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Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Wimsey 09 - Mord braucht Reklame

Titel: Wimsey 09 - Mord braucht Reklame
Autoren: Dorothy L. Sayers
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Kein Wort habe ich gesagt, Mr. Bredon Sir. Aber wie ich sah, daß –»
    «Ist schon gut; ich glaube dir. Nun, Charles, ich glaube, das ist genau der Junge, den wir brauchen. Du kannst von ihm die Schlagzeile bekommen und dir den Anruf bei Pym sparen. Rotfuchs, wurde die Nutrax-Schlagzeile heute nachmittag herausgegeben?»
    «Ja, Sir. ‹Wie ekel, schal und flach›, so heißt sie. Mein Gott, und das war vielleicht 'n Theater! Den ganzen Nachmittag haben sie dafür gebraucht, und Mr. Ingleby hat bald 'nen Anfall gekriegt.»
    «Sieht ihm ähnlich», sagte Wimsey. «So, nun gehst du aber besser nach Hause, Rotfuchs, und kein Wort, verstanden?»
    «Klar, Sir.»
    «Wir sind dir sehr dankbar für dein Kommen», fügte Parker hinzu, «aber du siehst, wir sind nicht ganz so große Trottel, wie du geglaubt hast. Wir wissen eine ganze Menge über unseren Mr. Bredon hier. Und im übrigen darf ich dich mal kurz mit Lord Peter Wimsey bekannt machen.»
    Rotfuchs-Joe kullerten fast die Augen aus dem Kopf.
    «Puh! Lord Peter – und wo ist dann Mr. Bredon? Das ist Mr. Bredon. Sie wollen mich auf den Arm nehmen.»
    «Ich verspreche dir», sagte Wimsey, «dir nächste Woche um diese Zeit alles genau zu erzählen. Und jetzt sei so nett und mach dich auf die Socken. Wir haben viel zu tun.»

    Am Mittwochmorgen erhielt Mr. Parker einen Brief von
    der Postdirektion in St. Martin's-le-Grand. In dem amtlichen Umschlag befand sich ein zweiter, der in Tallboys Handschrift an «W. Smith, Esq.» unter Cummings' Adresse in der Old Broad Street gerichtet war.
    «Da hätten wir's», sagte Wimsey. Er schlug in dem gekennzeichneten Telefonbuch nach. «Hier. Das nächste W ist die Weiße Taube im Drury Lane. Mach diesmal keinen Fehler.»

    Erst am Donnerstagabend entschloß sich Miss Meteyard, mit Mr. Tallboy zu sprechen.

20
Angemessener Abgang eines ungeübten Mörders
    «Ist Lord Peter Wimsey zu Hause?»
    Der Diener musterte den Frager mit einem raschen Blick, dem nichts entging, von den gehetzten Augen angefangen bis zu den gepflegten Schuhen mittlerer Qualität. Dann sagte er mit einer respektvollen kleinen Verneigung:
    «Wenn Sie die Güte hätten, Platz zu nehmen, will ich mich vergewissern, ob Seine Lordschaft frei ist. Wen darf ich melden, Sir?»
    «Mr. Tallboy.»
    «Wer, Bunter?» fragte Wimsey. «Mr. Tallboy? Das ist ein bißchen unangenehm. Wie sieht er aus?»
    «Er sieht aus, wenn ich mich so poetisch ausdrücken darf, Mylord, als wenn ihn sozusagen der Jagdhund des Himmels in die Enge getrieben hätte, Mylord.»
    «Da haben Sie wahrscheinlich recht. Es würde mich nicht wundern, wenn auch gleich ein Jagdhund der Hölle in der Nähe wäre. Werfen Sie einen Blick aus dem Fenster, Bunter.»
    «Sehr wohl, Mylord … Ich kann niemand sehen, aber ich habe noch das deutliche Gefühl, als ob ich auf dem unteren Flur einen Schritt vernommen hätte, als ich Mr. Tallboy öffnete.»
    «Durchaus denkbar. Nun, da kann man nichts machen. Führen Sie ihn herein.»
    «Sehr wohl, Mylord.»
    Der junge Mann trat ein, und Wimsey erhob sich zu sei
    ner Begrüßung.
    «Guten Abend, Mr. Tallboy.»
    «Ich bin gekommen», begann Tallboy, dann unterbrach er sich. «Lord Peter – Bredon – um Himmels willen, wer von beiden sind Sie?»
    «Beide», sagte Wimsey ernst. «Möchten Sie sich nicht setzen?»
    «Danke, ich würde lieber … ich möchte nicht … ich bin gekommen …»
    «Sie sehen elend aus. Ich finde wirklich, Sie sollten sich hinsetzen und etwas trinken.»
    Tallboys Beine schienen unter ihm nachzugeben, und er nahm ohne weitere Umstände Platz.
    «Und», fragte Wimsey, während er ihm einen steifen Whisky einschenkte, «was macht die Whifflets-Kampagne ohne mich?»
    «Whifflets?»
    «Spielt keine Rolle. Ich habe nur gefragt, um Ihnen zu zeigen, daß ich wirklich Bredon bin. Gießen Sie das in einem Zug hinunter. Besser so?»
    «Ja. Tut mir leid, daß ich mich so dämlich aufgeführt habe. Ich war gekommen, um –»
    «Um zu erfahren, wieviel ich weiß?»
    «Ja – nein. Ich bin hier, weil ich es einfach nicht mehr aushalte. Ich will Ihnen alles sagen.»
    «Einen Augenblick. Zuerst sollte ich Ihnen etwas sagen. Ich habe die Sache nicht mehr in der Hand. Verstehen Sie? Das heißt, ich glaube nicht, daß Sie mir noch viel erzählen können. Das Spiel ist aus, mein Lieber. Es tut mir leid – es tut mir wirklich leid, denn ich glaube, Sie haben eine regelrechte Hölle hinter sich. Aber so ist der Stand der Dinge.»
    Tallboy war sehr blaß geworden. Er
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