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Wir beide, irgendwann

Wir beide, irgendwann

Titel: Wir beide, irgendwann
Autoren: J Asher
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ge-meint.«
    »Ich komm mit.« Sydney steht auf und zieht das Oberteil ihres Kleids enger zusammen. Sie sieht heute Abend wirklich atemberaubend aus.
    Als wir uns in Bewegung setzen, hält sie sich nahe an meiner Seite. »Ich hab seit der fünften Klasse nicht mehr richtig mit Kellan und Emma geredet.«
    »Kein Problem«, sage ich. Die Antwort soll vermutlich uns beide beruhigen. Ich weiß, dass Emma höflich sein wird, aber bei Kellan bin ich da nicht so sicher. Immerhin hat sie Sydney noch vor wenigen Tagen als Schlampe bezeichnet.
    Wir spazieren am größten Lagerfeuer vorbei, um das sich zwanzig bis dreißig Mitschüler versammelt haben. Die meisten trinken Bier, einige rauchen. Ein paar Mädchen winken Sydney zu, ehe sie tuschelnd ihre Köpfe zusammenstecken.
    Als wir das nächste Feuer erreichen, ruht Emmas Kopf auf ihren Knien. Ich frage mich, was sie bewogen hat, trotz allem hierherzukommen. Sie nickt mir verhalten zu und starrt dann wieder in die Flammen. Kellan sitzt neben ihr und streicht Emma über den Rücken. Tyson wirft einen verstohlenen Blick auf Sydneys Brüste, bevor er mich anschaut.
    »Hey!«, sagt er. »Ich hab gar nicht mitgekriegt, dass ihr beide schon da seid.«
    »Die ›Dumpfbacke‹ war also gar nicht für mich bestimmt?«, frage ich.
    Tyson grinst und wir schlagen uns ab.
    »Vielen Dank, dass ihr mir Josh für heute Abend überlasst«, sagt Sydney. »Ich weiß ja, wie eng ihr befreundet seid. Seid ihr alle zusammen gekommen?«
    Emma und Kellan antworten nicht, doch Tyson zuckt die Schultern und sagt: »Ich bin mit meinem Pickup hier, habe geholfen, das Brennholz zu transportieren.«
    »Dann vielen Dank, dass es hier so schön warm ist«, entgegnet Sydney, während sie sich an meinen Arm schmiegt. Als sie das tut, huscht Emmas Blick ganz kurz zu uns herüber.
    »Der Pickup gehört deinem Dad«, stellt Kellan richtig. Sie steht auf und klopft sich den Sand von der Jeans. »Mit wem bist du denn so hier, Josh?«
    Ich habe das Gefühl, dass sie mich provoziert, obwohl ich doch nichts Falsches getan habe. »Mit Sydney und ihren Freunden.«
    »Shana ist meine Freundin«, stellt Sydney richtig. »Die anderen Leute habe ich noch nie gesehen. Die gehen aufs Hemlock State.«
    Tyson wirft ein langes Stück Holz in die Flammen. Als Kellan ihren Blick zwischen mir und Sydney hin und her wandern lässt, ist es beklemmend still. Ich hätte nicht hier herüberkommen sollen.
    Schließlich lächelt Sydney Kellan an. »Ich glaube, unsere letzte gemeinsame Party war deine Geburtstagsfeier in der fünften Klasse.«
    Kellan wirft ihren Kopf zurück. »Das weißt du noch?«
    Sydney nickt. »Beim Wasserballonwerfen waren wir in derselben Mannschaft.«
    Tyson stochert mit einem Stock im Feuer.
    Emma starrt weiterhin in die Flammen, ihre Wange streicht über ihre Knie.
    »Leider haben wir verloren«, fährt Sydney fort, »aber das lag eindeutig an mir. Mein Wurf war eine Katastrophe.«
    Kellan lächelt. »Geschenkt.«
    Tyson rückt zu uns herüber und klopft auf den Sand. »Warum setzt ihr euch nicht hin?«
    Emma springt auf. »Ich hol was zu trinken. Soll ich euch was mitbringen?«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, stapft sie den Strand hinunter.

60 ://Emma
    Bei den Kühlboxen holt mich Kellan ein. »Alles okay mit dir?«
    »Ich will nur hier weg«, sage ich. »Ist die Stunde schon rum?«
    Kellan streckt die Hand in eine der Kühlboxen und fischt ein paar Eiswürfel heraus. »Tut mir leid«, entgegnet sie. »Es war eine blöde Idee, dich hierherzuschleppen. Ich hatte gehofft, dass sich die Dinge anders entwickeln.«
    »Tun sie aber nicht«, sage ich. Und in Wahrheit werden sie nie wieder so sein wie früher.
    Kellan wirft einen Eiswürfel in den See.
    Ich schaue zu unserem Feuer hinüber. Josh und Sydney sind verschwunden. Tyson lacht über ein paar Jungs, die ihr Bier in die Flammen spucken.
    »Ich hatte gehofft«, sagt Kellan, »dass du und Josh vielleicht …«
    »Josh ist jetzt mit Sydney zusammen«, entgegne ich mit fester Stimme. »Hast du sie nicht gesehen? Wenn ich eine Chance bei ihm hatte, dann habe ich sie verpasst. Nein, ich habe sie nicht verpasst. Ich habe sie weggeworfen.«
    Kellan sieht mich schweigend an. Es gibt nichts mehr zu sagen.
    »Bitte«, fahre ich fort. »Lass uns nach Hause fahren.«
    »Wer will nach Hause fahren?« Tyson taucht zwischen uns auf und schlingt seine Arme um unsere Taillen. »Wir sind doch gerade erst angekommen.«
    Kellan blickt von Tyson zu mir.
    »Bleib du noch hier«,
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