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Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Titel: Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)
Autoren: James Patterson
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massige Gestalten in dunkelgrauen Uniformen stürmten herein und glotzten mich an wie das Oberhaupt einer enttarnten Terrorzelle.
    »Sie ist es! Wisteria Allgood!«, rief der eine, als ein grelles Licht die Dunkelheit zerfetzte. Damit hätte man einen ganzen Flugzeughangar ausleuchten können.
    Ich hielt die Hände krampfhaft vor die Augen, während mein Herz zehn Gänge höher schaltete. »Wer sind Sie!?«, schrie ich. »Und was machen Sie in meinem gottverdammten Zimmer ?«

Wisty
    »Vorsicht!« , rief einer der riesenhaften Männer. »Sie ist extrem gefährlich.« Die beiden sahen aus wie Mitglieder einer Spezialeinheit. Auf ihren Uniformen prangten große weiße Nummern. »Du weißt, dass sie …«
    Der andere nickte. Seine Augen huschten nervös durch mein Zimmer. »Du!«, bellte er mich an. »Du kommst mit! Wir sind von der Neuen Ordnung. Ein Mucks, und du wirst mit aller Härte bestraft!«
    Ich starrte ihn an. Mir wurde schwindlig. Die Neue Ordnung? Das waren keine normalen Cops. Und erst recht keine Rettungskräfte.
    »Ich … äh … ich …«, stotterte ich. »Ich muss mir was anziehen. Könnten Sie mich vielleicht ganz kurz … allein lassen?«
    »Maul halten!«, brüllte der erste Soldat. »Schnapp sie dir! Aber nimm dich in Acht. Sie ist gefährlich. Die sind alle gefährlich.«
    »Nein! Nicht! Wag es ja nicht!«, schrie ich. »Dad! Mom! Whit!«
    Da kapierte ich es. Die Erkenntnis plättete mich, als wäre ich von einem führerlosen Sattelschlepper überrollt worden: Genau so war es Celia ergangen. Oder?
    Oh Gott! Ich spürte kalten Schweiß im Nacken. Ich muss hier raus. Meine Panik wuchs und wuchs. Keine Ahnung, wie, aber irgendwie muss ich hier …
    … verschwinden.

Wisty
    Die beiden übertrieben muskelbepackten, grau gekleideten Männer erstarrten. Ihre kastenförmigen Schädel schnellten hin und her wie Marionettenköpfe.
    »Wo ist sie? Sie ist weg! Sie ist verschwunden! Wo ist sie hin?«, krächzte der eine verzweifelt.
    Sie leuchteten mit ihren Taschenlampen in alle Ecken. Der eine ließ sich fallen und spähte unters Bett, der andere rannte zu meinem Schrank und riss die Türen auf.
    Wo sollte ich denn sein? Waren die beiden komplett durchgeknallt? Ich stand doch direkt vor ihnen. Was war hier nur los?
    Vielleicht war das ein Trick. Vielleicht wollten sie mich dazu bringen, die Flucht zu ergreifen, damit sie einen Grund hatten, gewalttätig zu werden. Oder sie waren aus einer Irrenanstalt ausgebrochen und jetzt wollten sie mich holen, wie sie die arme Celia geholt hatten –
    »Wisty!« Der ängstliche Schrei meiner Mutter drang durch den Nebel, der sich in meinem Hirn breitgemacht hatte. Mom war im Flur. »Renn, Liebling. Renn!«
    »Mom!« , kreischte ich.
    Die beiden Männer fuhren herum und blinzelten überrascht. »Da ist sie! Schnapp sie dir! Sie steht direkt vor dir! Schnell, bevor sie wieder verschwindet!«
    Große, schwere Pranken schlossen sich um meine Arme und Beine, um meinen Kopf. »Lasst mich los !«, brüllte ich, während ich um mich schlug und mit den Füßen austrat. »Lasst. Mich. Los.«
    Doch ihr Griff war hart wie Stahl. Sie zerrten mich durch den Flur ins Wohnzimmer und schmissen mich auf den Boden wie einen Sack Müll.
    Hastig rappelte ich mich auf. Scheinwerfer blendeten mich. Ich sah nichts als Weiß. Da hörte ich Whits Schrei. Sie schleuderten ihn neben mich auf den Wohnzimmerboden.
    »Whit«, ächzte ich. »Was ist hier los? Was sind das für … Monster ?«
    »Wisty!« Er klang halbwegs nüchtern. »Alles okay?«
    »Nein.« Fast hätte ich geheult. Aber ich wollte nicht, ich durfte nicht vor den anderen schlappmachen. Ich weigerte mich. Alle miesen Thriller, die ich je gesehen hatte, flackerten in meinen Gedanken auf, das ganze Zeug, das angeblich »auf wahren Begebenheiten beruhte«. Mir wurde schlecht. Ich schmiegte mich an meinen Bruder. Er nahm meine Hand und drückte sie.
    Die Scheinwerfer erloschen. Wir blinzelten und zitterten im plötzlichen Dämmerlicht.
    »Mom?« , rief Whit. »Dad?« Spätestens jetzt war mein Bruder stocknüchtern.
    Ich schnappte nach Luft. Vor uns standen unsere Eltern, in zerknitterten Schlafanzügen, die Arme auf den Rücken gedreht, als wären sie unberechenbare Kriminelle.
    Okay, wir wohnten in einem der schlechteren Viertel der Stadt – aber keiner von uns hatte jemals Ärger mit der Polizei gehabt.
    Soweit ich wusste.

Wisty
    Stellt euch das mal vor: Eure eigenen Eltern stehen mit weit aufgerissenen Augen vor euch, komplett
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