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Wilson Cole 03 - Die Söldner

Titel: Wilson Cole 03 - Die Söldner
Autoren: Mike Resnick
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auf Cole.
    »Man kriegt nicht immer, was man möchte, Pisskopf«, sagte sie und trat nach seinem Knie. »Ich habe dich ohnehin nie leiden können.«
    Er war innerhalb einer Sekunde wieder auf den Beinen, musste das getroffene Bein schonen, war aber nach wie vor ein beeindruckender Gegner. Er holte zu einem Schlag aus, der Walli im Fall eines Treffers geköpft hätte, aber sie duckte sich und schlug mit der Handkante nach seinem Adamsapfel. Er klappte nach vorn und würgte, und sie rammte ihm das Knie ins Gesicht. Als er sich von Neuem aufrichtete, war von seiner Nase nicht mehr viel übrig.
    »Du machst gar nicht so viel her«, sagte Walli verächtlich. »Verflucht, Bull Pampas könnte dich erledigen, ohne ins Schwitzen zu geraten.«
    »Verdammt, du arbeitest für mich!«
    »Korrektur«, entgegnete Walli. »Ich arbeite für mich.«
    Csonti zog einen Dolch aus dem Stiefel und griff sie an. Was als Nächstes geschah, lief so schnell ab, dass keine zwei Berichte davon anschließend genau gleich ausfielen, aber alle stimmten darin überein, dass Csonti einen Augenblick später durch die Luft flog, einen Purzelbaum schlug und einen fürchterlichen Schrei ausstieß, als er aufprallte. Er drehte sich um, und Blut sprudelte aus der Arterie, die ihm der Dolch aufgeschlitzt hatte, als er darauf landete.
    Es dauerte noch drei Minuten, bis er starb. Niemand unternahm einen Versuch, ihm zu helfen und den Blutverlust zu stoppen. Als er eindeutig tot war, wies der Herzog zwei seiner Roboter an, die Leiche zum Müllatomisierer hinter der Küche zu bringen.
    Walli wandte sich an David. »Warum haben Sie das gemacht?«, wollte sie wissen. »Sie sind doch der größte Feigling, dem ich je begegnet bin!«
    »Er ist mein Freund«, antwortete Copperfield.
    »Sie hätten keine fünf Sekunden lang durchgehalten.«
    »Ich weiß.«
    Cole, noch immer kaum bei Bewusstsein, war auf einen Stuhl gesetzt worden, und Sharon versorgte seine Wunden.
    Zwei Umstehende brachten Perez auf die Krankenstation der Teddy R, wobei sie ihn teilweise tragen mussten und er die eigenen Beine nur begrenzt nutzen konnte.
    Als Coles Kopf wieder ein bisschen klarer war, streckte er die Hand aus und legte sie Copperfield auf die Schulter.
    »Danke, David«, murmelte er. »Ich weiß, wie viel Uberwindung Sie das gekostet hat.«
    »Sie sind nicht mal Mitglied der Besatzung«, sagte Walli und runzelte verwirrt die Stirn. »Und trotzdem haben Sie Ihr Leben riskiert.«

    »Steerforth ist ein ehrenhafter Mann, einer von wenigen«, antwortete Copperfield. »Welchen besseren Grund könnte man nennen?«
    »Und Perez, der nicht bereit war, für einen Anteil an den Millionen zu kämpfen, die man uns zahlte, hat Csonti angegriffen, ohne irgendetwas zu erhalten«, fuhr sie fort und starrte Cole an. »Für Sie.«
    Cole blickte sie müde an. »Ich hoffe, Sie erwarten jetzt nicht von mir, mich für unwürdig zu erklären.« Er versuchte ein ironisches Lächeln, zuckte stattdessen aber nur vor Schmerz zusammen.
    »Eigentlich hatte ich genau das erwartet.« »Na ja, wenn man es ganz genau nimmt, bin ich es nicht würdig.«
    »Den Teufel bist du!«, mischte sich Sharon ein, die nach wie vor den Schnitt an seiner Stirn versorgte. »Fast jedes Mannschaftsmitglied der Teddy R hätte das Gleiche getan, wäre es hier gewesen.«
    »Aber warum?«, wollte Walli wissen, verwirrt und erkennbar verstört. »Ich bin die Einzige auf Station Singapur, für die von Csonti nie eine Gefahr ausging. Jeden anderen, der sich ihm in den Weg stellte, hätte er umgebracht.«
    »Falls Sie es nicht erkennen, kann ich es Ihnen auch nicht erklären«, sagte Sharon. Walli schwieg eine ganze Minute lang, in Gedanken versunken. Endlich meldete sie sich wieder zu Wort. »Perez kann die Red Sphinx zurückhaben. Und geben Sie dem Teroni ein eigenes Schiff. Ich kehre als Dritter Offizier zurück. Ich muss noch viel von Ihnen lernen, bis ich irgendwann verstehe, warum David und Perez das für Sie getan haben und wie ich meine Mannschaft dazu bewege, es auch für mich zu tun.«
    »Ich entscheide selbst, wer mein Dritter Offizier wird«, sagte Cole.
    »Sie haben Recht«, räumte sie ein. »Ich bin hier, um zu lernen, und nicht, um Ihnen Befehle zu erteilen. Ich habe meine Befugnisse überschritten und bitte um Entschuldigung.«
    »Bitte?«
    »Ich sagte, dass ich um Entschuldigung bitte.«
    Es blieb kurz still.
    »Willkommen in den Reihen der Erwachsenen«, sagte Cole, kurz bevor er das Bewusstsein verlor, »Dritter
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