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Wo mein Herz zu Hause ist

Wo mein Herz zu Hause ist

Titel: Wo mein Herz zu Hause ist
Autoren: MARY J. FORBES
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letzten beiden Laibe aus dem Ofen in Skips Küche und wickelte jeden in ein dickes Handtuch.
    Draußen trommelte der Regen an die Scheiben – es war ein idealer Samstag zum Backen, besonders bei der fröhlichen Hilfe, die sie gehabt hatte.
    Wie versprochen hatte Addie Becky gezeigt, wie man Brot backte. Mittlerweile lebten sie und Michaela mehr in Skips Haus als in ihrem, und sie alle waren fast eine richtige Familie.
    Seit dem Tag auf dem Friedhof hatte sich viel verändert. Becky hatte sie an jenem Tag akzeptiert, und die Spannung zwischen ihnen war verschwunden. Vielleicht würde sie eines Tages sogar „Mom“ zu ihr sagen, aber davon hing Addies Glück nicht ab. Ihr lag nur alles daran, dass Becky sich mit ihr, Michaela und Skip wohlfühlte.
    „Du hast gute Laune“, bemerkte Skip von seinem Platz am Frühstückstisch her, wo er ein paar Anrufe erledigt hatte. „Worüber freust du dich denn so?“
    „Ach, über dies und das“, gab sie ausweichend zurück, weil ihr Glücksgefühl viel zu groß war, um es zu beschreiben.
    Skip stand auf, kam herüber und umarmte sie. „Weißt du eigentlich, wie sexy du mit dieser Schürze aussiehst?“
    „Komm bloß nicht auf dumme Gedanken!“, warnte sie lachend. „Die Mädchen sind jeden Moment vom Honigschuppen zurück.“
    „Würde mir ja im Traum nicht einfallen“, gab er vielsagend zurück. „Ich zehre noch von letzter Nacht.“
    Am Vorabend war Charmaine mit den Kindern ins Kino gegangen, und Skip und Addie hatten ein paar Stunden für sich gehabt. Statt ebenfalls auszugehen, hatten sie es sich zu Hause gemütlich gemacht – und mehr.
    „Hättest du vor ein paar Jahren je gedacht, dass alles so kommen würde?“, fragte sie.
    „Vor ein paar Jahren warst du noch verheiratet. Aber ich habe immer davon geträumt.“
    Genau wie sie selbst auch – nur, dass sie sich das nie eingestanden hatte. Doch jetzt, wo sie sich und ihre Tochter wiedergefunden hatten, wollte sie mehr. „Wann, meinst du, können wir mit den Mädchen darüber reden, mein Haus zu vermieten?“
    Bevor er antworten konnte, flog die Tür auf, und es war lautes Kichern zu hören. Becky und Michaela waren zurück. Addie wischte sich die Hände an der Schürze ab und eilte in den Flur. Die beiden waren nass, steckten in schlammverkrusteten Gummistiefeln und strahlten um die Wette.
    Lächelnd nahm Addie ihnen die Honiggläser ab, die die Mädchen abgefüllt hatten. „Ihr habt wohl einen kleinen Umweg gemacht?“
    „Draußen sind tausend Pfützen“, erklärte Michaela. „Es war richtig schwer, nach drüben zu laufen und nicht in welche reinzutreten. Oder, Becky?“
    „Genau. Es gab kaum eine freie Stelle.“
    „Ja, das sehe ich“, erwiderte Addie trocken.
    Hinter ihr fing Skip an zu lachen.
    Fünf Minuten später kamen die Mädchen in trockenen Sachen in die Küche und setzten sich leise an den Tisch. Die dick mit Honig und Butter bestrichenen Brotscheiben rührten sie jedoch nicht an, und auch ihre Fröhlichkeit war verschwunden. Ernst sahen sie einander, dann Skip und Addie an.
    Sofort wurde Addie unruhig. War im Honigschuppen etwas schiefgelaufen? Oder hatten sie sich oben beim Umziehen gestritten?
    „Ich dachte, ihr habt Hunger“, bemerkte Skip und zwinkerte Addie zu, ganz offensichtlich bemüht, die plötzliche Anspannung zu zerstreuen. „Wenn ihr euch nicht beeilt, esse ich euch alles weg.“ Er griff nach der zweiten Scheibe.
    Becky nahm Michaelas Hand. „Wir wollten euch etwas fragen.“
    Unter dem Tisch drückte Skip beruhigend sein Knie an Addies. „Schießt los.“
    „Na ja“, begann Becky, „Micky und ich haben uns etwas ausgedacht.“
    „Es geht um dich, Mom“, warf Michaela ein.
    „Und um dich, Dad.“
    Die beiden tauschten einen Blick, dann hob Becky das Kinn. „Ihr findet die Idee vielleicht nicht gut, aber wir beide schon.“
    Schweigen.
    „Mädels, solange ihr uns nicht verratet, um was es geht, können wir auch nichts dazu sagen.“
    „Na gut.“ Becky holte tief Luft. „Wir wollen, dass du Addie heiratest, denn dann können wir endlich richtige Schwestern sein.“
    „Genau“, bekräftigte Michaela. „Genau wie du und Tante Kat und Tante Lee.“
    „Oh Mädchen.“ Vor Erleichterung kamen Addie die Tränen. „Ich weiß nicht …“
    „Bitte, Mom“, unterbrach ihre jüngere Tochter sie. „Unser Haus ist alt und hässlich, und ich will viel lieber für immer in Beckys Haus wohnen. Dann kann Skip mein Dad sein, und du bist dann Beckys Mom und … und alles
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