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Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Titel: Wimsey 09 - Mord braucht Reklame
Autoren: Dorothy L. Sayers
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diesen – wie heißt er noch? – und dann herrscht wieder eitel Freude und Sonnenschein.»
    «Aber ja», sagte Wimsey mit einem Anflug von Bitterkeit in der Stimme. «Eitel Freude und Sonnenschein.»
    «Was ist los mit dir? Du klingst ein bißchen verstimmt. Warte, bis ich hier Ordnung gemacht habe, dann gehen wir irgendwohin zum Feiern.»
    «Heute abend nicht», sagte Wimsey, «mir ist heute nicht recht zum Feiern.»

21
Der Tod verläßt Pyms Werbedienst
    «Sie sehen also», sagte Wimsey zu Mr. Pym, «die Sache braucht überhaupt nicht in die Zeitungen zu kommen, wenn wir achtgeben. Wir haben auch so Beweise genug gegen Cummings, da brauchen wir wegen der Einzelheiten des Verteilungssystems nicht die Öffentlichkeit ins Vertrauen zu ziehen.»
    «Dem Himmel sei Dank!» sagte Mr. Pym. «Es wäre schrecklich für Pyms Werbedienst gewesen. Wie ich diese letzten Wochen durchgestanden habe, weiß ich selbst nicht. Ich nehme an, Sie werden die Werbebranche jetzt wieder verlassen?»
    «Leider ja.»
    «Schade. Sie wären der geborene Texter. Wenigstens werden Sie die Genugtuung haben, Ihre WhiffletsKampagne verwirklicht zu sehen.»
    «Ausgezeichnet! Ich fange sofort an, Gutscheine zu sammeln.»

    «Stellt euch vor!» sagte Miss Rossiter. «Verfahren eingestellt.»
    «Ich hab ja schon immer gesagt, daß Mr. Bredon ein Schatz ist», triumphierte Miss Parton. «Natürlich war der wirkliche Mörder einer von diesen abscheulichen Rauschgifthändlern. Das war ja viel wahrscheinlicher. Ich hab's damals gleich gesagt.»
    «Davon habe ich nichts gehört», versetzte Miss Rossiter schnippisch. «Ach, Miss Meteyard, haben Sie schon das Neueste erfahren? Haben Sie gelesen, daß unser Mr. Bredon wieder frei ist und gar keinen Mord begangen hat?»
    «Noch mehr als das», antwortete Miss Meteyard. «Ich habe Mr. Bredon gesehen.»
    «Nein. Wo?»
    «Hier.»
    « Nein! »
    «Und er ist gar nicht Mr. Bredon, er ist Lord Peter Wimsey.»
    «Was???»
    Lord Peter schob seine lange Nase durch die Tür.
    «Habe ich meinen Namen gehört?»
    «Das haben Sie. Sie sagt, Sie seien Lord Peter Wimsey.»
    «Stimmt.»
    «Was haben Sie denn hier gemacht?»
    «Ich war hier», log Seine Lordschaft unverfroren, «wegen einer Wette. Ein Freund von mir hatte zehn gegen eins gewettet, daß ich mir nicht einen Monat lang meinen Lebensunterhalt verdienen könnte. Habe ich aber, oder nicht? Kann ich eine Tasse Kaffee bekommen?»
    Sie hätten ihm mit Freuden alles gegeben.

    «Übrigens», sagte Miss Rossiter, nachdem der erste Tumult sich gelegt hatte, «haben Sie schon von dem armen Mr. Tallboy gehört?»
    «Ja. Armer Kerl.»
    «Auf dem Heimweg niedergeschlagen und getötet – ist das nicht schrecklich? Und die arme Mrs. Tallboy mit dem kleinen Baby – das darf man sich gar nicht vorstellen! Weiß der Himmel, wovon sie leben sollen, denn – na, das wissen Sie ja. Dabei fällt mir ein – wenn Sie gerade hier sind, könnte ich Ihren Shilling für den Kranz haben? Das heißt, Sie gehen ja jetzt wahrscheinlich von der Agentur weg, aber ich nehme an, Sie möchten gern etwas dafür geben.»
    «O ja, natürlich. Hier, bitte.»
    «Vielen Dank! Ach ja, und – da wäre noch das Hochzeitsgeschenk für Mr. Willis. Sie wissen doch, daß er heiratet?»
    «Nein, das wußte ich nicht. Hier scheint immer alles zu passieren, wenn ich gerade fort bin. Wen denn?»
    «Pamela Dean.»
    «Oh! Gute Arbeit. Ja, natürlich. Wieviel für Willis?»
    «Die meisten hier haben 2 Shilling gegeben, wenn Sie die auch erübrigen könnten.»
    «Ich glaube, 2 Shilling kann ich mir noch leisten. Was schenken wir ihm übrigens?»
    «Tja», sagte Miss Rossiter, « da hat's allerdings ein bißchen Theater darum gegeben. Die Abteilung wollte ihm unbedingt eine Westminster-Uhr schenken, aber dann sind Mrs. Johnson und Mr. Barrow auf eigene Faust losgezogen und haben einen elektrischen Tischkocher für ihn gekauft – so etwas Dummes, denn das werden die ja doch nie benutzen. Und jedenfalls gehört Mr. Willis zu unserer Abteilung, und da hätten wir doch ein Wörtchen mitzureden gehabt, nicht? Also bekommt er jetzt zwei Geschenke – die Belegschaft als Ganzes schenkt ihm den Tischkocher und die Abteilung noch etwas extra. Ich fürchte nur, wir werden uns kaum eine Westminster-Uhr leisten können, denn man kann von den Leuten nicht gut verlangen, daß sie mehr als 2 Shilling bezahlen, obwohl Hankie und Armstrong ja sehr anständig waren und jeder ein halbes Pfund daraufgelegt hat.»
    «Dann sollte ich
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