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Wo mein Herz zu Hause ist

Wo mein Herz zu Hause ist

Titel: Wo mein Herz zu Hause ist
Autoren: MARY J. FORBES
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Party denn passiert, dass du so durcheinander bist?“
    „Nichts. Der neue Coach wurde vorgestellt, und Harry bekam die übliche goldene Uhr überreicht. Und das war’s auch schon.“
    „Und war Skip Dalton da?“
    Addie beobachtete, wie Michaela ins Auto stieg. „Tu doch nicht so, als ob du das nicht wüsstest. Es stand schließlich zweimal in der Zeitung.“
    Charmaine kniff die Augen zusammen. „Hast du mit ihm geredet?“
    „Nein.“
    „Aber du hast ihn gesehen.“
    „Ja.“
    Die Fragen standen Charmaine förmlich ins Gesicht geschrieben: Wie sah er aus? Waren die Leute beeindruckt? Hat er sich verändert?
    „Ich muss jetzt los.“ Addie ging die Stufen hinunter.
    „Addie … dein Vater wollte doch nicht, dass du so … unter der Sache leidest.“
    Unter der Sache . Ein neutraler Ausdruck für die Gehirnwäsche, die Cyril Watson seiner Tochter verpasst hatte, um sie dazu zu bringen, den Mann aufzugeben, den sie liebte. Und einige Monate später das Kind von ihm.
    Sie drehte sich zu ihrer Mutter um. „Fang nicht davon an, Mom. Ich weiß schon, warum Dad so einen Druck auf mich ausgeübt hat. Er wollte nicht, dass seine wunderbare Tochter abrutscht.“
    Erschrocken riss Charmaine die Augen auf. „Aber nein, so darfst du das nicht sehen. Er wollte, dass du eine Chance hast, er wollte …“
    „Genau. Er wollte. Und was er wollte, hat er immer bekommen.“
    „Aber das stimmt doch gar nicht. Dein Vater hat das getan, was er für das Beste hielt …“
    „Das Beste für wen? Für mich? Für dich? Für die Familie? Mach dir doch nichts vor. Er wollte nur seinen Ruf schützen; das wissen wir alle. Alle außer dir. Und wann wirst du dir das eingestehen?“
    „Du nimmst dir Skips Rückkehr zu sehr zu Herzen, aber das ist er nicht wert.“
    Addie lachte verächtlich. „Irgendetwas muss er schon wert sein. Immerhin war er mal der beste Quarterback in der Liga.“
    Ihre Mutter senkte den Blick, wahrscheinlich aus Schuldgefühl. Aber Addie kümmerten Charmaines Gefühle schon lange nicht mehr. Im Laufe der Jahre hatte sie sich ein dickes Fell zugelegt, und das hatte auch Dempsey zu spüren bekommen.
    „Waren Kat und Lee auch da?“, fragte Charmaine.
    „Keine Ahnung, ich habe sie nicht gesehen. Ich bin sofort wieder gegangen, als der Coach seine Uhr hatte.“
    Charmaine seufze vernehmlich.
    „Was? Hast du etwa erwartet, dass ich mich dort amüsiere, Skip treffe und ihn herzlich willkommen heiße?“ Als Charmaine nicht antwortete, schüttelte Addie ungläubig den Kopf. „Ja, das hast du tatsächlich.“
    „Immerhin werdet ihr an derselben Schule sein.“
    „Ja, und darauf freue ich mich wirklich nicht. Das kannst du mir glauben.“
    „Warum trefft ihr euch nicht vorher mal? Vielleicht hilft es dir, über deine Probleme hinwegzukommen.“
    „ Probleme ? Als Dad mich gezwungen hat, die Papiere zu unterzeichnen, wollte ich nur noch sterben. Sterben , verstehst du?“
    „M-m-mom!“, rief Michaela ängstlich aus dem Wagen.
    „Ich muss los. Bis später.“
    Mit schnellen Schritten ging Addie zum Auto.
    Charmaine eilte ihr nach. „Und was willst du nun unternehmen?“
    „Nichts. Rein gar nichts. Der Mann ist mir völlig egal.“
    Sie stieg ein, startete den Wagen und ließ ihre Mutter einfach stehen.
    Nichts. Rein gar nichts. Vergiss das nicht, Addie.
    Skip Dalton war nichts weiter als ein kleines Schlagloch in ihrem Lebensweg. Sie würde ihn einfach ignorieren.
    Aber warum war sie dann noch immer so aufgewühlt?

2. KAPITEL
    Am Montag nach der Willkommensparty in der Schule stellte Skip seinen Pick-up neben dem Prius auf der Einfahrt seines neuen Hauses ab und stieg aus. Gestern hatte die Umzugsfirma die Möbel gebracht, und heute würden er und Becky die Umzugskisten auspacken.
    Über die Motorhaube lächelte er Becky an. „Tja, da sind wir. Unser neues Zuhause.“
    Er hoffte sehr, dass ihr das Haus, die Insel und die Schule, auf die sie nach den Sommerferien gehen würde, gefielen. Immerhin machte sie schon mal große Augen, als sie das Haus zum ersten Mal sah.
    „Es ist riesig! Ich war noch nie in einem so großen Haus! Wohnen wir da ganz allein drin?“
    „Nur wir beide.“ Im Moment jedenfalls. Skip konnte natürlich nicht in die Zukunft sehen, aber er hoffte sehr, dass er und die Nachbarin von gegenüber irgendwann Freundschaft schließen würden. Um Beckys willen. Und vielleicht ergab sich dann ja mehr daraus …
    Auf einmal war ihm Beckys Staunen etwas peinlich. Immerhin war dies hier nur
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