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Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Titel: Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)
Autoren: James Patterson
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auftauchte, war er ein wenig grün im Gesicht. Mit einem dürren, zittrigen Finger deutete er auf mich und krähte: »Habt ihr das gesehen? Sperrt sie ein! Erschießt sie von mir aus! Tut, was getan werden muss!«
    Mein Magen verkrampfte sich und eine grausame Ahnung stieg in mir auf – war ich schon immer unaufhaltsam auf diese Nacht zugesteuert? War sie von Anfang an dazu bestimmt gewesen, Teil meiner Lebensgeschichte zu sein?
    Doch ich hatte keine Ahnung, wie ich darauf kam oder was es zu bedeuten hatte.

W HIT
    Bisher war ich mir sicher gewesen, dass ich mir das alles nicht nur einbildete. Doch als Wisty in Flammen aufging, dachte ich sofort, ich würde vor Stress halluzinieren.
    Ich meine, selbst ein ausgeruhter, bodenständiger Mensch hätte sich doch nicht einfach gesagt: Ist ja ’n Ding! Meine kleine Schwester hat sich in eine menschliche Fackel verwandelt! Oder?
    Aber als ich die Hitze, den Rauch und die qualmenden Wohnzimmervorhänge registrierte, dämmerte mir sehr schnell, dass Wisty wirklich brannte.
    Dann dachte ich, die Schlägertypen von der Neuen Ordnung hätten sie angezündet , und das machte mich so wütend, dass ich mich tatsächlich aus ihrem Griff befreien konnte. Und eins kann ich euch sagen: Wäre ich nicht wie ein Verrückter zu Wisty gerannt, um die Flammen zu ersticken, hätte ich die Widerlinge k.   o. geschlagen.
    Kurz darauf brach das völlige Chaos aus.
    Ich hatte zwar noch keinen Tornado miterlebt, aber ich war fest davon überzeugt, dass es einer war. Die Fenster zersprangen. Der Wind peitschte herein wie ein tosender Gebirgsfluss und schleuderte alles Mögliche – Glassplitter, Stehlampen, Beistelltische – kreuz und quer durchs Wohnzimmer.
    Es war so laut, dass ich rein gar nichts mehr hören konnte, und der heftige Regen brannte auf meiner Haut wie ein Bienenschwarm, der durch einen Laubbläser gejagt wurde. Ganz abgesehen von den Trümmern, die uns um die Ohren flogen.
    Sehen konnte ich natürlich auch nichts. Klar, ich hätte mich durchaus umschauen können. Aber ich hatte keine Lust, Holzsplitter, Glasscherben und Plastikbrocken ins Auge zu kriegen. Ich hänge an meinem Augenlicht.
    Deshalb brachte es mir überhaupt nichts, dass ich die Schlägertypen abgeschüttelt hatte. Alle klammerten sich an den Boden, an die Wände, an alles, was irgendwie stabiler wirkte als sie selbst. Jetzt ging es nur noch darum, nicht ins Freie und in den sicheren Tod gesaugt zu werden.
    Ich wollte nach Wisty rufen, aber ich hörte meine eigene Stimme kaum.
    Doch mit einem Schlag – so plötzlich, wie es angefangen hatte – war alles wieder ruhig. Still.
    Ich ließ die Arme sinken, die ich schützend vors Gesicht gehalten hatte. Was ich dann sah, werde ich nie vergessen.
    In der Mitte unseres zertrümmerten Wohnzimmers stand ein hochgewachsener, kahlköpfiger, Ehrfurcht gebietender Mann. Ach, so ein alter Typ klingt nicht besonders gruselig? Wartet’s ab.
    Das ist der Typ, der sich bald als das Böse in Menschengestalt entpuppen wird.
    »Liebe Familie Allgood«, sagte der Mann. Er sprach leise, aber eindringlich. Ich lauschte auf jedes Wort. Ich konnte nicht anders. »Ich bin Der Eine, Der Der Einzige Ist. Vielleicht habt ihr schon von mir gehört …«
    Mein Vater trat ihm mit hocherhobenem Kopf entgegen. »Wir wissen, wer Sie sind. Aber Sie machen uns keine Angst. Wir werden uns Ihren abstoßenden Gesetzen nicht unterwerfen.«
    »Das hätte ich von dir auch nicht erwartet, Benjamin. Ebensowenig von dir, Eliza«, erwiderte der Mann mit einem Blick auf meine Mutter. »Ehrgeizige Abweichler, wie ihr es seid, legen schon immer größten Wert auf ihre Freiheit. Aber ob ihr die neuen Realitäten akzeptiert, ist nicht von Belang. Nein, mich interessiert das junge Volk. Es handelt sich um eine kleine Kommandoaktion, versteht ihr? Ich gebe die Kommandos und die beiden gehorchen.« Lächelnd musterte der Glatzentyp meine kleine Schwester und mich – er hatte ein sympathisches, geradezu warmherziges Lächeln. »Ich stelle euch vor eine einfache Wahl, Kinder. Ihr müsst euch nur von eurem früheren Leben lossagen – von euren Freiheiten, euren Gewohnheiten und insbesondere von euren Eltern – und schon werdet ihr verschont. Wenn ihr gehorcht, wird man euch nichts zuleide tun. Man wird euch kein Haar krümmen. Das verspreche ich euch. Verabschiedet euch von eurem alten Dasein und von euren Eltern. Das ist alles. Es ist ganz leicht. Kinderleicht.«
    »Niemals!«, brüllte ich ihn an.
    »Das können
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