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Wind der Gezeiten - Roman

Wind der Gezeiten - Roman

Titel: Wind der Gezeiten - Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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könnt! Ihr seid von ganzem Herzen eingeladen, unsere neue Heimat zu besichtigen.
    Von Antigua bin ich weiterhin in höchstem Maße begeistert. Die Insel hat die feinsten und weißesten Strände, die man sich nur vorstellen kann, und Korallenriffe gibt es in Hülle und Fülle. Von unserer Veranda aus haben wir einen hübschen Blick aufs Meer. Ganz in der Nähe des Hauses befindet sich die Werft. Das Geschäft geht weiterhin ausgezeichnet, Duncan hat viel zu tun. Das Gute daran ist – er kann nach getaner Arbeit immer sofort nach Hause kommen und muss nicht erst viele Wochen lang übers Meer fahren. Das ist für mich nach wie vor sehr beruhigend.
    Die alte Mannschaft von der Elise ist in alle Winde zerstreut. John Evers hat von Guadeloupe geschrieben, dass ihm die See sehr fehle, doch das Leben als Ehemann sei auch nicht übel. Was die anderen Matrosen machen, wissen wir nicht, abgesehen natürlich von Oleg und Jerry, die uns weiterhin treu ergeben sind. Für Duncan sind sie unverzichtbar, denn sie versorgen die Werft mit Bauholz, das sie aus den Wäldern holen. In der letzten Zeit macht Oleg übrigens Deirdre ganz offen den Hof. Ich sehe die beiden immer häufiger beisammen. Sie scheint glücklich darüber zu sein, und das macht mich sehr froh.
    Nun muss ich schließen. Zena bringt mir den Kleinen, der einen überaus gesunden Appetit mit auf die Welt gebracht hat.
    Ich halte Euch in meinem Herzen und umarme Euch!
    Eure
    Lizzie
    Mit einem feinen Lächeln legte Anne den Brief auf den Tisch und strich ihn glatt. Dann wandte sie lauschend den Kopf. Aus dem Obergeschoss drang ungehaltenes Quäken. Ihre kleine Nichte war aufgewacht. Gleich darauf verstummte das Babygeschrei, Celia ließ Amanda nie lange weinen. Sie war die geborene Mutter, so wie William der närrischste und besorgteste Vater war. Dank Amanda waren sie nun eine Familie, doch es hätte des Kindes nicht bedurft, um das Glück der beiden vollkommen zu machen. Sie waren eine Einheit, fest verschworen in ihrer Liebe, wie zwei Seiten einer Münze, verschieden und doch untrennbar verbunden. Es war fast, als hätte all der Kummer, der diese Liebe so lange verhindert hatte, die zwei nur umso fester zusammengeschmiedet. Nichts würde sie je wieder trennen können. Manchmal passten große Worte eben.
    Auf ewig.
    Anne trank ihren Tee aus und erhob sich, um ins Haus zu gehen.
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