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Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)

Titel: Witch & Wizard 1 - Verlorene Welt (German Edition)
Autoren: James Patterson
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Hier kamen keine Feiertagsparaden vorbei. Und normalerweise wurde die Straße auch nicht mitten in der Nacht von bewaffneten Männern in Kampfanzügen gestürmt.
    Ich schüttelte den Kopf und federte ein paar Mal auf den Zehenspitzen auf und ab, ein bisschen wie beim Aufwärmen. Wach auf, Whit. Zur Sicherheit verpasste ich mir auch noch eine Ohrfeige, ehe ich wieder hinausblickte.
    Da waren sie – eine riesige Kolonne Soldaten in unserer Straße! Hunderte Soldaten, klar und deutlich zu erkennen im Licht eines halben Dutzends fahrbarer Suchscheinwerfer.
    Ein einziger Gedanke kreiste unaufhörlich in meinem Kopf: Das kann nicht sein. Das kann nicht sein. Das kann nicht sein.
    Doch dann erinnerte ich mich an die Wahlen, an die neue Regierung, an das wirre Gerede meiner Eltern über die ungewisse Zukunft unseres Landes, an die Sondersendungen im Fernsehen, an die politischen Petitionen, die meine Klassenkameraden im Netz weiterleiteten, an die erbitterten Diskussionen zwischen den Lehrern an der Schule. Bis zu diesem Moment hatte mich nichts davon interessiert.
    Und bevor ich mir darüber klar werden konnte, was all das zu bedeuten hatte, machte die Vorhut der Kolonne an unserem Haus halt.
    Zwei bewaffnete Trupps lösten sich aus der Formation und sprinteten über unseren Rasen wie Spezialeinheiten. Die eine Gruppe rannte hinter das Haus, die andere postierte sich vorne. Es ging so schnell, dass ich es kaum mitbekam.
    Ich zuckte vom Fenster zurück. Mir war klar, dass die Typen nicht gekommen waren, um mich und meine Familie zu beschützen. Ich musste Mom, Dad und Wisty warnen …
    Doch als ich den Mund aufmachen wollte, prügelten sie schon die Haustür aus den Angeln.

Wisty
    Es ist nicht besonders angenehm, mitten in der Nacht aus dem eigenen Zimmer entführt zu werden. Aber genau das ist mir passiert …
    Lautes Gepolter weckte mich: umkippende Möbel, splitterndes Glas. War das etwa Moms Teegeschirr?
    Mann, Whit , dachte ich mir, während ich schläfrig den Kopf schüttelte. Mein großer Bruder war im letzten Jahr zehn Zentimeter gewachsen und hatte knapp fünfzehn Kilo Muskelmasse zugelegt. Dadurch war er zum breitschultrigsten und schnellsten Quarterback der Gegend geworden, zum – man kann es nicht anders ausdrücken – furchteinflößendsten Spieler der ungeschlagenen Mannschaft unserer Highschool.
    Doch abseits des Spielfelds war Whit mindestens so tollpatschig wie ein durchschnittlicher Bär – wie ein durchschnittlicher Bär, der sich ein Sixpack Red Bull reingepfiffen hatte und sich enorm wichtig nahm, weil er hundertfünfundzwanzig Kilo stemmen konnte und von sämtlichen Mädchen der Schule für den heißesten Typen aller Zeiten gehalten wurde.
    Ich rollte mich auf die andere Seite und vergrub den Kopf unter dem Kissen. Seit Neuestem trank Whit auch noch. Obwohl er schon früher nicht durchs Haus hatte gehen können, ohne irgendwas umzuschmeißen. Ein klares Elefant-im-Porzellanladen-Syndrom.
    Aber das war heute Nacht nicht das eigentliche Problem. Das wusste ich.
    Vor drei Monaten war Whits Freundin Celia im wahrsten Sinne des Wortes spurlos verschwunden , und mittlerweile glaubte niemand mehr, dass sie noch zurückkehren würde. Ihre Eltern waren völlig am Ende, Whit natürlich auch. Und wenn ich ehrlich bin, ging’s mir auch nicht viel besser. Celia war – ist – ein sehr hübsches, intelligentes und kein bisschen eingebildetes Mädchen. Sie ist einfach nur cool, obwohl ihre Familie so reich ist. Celias Dad besitzt das örtliche Luxus-Autohaus, Celias Mom ist eine ehemalige Schönheitskönigin. Und jetzt war ausgerechnet Celia verschwunden. Ich konnte es immer noch nicht fassen.
    Als ich hörte, wie sich die Schlafzimmertür meiner Eltern öffnete, kuschelte ich mich noch tiefer in meine gemütliche Flanellbettwäsche.
    Im nächsten Moment dröhnte Dads Stimme durchs Haus. Er klang wütend. Sehr wütend.
    »Was denken Sie sich eigentlich!? Sie haben kein Recht, hier einzudringen. Verlassen Sie sofort unser Haus!«
    Ich schoss in die Höhe, auf einmal hellwach. Der Krach ging wieder los, und im nächsten Moment hörte ich ein … ein gequältes Wimmern? War Whit gestürzt, hatte er sich den Kopf angehauen? Oder war irgendwas mit Dad?
    Um Himmels willen! , dachte ich und krabbelte eilig aus dem Bett. »Ich komme, Dad! Alles in Ordnung mit dir? Dad?«
    In diesem Moment begann der Albtraum so richtig. Der erste Albtraum eines Lebens voller Albträume.
    Meine Zimmertür flog krachend auf. Zwei
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