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Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Titel: Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)
Autoren: Catharina Ingelman-Sundberg
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sechs. Unsere Schicht ist zu Ende. Lass uns fahren«, schlug Lönnberg vor. »Ich habe genug davon, diese alten Säcke zu beschatten.« Er nahm den Fuß vom Gas und sah sehnsüchtig in Richtung Stadt.
    »Das kannst du nicht machen. Wir müssen dranbleiben. Wer weiß, was die unternommen haben, als wir sie in Täby aus den Augen verloren haben. Denk an all die Geldautomaten, die sie sich gestern angesehen haben«, antwortete Strömbeck.
    »Vielleicht ist bei denen das Wort ›Geldautomat‹ im Kreuzworträtsel aufgetaucht. Entspann dich. Lass uns fahren.«
    »Nein, nicht bevor die Ablösung da ist. Petterson steigt uns sonst aufs Dach«, hielt Strömbeck dagegen.
    »Er muss es ja nicht wissen«, meinte Lönnberg. »Aber meinetwegen. Wir haben sie ja schnell kontrolliert.« Er drosselte die Geschwindigkeit, bog ab in Richtung Kirche und steuerte auf den Parkplatz.
    »Wenn sie etwas geklaut hätten, müsste sich das Geld doch im Sprinter befinden, stimmt’s?« fragte Strömbeck.
    »Hey, schau dir das an. Sie gehen mit ihren Rollatoren in die Kirche.«
    »Ja, ja. Aber jetzt durchsuchen wir das Auto. Man weiß ja nie. Vielleicht können wir sie auf frischer Tat ertappen«, sagte Lönnberg. Er hatte sich entschieden, und so wurde es gemacht. Die zwei Polizisten gingen zum Fahrersitz und klopften an die Fensterscheibe.
    »Polizei!«
    Märtha kurbelte die Scheibe herunter.
    »Ach, hallo, guten Tag. Sie sind das«, sagte sie mit einem Lächeln im Gesicht. »Na, so was, Sie tragen heute aber eine schöne Uniform.«
    Bestürzt stellte Lönnberg fest, dass er rot wurde. Er beugte sich vor.
    »Wir möchten Ihren Wagen kontrollieren. Seien Sie so gut und öffnen Sie die Kofferraumtüren«, sagte er.
    »Ach, meine lieben Herren. Suchen Sie nach Schmuggelware? Donnerwetter! Dann will ich mal gleich aufschließen. Soll ich auch die Rampe herunterfahren?«
    »Danke, das geht auch so«, brummte Strömbeck.
    »Sollten Sie etwas Schönes finden, können Sie das gerne dalassen. Wissen Sie, mit der Rente kommt man heute nicht mehr weit.«
    Strömbeck lag die Antwort schon auf der Zunge, da gab es ein Alamsignal im Polizeifunk. Er hielt inne und sah zum Volvo hinüber.
    »Lönnberg, da ist was im Funk!«
    »Mist, das ist ein Alarm. Flitz mal rüber, dann mache ich hier weiter«, sagte Lönnberg. »Dieses Mal lasse ich nicht locker. Jetzt kriegen wir sie.«
    Entschlossen ging er um das Auto herum und öffnete die Kofferraumtüren. Ein Stock, ein Paar Stützstrümpfe und einige Inkontinenzwindeln fielen ihm entgegen. Er kletterte hinein und begann zu wühlen, wurde aber von Strömbeck unterbrochen, der angerannt kam.
    »Lönnberg! Die reden von einem Raubüberfall im Funk.«
    »Was habe ich nicht gesagt. Jetzt haben wir sie. Ich könnte wetten, dass …«
    »Aber sieh doch. Der Wagen ist ganz leer. Die haben doch wohl kaum unsichtbare Scheine gestohlen.«
    Im selben Augenblick hörten sie das vertraute Geräusch des Dieselmotors von einem Mercedes. Die beiden Polizisten sahen auf. Das Auto fuhr ganz langsam, als würde der Fahrer etwas suchen.
    »Hast du den gesehen? Ein grauer Mercedes. Ob das die Jugos sind?«
    »Vielleicht sind die der Grund für den Alarm.«
    »Sehr pfiffig, sich an einer Kirche zu verstecken. Ich checke mal das Kennzeichen.« Strömbeck lief wieder zum Volvo und fuhr den Computer hoch. Nach kurzer Zeit pfiff er und schwang sich wieder aus dem Wagen.
    »Du hast recht. Scheiße, das ist Juro. Jetzt lassen wir die Alten mal machen und beobachten lieber den Mercedes«, sagte er.
    »Also richtige Verbrecher. Jetzt wird es interessant!« Lönnberg knallte die Wagentüren zu, brummte eine Entschuldigung und rannte Strömbeck hinterher. Sie sprangen in den Volvo, fuhren zu dem Mercedes und bremsten scharf neben ihm. Strömbeck stieg aus und klopfte an die Fensterscheibe. Der Fahrer ließ sie herunter.
    »Kann ich bitte Ihren Führerschein sehen«, sagte Strömbeck.
    »Ja, sicher.« Der Mann im Mercedes tat, als suchte er nach etwas, doch stattdessen legte er den ersten Gang ein. Mit Getöse startete er durch.
    »Mist!«, brüllte Lönnberg und trat aufs Gaspedal. »Jetzt schnappen wir sie uns.« Endlich mal was los, dachte er. Endlich tun wir etwas Gescheites.

75
    Märtha beobachtete, wie der dunkelblaue Volvo die Jagd auf den Mercedes aufnahm.
    »Wunderbar. Es hat geklappt«, sagte sie zufrieden, als sie die zwei Autos mit Mordstempo in Richtung E18 verschwinden sah. »Aber es war knapp. Als Lönnberg in den Sprinter stieg,
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