn kratzte. Wenn er meine andere Hand zu fassen bekam und mich fesselte, war es vorbei.
    »Wo ist Sylvia?«, schrie ich. »Was hast du mit ihr gemacht?«
    Er lachte erneut, als wäre das ein Witz. »Sylvia? Sagen wir mal so, sie wird mich nicht anzeigen.«
    Autoscheinwerfer erhellten einen Augenblick das Zimmer, ich blickte in seine Augen, und als ich den Ausdruck darin sah, hätte mich die Angst beinahe übermannt. Bisher hatte ich keine Angst gehabt. Doch jetzt wurde mir klar, dass er mich umbringen würde. Und diesmal würde er es zügig hinter sich bringen.
    Statt ihm ins Gesicht zu schlagen, griff ich in meine Tasche und bekam den Kartoffelschäler zu fassen. Mit aller Kraft rammte ich ihn in seine Seite. Er fiel fast augenblicklich von mir herunter, schrie auf und hielt sich die Seite.
    Der Griff des Kartoffelschälers ragte aus seiner Flanke. Er drehte sich um, sah ihn an und berührte ihn vorsichtig.
    Ich kroch in den Schatten, tastete auf dem Teppich nach der Spraydose und dem Feuerzeug und bekam sie in dem Moment in die
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