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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)
Autoren: Nicole Stoye
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ich meine Anwesenheit habe verlauten lassen.“
    Vor Schreck ließ Arrow das halbe Plätzchen fallen. „Dad? Aber er kommt doch erst morgen.“
    „Tatsächlich?“, fragte Dewayne ungerührt. „Dann hat die alte Burton wohl wieder Unfug erzählt. Wirklich gruselig, das einsame Ding.“ Er schüttelte sich und fügte dem Ganzen ein viel sagendes Grinsen hinzu.
    Beinahe konnte man die Gedanken in Arrows Kopf hören und regelrecht zusehen, wie ihr ein Licht aufging. „Er ist WIRKLICH da?“ Mit einem breiten Lächeln im Gesicht machte sie schon auf der Stelle kehrt. „Ich muss los!“
    Doch Dewayne hielt sie zurück. „Arrow, bitte warte noch einen kurzen Moment.“
    Ungeduldig drehte sie sich um, und als sie ihm in die Augen sah, wurde ihr ganz mulmig. Diesen Gesichtsausdruck hatte sie, solange sie denken konnte, nur ein einziges Mal bei ihm gesehen, und das war der Tag gewesen, bevor Dewayne das erste Mal auf Reisen gegangen war. Er hatte ihr eine gute Nacht gewünscht und von diesem Moment an hatte sie ihn für lange Zeit nicht wieder gesehen. Nur die Trennung von ihrem Vater war ihr je schwerer gefallen, ansonsten gab es nichts, das sie jemals derart traurig gemacht hatte. Viele Gedanken kreisten ihr durch den Kopf und vor lauter Überlegungen war sie unfähig, etwas zu sagen.
    „Ich muss dir heute Abend etwas sagen“, erklärte er bedrückt. „Ich habe auf meiner Heimreise etwas erfahren, worüber ich unbedingt mit dir reden muss, und es sollte so schnell wie möglich geschehen.“
    „Aber was hast du denn?“, fragte Arrow wie vor den Kopf gestoßen.
    „Nicht jetzt. Dein Vater erwartet dich. Wir reden nach dem Essen darüber. Ach und Arrow, erzähl niemandem davon.“
    Arrow nickte.
    „Versprich es mir“, drängte Dewayne.
    „Du hast mein Wort“, erwiderte sie mit zittriger Stimme. „Aber es ist doch nichts mit dir? Es geht dir doch gut, oder?“
    Dewayne schüttelte den Kopf. „Alles bestens.“
    Arrow konnte das erdrückende Gefühl nicht unter Kontrolle bringen. In ihrer Ratlosigkeit kamen ihr immer mehr schreckliche Gedanken, die eiskalte Schauer über ihren Rücken laufen ließen. „Es ist doch nichts mit Dad, oder?“
    Wieder schüttelte Dewayne den Kopf. „Arrow, es geht allen gut, das versichere ich dir. Es geht lediglich um eine ... eine Angelegenheit. Eine ... interessante Angelegenheit, aber keine, bei der jemand zu Schaden kommt ... hoffe ich.“
    Die letzten Worte waren wohl mehr an ihn selbst gerichtet als an Arrow und sie trugen nicht unbedingt zu ihrer Beruhigung bei. Er machte plötzlich einen äußerst beängstigenden Eindruck und so sehr Arrow auch überlegte, konnte sie sich nicht daran erinnern, ihn jemals derart betrübt gesehen zu haben – nicht einmal bei seinem ersten Abschied. Doch sie wusste, dass sie in diesem Moment auch mit noch so viel Bitten nichts weiter von ihm erfahren würde. Dewayne ließ sich nie auf Diskussionen ein, nicht mal, wenn die Hölle zuzufrieren drohte. Und so gab Arrow nach, schloss ihn fest in ihre Arme, löste sich wieder mit einem zweifelhaften Lächeln und ging zögerlich davon.
    Wie seltsam, dachte sie und bemerkte, dass die Häuser und Straßen langsam wieder deutlich zu erkennen waren, obwohl es noch immer kräftig schneite. Dann dachte sie wieder an Dewayne und vergaß den Schnee.
    Noch einmal warf sie einen Blick zurück, um sicher zu gehen, dass es ihm gut ging, doch er war weit und breit nicht mehr zu sehen. Auch gab es außer ihren eigenen keine anderen Spuren im Schnee, obwohl dies die einzige Richtung war, aus der er hätte kommen können. Sie schüttelte den Kopf und beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken, denn sie würde doch keine Antworten bekommen und sich nur um Dinge sorgen, die damit vermutlich gar nichts zu tun hatten. Außerdem handelte es sich hier um Dewayne. Es war nicht das erste Mal, dass er ihr solche Rätsel hinterließ, und es war auch nicht selten, dass er des Rätsels Lösung nicht preisgeben wollte. Und so ließ sie ihre Gedanken fahren und lief so schnell sie ihre Beine tragen konnten nach Hause, denn dort sollte nach so vielen Monaten nun endlich wieder der Mensch auf sie warten, der ihr das Wichtigste auf der Welt war und ohne den ein Zuhause auch kein richtiges Zuhause war – ihr Vater.
     
    Als das Anwesen endlich in Sicht war, konnte Arrow sich kaum noch bremsen. Durch die meisten Fenster des Hauses fielen die warmen, einladenden Lichter unzähliger Kerzen. Es war ein wundervoller Anblick in der
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