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Willküra (German Edition)

Willküra (German Edition)

Titel: Willküra (German Edition)
Autoren: Lucia Hodinka
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verklagen?«, fragte er den Willkürherrscher.
    »Ganz bestimmt! General Faulidös wird dir sicher dabei helfen!«
    Jamel lächelte froh und erleichtert.
    »Bist du immer noch sicher, dass du in den Faulen Staat rüber willst, und nicht mit zurückkommst?«
    »Ganz sicher, Willkürherrscher, auch wenn ich es nun auch ein bisschen schade finde, denn ich habe Sie sehr ins Herz geschlossen in der kurzen Zeit!« Jamel stand nun auch auf. »Aber solche schnell geschlossenen Bande dauern ja sowieso nie lange an. Und ich bin schon gespannt auf das Essen und die Frauen im Faulen Staat! Ich merke ja jetzt schon wieder, dass ich Lust auf Sex habe.« Jamel war selbst erstaunt darüber, wie schnell das nun gegangen war mit der Rückkehr der Lust, und der Willkürherrscher grinste.
    »Du kannst ja jederzeit mit dem Austauschprogramm, das General Faulidös und ich planen, zurückkommen!«
    »Danke, Willkürherrscher!«, fiel ihm Jamel kurz um den Hals und setzte sich dann wieder auf die Matratze, um hier auf die Verlegung in den Faulen Staat zu warten, wie er es mit General Faulidös abgemacht hatte.
    Sie nickten sich zu.
    »Und wenn du herausfindest, warum General Faulidös so dringend zurück wollte, dann lass es mich wissen.«
    Jamel nickte und der Willkürherrscher trat aus der Blende.
    ‚Willküra’ leuchtete es ihm da aus dem Himmel entgegen.
    Der Willkürherrscher kniff seine Augen ungläubig zusammen, doch der Schriftzug blieb ebenso ebenda stehen.
    Was soll das denn?, versuchte er sich gerade eine Erklärung für dieses Bild einfallen zu lassen, als er aus dem Augenwinkel eine Frau neben der Blende sitzen sah. Sie malte mit einem Stöckchen irgendwas in den Boden.
    Welch groteskes Begrüßungsbild, dachte der Willkürherrscher, der erwartet hätte, dass eine Willkürherrschaftliche Abordnung ihn hier empfangen würde, angeführt von Amanus, die ihm um den Hals gefallen wäre vor Glück und Freude, dass er wieder da sei, und er hätte sie umarmt und nicht mehr losgelassen, denn nun waren sie ja eine kleine Familie.
    Stattdessen dieser seltsame Schriftzug im Himmel und diese Gestalt auf dem Boden. Er beugte sich zu der Frau runter, um zu erkennen, wer es war.
    »Kursleiterin?«

102
     
    »Was ist denn jetzt los?«, fragte Willküra in der Tendenz genervt, aber doch auch ahnend, dass sie nicht einfach ignorant liegen bleiben konnte. Denn dafür hatte sie die Warnung ja extra eingestellt.
    Der Bildschirm, der sich vor Willküra und Gerolat aufgebaut hatte, piepste und zeigte mit einem blinkenden Punkt, dass sich direkt vor der Blende jemand bewegte. Plötzlich leuchtete auch noch ein zweiter Punkt blinkend auf.
    »Er wird doch nicht schon wieder zurück sein?«
    Willküra sprang hektisch auf, rannte über ihr riesiges Bett zum Bettrand an der Türseite, ärgerte sich, dass sie den Willkürherrschaftlichen Mantel noch nicht hatte, denn den hätte sie sich jetzt einfach überwerfen können, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was sie jetzt auf die Schnelle überziehen würde, um nicht nackt gesehen zu werden, wenn sie vom Schlafzimmer zum Privaten Arbeitszimmer rennen würde, rannte wieder ein Stück zurück in Richtung Gerolat, griff die Decke, zog sie, wieder auf dem Bett zur Tür hin rennend hinter sich her und zog sie auch gleichzeitig hoch, legte sich die Decke im Rennen wie einen Herrschermantel um, und Gerolat, dadurch entblößt, sprang nun ebenfalls auf, rannte hinter Willküra her durch den Gang, bis sie im Privaten Arbeitszimmer waren, wo Willküra sofort den Willkürherrschaftlichen Schreibtisch aktivierte und auf der Stelle geschäftig Befehle wie »3D« »vertikal« und »Bereich um Blende« an den Tisch ausgab, während Gerolat versuchte, in ihrem Bettdecken-Herrschermantel Zuflucht zu finden.
    »Stör mich jetzt nicht!«, rief Willküra, riss die Decke wieder nur an sich und wies mit einem Schnippen und dem dann ausgestreckten Zeigefinger auf eine Ecke, in der er sich unauffällig verhalten sollte.
    »Es stimuliert mich, wenn du dort nackt sitzt, dann kann ich besser regieren!«, schob Willküra gierig grinsend schnell hinterher. Denn sie wusste genau, dass es eine gut angelegte Zeitinvestition von zwei Sekunden war, die sich mehrfach auszahlen würde.
    Sie hatte beobachtet, dass die meisten Menschen in unpassenden Momenten anfingen, ihre Befindlichkeiten auszuleben. Sie reagierten verständnislos und beleidigt, wenn sie plötzlich und unerwartet nicht mehr gebraucht wurden, oder nicht so gebraucht wurden,
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