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Wo die Toten ruhen - Psychothriller

Titel: Wo die Toten ruhen - Psychothriller
Autoren: PeP eBooks
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Vielleicht war ich nicht ganz zurechnungsfähig, jedenfalls dachte ich, du würdest mich nicht mehr lieben. Ich dachte, du hättest für immer das Vertrauen zu mir verloren. Trotzdem wollte ich dich nicht noch mehr verletzen.«
    »Leigh, das hast du völlig falsch verstanden«, sagte Ray. »In einem hatte Martin Recht. Ich habe dich von mir weggetrieben. Seit du angefangen hast, von Kindern zu reden - ich hatte solche Angst. Ich habe dich in seine Arme getrieben. Du wolltest geliebt werden, und ich habe dir meine Liebe entzogen. Und dann wollte ich dir die Schuld an allem geben! Ich habe erkannt … dass ich dich verletzt habe, um mich zu rächen. Und noch mehr verletzt habe.« Ray schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Ich wollte, dass du gehst. Ich fürchte, das hast du gespürt.«
    Sie nickte. »Deswegen hast du deine Mutter angerufen und ihr von Martin und mir erzählt. Ich kann mir nur vorstellen, was du gesagt hast. Und sie … sie wurde so wütend, weil ich dir wehgetan habe, dass sie wollte, dass ich sterbe.«
    »Nein! Nein! Ich habe sie nicht angerufen! Das würde ich nie tun! Sie hat es erst am Sonntag erfahren!«
    »Bist du dir da ganz sicher?«, fragte Leigh. »Es ist in Ordnung, ich mache dir keine Vorwürfe.«
    »Ich habe sie nicht angerufen! Sie wusste es nicht, bis zu dieser Nacht! Du hast alles durcheinandergebracht! Nichts von all dem ist wahr!«

    »Warte!«, meinte Kat eindringlich. »Bleib ganz ruhig, Ray. Pssst. Ray, denk doch an das T-Shirt, das wir gefunden haben.«
    Ray vergrub das Gesicht in seinen Händen.
    »Leigh«, meinte Kat behutsam, »geh noch mal zurück, ich bitte dich, erklär es uns noch einmal. Du hast euer Haus in Topanga verlassen. Warum bist du nach Whittier gefahren?«
    »Ich wollte zum Haus meiner Eltern«, sagte Leigh. »Aber als ich in die Stadt kam, sah ich Esmés Inhalator auf dem Beifahrersitz liegen, du weißt schon, den sie wegen ihres Asthmas braucht. Ich sah ihn und dachte: Oh, verdammt, sie braucht das Ding.«
    »Sie hat einen benutzt, als ich am Sonntag bei ihr war. Das muss der gewesen sein«, sagte Ray.
    »Aber warum war der Inhalator in deinem Auto, Leigh?«, fragte Kat.
    »Esmé hatte am Freitagmorgen bei uns angerufen, aber Ray war früh zur Arbeit gefahren, also habe ich den Anruf entgegengenommen. Ihrer Apotheke war das Zeug ausgegangen, es würde erst am Montag wieder Nachschub geben. Esmé bat mich, Ray auszurichten, er möge in L. A. ein Asthmaspray besorgen und es am Sonntag mitbringen, wenn wir zu ihr zum Essen kommen würden. Ich bot ihr an, das gleich zu erledigen. Ich dachte, ich bringe es ihr einfach vorbei. Es waren nur ein paar Kilometer mehr, und dann würde ich zu meiner Familie fahren. Ich kam in die Close Street, aber sie reagierte nicht auf mein Klopfen. Sie kam nicht an die Tür, also ging ich hintenrum zur Küche, weil ich weiß, dass sie die Tür manchmal offen lässt, wenn sie den Müll rausbringt. Ich rief nach ihr … und machte mir immer mehr Sorgen. Dann sah ich, dass die Kellertür offen stand.«
    »Die ist doch immer abgeschlossen.«

    »Richtig. Ich dachte, sie hat da unten vielleicht einen Asthmaanfall oder ist die steilen Stufen hinuntergestürzt. Also bin ich hineingegangen und die Treppe hinunter. Es war so seltsam.« Sie hielt inne und kniff die Augen zusammen, während sie sich erinnerte.
    »Was, Leigh?«, fragte Kat.
    »Also, ich rannte die Treppe hinunter. Sie wirbelte herum, und da war ein Moment - ich schwöre es -, in dem sie trotz der Überraschung einen klaren Beschluss fasste, und dann ging sie mit dem Meißel auf mich los. Ich ließ den Inhalator fallen, den ich noch verpackt in der Hand hielt, und hastete die Treppe wieder hinauf. Sie folgte mir, und ich hörte sie keuchen, sie muss sehr aufgeregt gewesen sein.«
    Ray starrte Leigh an - verwirrt, erschüttert und ungläubig. »Mit einem Meißel?«, unterbrach er sie. »Was sollte sie denn im Keller mit einem Meißel machen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Leigh. »Vielleicht wollte sie irgendwas damit öffnen? Weißt du, was sie da unten verwahrt? Ich meine, der Keller sah leer aus.«
    »Vielleicht hat sie an den Rohren gearbeitet«, meinte Ray. »Weißt du, die Spüle tropft. Wahrscheinlich ist das Wasser durchgesickert. Ich habe sie gewarnt. Es könnte die Wände angreifen oder sogar das ganze Haus unter Wasser setzen.«
    »Es gibt oft die verschiedensten Gründe dafür, dass ältere Menschen ihre Persönlichkeit ändern«, warf Kat ein, die
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