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Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Titel: Wimsey 09 - Mord braucht Reklame
Autoren: Dorothy L. Sayers
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wir hatten im Text ein richtiges Pferd mit Namen genannt, das dann mit 50 zu 1 herauskam, und alle Frauen, die darauf gesetzt hatten, sind hingegangen und haben aus Dankbarkeit Darlings unverwüstliche Handtuchhalter gekauft. Die Leute sind schon komisch.»
    «O ja», pflichtete Mr. Bredon ihm bei. «Muß wohl so sein. Ich glaube, hinter der Werbung steckt doch mehr, als man mit bloßem Auge sieht.»
    «Und ob», sagte Mr. Hankin ein wenig grimmig. «Also, dann schreiben Sie mal ein paar Texte dazu und kommen damit zu mir. Sie wissen, wo Sie mich finden?»
    «O ja – am Ende des Korridors, neben der Eisentreppe.»
    «Nein, da liegt Mr. Armstrongs Zimmer. Am anderen Ende des Korridors, neben der anderen Treppe – nicht der eisernen. Übrigens –»
    «Ja?»
    «Ach, nichts», sagte Mr. Hankin unsicher. «Das heißt – nein, nichts.»
    Mr. Bredon sah der sich entfernenden Gestalt nach und schüttelte nachdenklich den blonden Kopf. Dann wandte er sich seiner Aufgabe zu, schrieb ziemlich schnell ein paar Absätze zum Lob der Margarine und ging damit aus dem Zimmer. Er wandte sich nach rechts, blieb vor der Tür zu Mr. Inglebys Zimmer stehen und betrachtete unentschlossen die Eisentreppe. Während er noch dastand, ging eine Glastür auf der gegenüberliegenden Seite des Korridors auf und ein Mann mittleren Alters kam herausgeschossen. Als er Bredon sah, stoppte er auf seinem eiligen Weg zur Treppe und fragte:
    «Suchen Sie irgendwas oder irgendwen?»
    «Oh, vielen Dank! Nein – ich meine, ja. Ich bin der neue Texter. Ich suche das Schreibzimmer.»
    «Am andern Ende.»
    «Aha, ja, herzlichen Dank. Das ist ziemlich verwirrend hier. Wohin führt denn diese Treppe?»
    «Runter, zu einigen anderen Abteilungen. Hauptsächlich sind da die Gruppenleiter und Konferenzzimmer und Mr. Pyms Zimmer und einige Direktorenzimmer und die Druckerei.»
    «Ah, ja. Nochmals danke. Wo kann man sich hier die Hände waschen?»
    «Auch unten. Ich kann es Ihnen zeigen, wenn Sie wollen.»
    «O ja, danke – allerherzlichsten Dank.»
    Der andere raste die steile, klappernde Wendeltreppe hinunter wie von einer Sehne geschnellt. Bredon folgte ihm etwas vorsichtiger.
    «Ein bißchen steil hier, wie?»
    «Ja, schon. Seien Sie lieber vorsichtig. Einer aus Ihrer Abteilung hat sich hier neulich erschlagen.»
    «Nein, wirklich?»
    «Genick gebrochen. War schon tot, als wir ihn fanden.»
    «Na so was! Aber wie ist denn das passiert? Hat er vielleicht nicht gesehen, wohin er trat?»
    «Ausgerutscht, nehme ich an. Muß zu schnell gelaufen sein. Die Treppe ist eigentlich ganz in Ordnung. Mir ist noch nie was passiert. Sie ist auch sehr gut beleuchtet.»
    «Gut beleuchtet?» Mr. Bredon betrachtete gedankenverloren das Oberlicht und den Flur, der wie der obere rechts und links von Glastüren gesäumt war. «Doch, ja, das kann man sagen. Sehr gut beleuchtet. Natürlich, er wird wohl ausgerutscht sein. leicht kann man auf einer Treppe ausrutschen! Hatte er Nägel unter den Schuhsohlen?»
    «Weiß ich nicht. Auf seine Schuhe habe ich nicht geachtet. Ich hatte nur einen Gedanken – die Reste aufzusam meln.»
    «Haben Sie ihn gefunden?»
    «Na ja, ich habe den Krach gehört, wie er da runtergerauscht ist, und bin gleich hingerannt und war einer von den ersten, die dazukamen. Übrigens, mein Name ist Daniels.»
    «Ach ja? Daniels, soso. Aber ist denn bei der Untersuchung nicht von den Schuhen die Rede gewesen?»
    «Nicht daß ich wüßte.»
    «Aha. Na, dann wird er wohl keine Nagelschuhe angehabt haben. Ich meine, wenn er welche angehabt hätte, wäre sicher darüber gesprochen worden. Ich meine, das wäre ja sozusagen eine Entschuldigung, nicht?»
    «Entschuldigung für wen?» wollte Daniels wissen.
    «Für die Firma. Ich meine, wenn man eine Treppe hinbaut, und da fällt einer runter, dann will doch die Versicherung meist wissen, warum. Heißt es wenigstens. Ich bin selbst noch nie eine Treppe hinuntergefallen – auf Holz klopfen.»
    «Das versuchen Sie auch lieber nicht», wich Daniels der Frage nach der Versicherung aus. «Zum Waschraum geht es durch diese Tür und links den Gang hinunter.»
    «Herzlichen Dank.»
    «Keine Ursache.»
    Mr. Daniels stürzte davon in einen Raum voller Schreib
    tische und ließ Mr. Bredon allein mit der schweren Schwingtür fertig werden.
    Im Waschraum fand er Ingleby.
    «Oh!» sagte dieser. «Sie haben schon selbst den Weg gefunden. Den hätte ich Ihnen noch zeigen sollen, hab's aber vergessen.»
    «Mr. Daniels hat mich
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