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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)
Autoren: Derek Keilty
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unternommen, um Pas Mörder zu …«
    »Wir haben es nur der Gnade des Großen Geistes zu verdanken, dass du nicht neben ihm auf dem Totenacker von Oretown liegst, junger Mann.«
    »Grandma, ich weiß, dass du wütend auf mich bist, aber ich musste es einfach tun.«
    »Du meine Güte, es ist ja nicht nur das, was du getan hast, sondern auch, wie du es getan hast. Diese Heimlichtuerei, diese Lügen.«
    »Das tut mir auch wirklich leid, aber hättest du mich denn gehen lassen, wenn ich dir die Wahrheit gesagt hätte?«
    »Nein.«
    »Siehst du.«
    Sie seufzte. »Sieh mal, ich bin froh, dass du wieder zu Hause bist. Ja, du hast recht, ich bin wütend, und ich werde auch morgen noch wütend sein und übermorgen auch. Aber trotzdem bin ich froh, dass du wieder da bist.«
    »Und ich bin auch froh, dass ich wieder zu Hause bin«, sagte ich. »Ich verspreche dir auch, dass ich nicht einmal in die Nähe des Sheriffbüros gehen werde. Nichts wird mich von meinen Pflichten ablenken.«
    Sie nickte, und dann huschte ein winzig kleines Lächeln über ihr faltiges Gesicht. »Das bezweifle ich nicht. Du bist ein Arbeitstier, genau wie dein Pa. Dabei fällt mir ein … der Zaun, den du repariert hast, hält wirklich gut, aber dafür sind jetzt die beiden Zäune links und rechts davon in die Brüche gegangen.«
    »Ich sehe es mir später mal an, sobald Shy aufgewacht ist.«
    »Das reicht. Dann sehen wir uns zum Abendessen wieder.« Damit ging sie zurück zum Ranchhaus. »Ach ja, und pass ein bisschen auf wegen der Wölfe. Da treibt sich immer noch ein Rudel herum.«
    »Mach ich.«
    Ich machte mich auf den Weg zu den Nebengebäuden, um die anderen Ranchhelfer zu suchen, da hörte ich ein leises, weit entferntes Pfeifen. Ich drehte mich um. Eine schmale Rauchfahne schwebte am Himmel. Das war der Klippenflitzer, der auf die Kante des Großen Kaktusfelsens zufuhr und seinen Abstieg nach Deadrock begann. Ich sah ihm einen Augenblick lang nach. Ich war froh, dass ich nicht noch eine Nacht in dieser kalten, düsteren Untergrundwelt zubringen musste, wo man sich im trüben Licht der Sattelholzfackeln mühsam vorwärtstastete und muffige Luft einatmete. Und ich war auch froh, dass ich mich nie wieder in ein Loch im Felsen zwängen musste, nur um durch krumme, rattenverseuchte Minenschächte zu kriechen, die niemals enden wollten.

    Ich war zu Hause, und das Einzige, wohin ich heute Abend kriechen würde, war mein warmes, bequemes Bett.

Kapitel Eins
    Auf unsicherem Boden
    Es war ein kühler Nachmittag, aber meine Großmutter Yenene saß trotzdem direkt vor dem zerbrochenen Fenster in ihrem Schaukelstuhl. Genau dort hatte sie auch schon letzte Woche gesessen, als Jez und ich sie besucht hatten – es war fast, als hätte sie sich überhaupt nicht von der Stelle gerührt. Um ihre Schultern lag ein schwarzes Tuch, und die seidigen grauen Haare fielen ihr bis auf die Hüften. Dunkle, besorgte Augen starrten aus einem runzligen Gesicht hervor. Ihre gelbgrüne Haut war so rau wie Ogerfell.
    »Ich habe doch gesagt, du sollst mich nicht so oft besuchen kommen«, krächzte sie.
    Ich nahm meinen Hut ab und strich die Feder, die an der Seite befestigt war, glatt. »Ja, stimmt, Grandma. Und ich habe gesagt, dass ich so lange wiederkomme, bis du Vernunft angenommen hast und mit mir kommst.«
    »Du musst damit aufhören, Will, es ist viel zu gefährlich. Mittlerweile haben wir hier jeden Tag mindestens ein schweres Felsenbeben.«
    »Stimmt genau, Grandma. Also ist es umso wichtiger, dass auch du endlich umziehst. Diese Woche ist nur ein Fenster zerbrochen, aber was passiert nächste Woche? Stürzt dann das Dach ein?«
    Sie seufzte und stieß sich mit dem Fuß vom Boden ab, so dass der Schaukelstuhl knarrte wie zwei ausgelatschte Himmelscowboystiefel. »Die Beben hören auch irgendwann wieder auf, du wirst schon sehen.«
    »Du weißt genau, dass das nicht stimmt. Der High Sheriff hat schon vor sechs Monaten gesagt, dass alle den westlichen Arm des Kaktusfelsens verlassen müssen, und seither sind die Beben noch schlimmer geworden. Es kann nicht mehr lange dauern, bis der ganze Arm abbricht und ins Ödland stürzt. Wenn du jetzt nicht mitkommst, dann stürzt du mit ab.«
    Grandma zog das Tuch ein bisschen fester um ihre Schultern. »Ach was, alles dummes Geschwätz, mein Junge. Du hast zu viele Geschichten gehört. Ich bin eine Elfe, und Phoenix Creek ist meine Heimat. Ich werde mir niemals von irgendeinem dahergelaufenen High Sheriff sagen lassen, dass ich
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