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Wogen der Leidenschaft - Roman

Wogen der Leidenschaft - Roman

Titel: Wogen der Leidenschaft - Roman
Autoren: Janet Chapman
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Lächeln.
    » Ich habe die Absicht, meinen Sohn kennenzulernen, wie diese Mitteilung es mir rät.«
    » Und?«, fragte Jesse.
    » Und während meine Ermittler feststellen, wohin Kelly Sands verschwunden ist, bin ich entschlossen, dafür zu sorgen, dass Emma Sands zutiefst bereut, dass sie mich nicht sofort kontaktiert hat, als ihre Schwester Michael in ihrer Obhut gelassen hat. Sobald man Kelly gefunden hat, werde ich dafür sorgen, dass sie noch mehr Grund zur Reue hat– nicht nur weil sie mir meinen Sohn vorenthalten hat, sondern auch weil sie ihn einer Neunzehnjährigen überlassen hat.«
    Sam schüttelte den Kopf, noch ehe Ben geendet hatte.
    » Das kannst du nicht.« Sich vorbeugend stützte er seine Ellbogen auf die Knie.
    » Ich bin sicher, dass der Junge seine Mutter und seine Tante liebt. Wenn du an ihnen Vergeltung übst, ruinierst du jede Chance, mit Michael eine Beziehung aufzubauen.«
    » Er hat recht, Ben.« Jesse stand auf und warf das Foto auf den Schreibtisch.
    » Vermutlich hat man Michael gesagt, dass sein Vater tot wäre. Lass dein Urteilsvermögen nicht von Zorn trüben, und überlege dir lieber, wie du mit dem Jungen am besten eine Beziehung aufbaust.«
    Auch Ben stand auf.
    » Das habe ich mir bereits überlegt. Ich reise morgen ab und trete einen zweiwöchigen Urlaub im Emma Sands Sport-Camp an– zur Vogeljagd. In Medicine Creek Camps checke ich unter dem Namen Tom Jenkins ein.«
    Nun stand auch der sichtlich beunruhigte Sam auf.
    » Du kannst doch nicht einfach unter anderem Namen auftauchen. Die Tante des Jungen wird dich auf den ersten Blick erkennen.«
    Ben strich sich über den adrett gepflegten Bart, den er sich seit einer Woche wachsen ließ.
    » In sechzehn Jahren habe ich mich ziemlich verändert. In jenem Sommer in Maine war Emma erst vierzehn. Wenn ich Kelly besucht habe, ist Emma immer im Wald verschwunden. Sie kann unmöglich wissen, wer ich bin. Sobald ich mit Michael auf einigermaßen gutem und vertrautem Fuß stehe, werde ich eine Möglichkeit finden, mich zu outen.«
    » Das gefällt mir nicht«, brummte Sam.
    » Irgendjemand im Ort wird dich sicher erkennen. Hast du vergessen, was an dem Tag passiert ist, als du Medicine Gore verlassen hast? Das FBI mag ja zu dem Schluss gekommen sein, dass du mit dem Anschlag auf den Damm nichts zu tun hattest, doch wurden die Schurken nie gefunden, die ihn in die Luft gejagt haben. Vielleicht sind die Einheimischen noch immer der Meinung, dass du an Charlie Sands’ Tod schuld bist.« Er trat an den Schreibtisch.
    » Nimm wenigstens Jesse mit.«
    » Jesse wird während meiner Abwesenheit Tidewater International führen. Wir sind dabei, fünf neue Frachtschiffe zu kaufen, und müssen noch die Einzelheiten ausarbeiten.«
    » Verdammt, Ben«, entfuhr es Sam, » du solltest dir alles sehr gründlich überlegen.«
    » Seit drei Wochen denke ich an nichts anderes.« Ben steckte die Nachricht in den Umschlag und legte ihn und das Foto in den Ordner, den er sich unter den Arm klemmte.
    » Entschuldigt mich jetzt, ich muss packen.«
    Sam ging um den Schreibtisch herum und vertrat ihm den Weg.
    » Dann nimm wenigstens Ronald mit.«
    Ben stieß ein kurzes, spöttisches Lachen aus.
    » Mit einem Chauffeur aufzukreuzen, der aussieht wie ein Schläger… da macht man gleich den richtigen Eindruck. Nein, das ist mein Problem, das ich auf meine Art lösen werde.« Er berührte Sams Arm.
    » Keine Angst, großer Bruder, ich kann selbst auf mich aufpassen.«
    Ben hielt auf dem Weg zur Tür inne und drehte sich zu Sam um.
    » Ach, da fällt mir unsere kleine Wette ein… es ging darum, ob du Willa zur Ehe überreden könntest und sie zwei Monate nach der Hochzeit schwanger sein würde. Obwohl du in beiden Punkten gewonnen hast, bin ich der Meinung, dass deine und Jesses Millionen in einen Trust für Michael eingebracht werden sollten, da Brams erster Enkel mit einem Abstand von fünfzehn Jahren gewonnen hat.«
    Damit trat Ben hinaus auf den Korridor und ging die Treppe hinauf. Sein Lächeln erlosch, als er an die bevorstehende Fahrt in den Norden und in die Wälder Maines dachte.

1
    S o sicher, wie im Winter Schnee fallen würde, würde Tom Jenkins Ärger machen. Das traf auf die meisten ihrer Gäste aus der Großstadt zu, aber üblicherweise hatten sie so viel Anstand, tatsächlich anzukommen, ehe sie bei ihr alles auf den Kopf stellten. Tom Jenkins aber hatte es nicht mal bis Medicine Creek Camps geschafft, und schon machte er sie rasend.
    Der Mann hatte
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