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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)
Autoren: Derek Keilty
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Arm war zwar nur halb so groß wie Phoenix Creek, aber es war immer noch eine Ranch, und wir hatten eine schöne Rinderherde und eine ganze Koppel mit Pferden dorthin gebracht. Unser Vorarbeiter Tyrone und ich sorgten zusammen mit ein paar anderen Ranchhelfern dafür, dass der Betrieb in Schwung kam und alles Notwendige erledigt wurde.
    »Oh.« Sie schaukelte jetzt schneller, und der Stuhl und die Dielenbretter knarrten lauter.
    »Wir haben überlegt, ob wir sie Phoenix Rise nennen sollen, Die Auferstehung des Phoenix, als Erinnerung an Phoenix Creek«, sagte ich. »Tyrone möchte am Torbogen über dem Haupteingang ein Schild aufhängen. Aber wir wollten dich zuerst fragen.«
    »Macht, was ihr wollt. Es ist jetzt deine Ranch.«
    Ja, in der Tat. Mittlerweile hörte sich alles genau so an wie bei meinem letzten Besuch. Auch da hatte ich über die neue Ranch geredet, und Yenene hatte nichts davon wissen wollen. Und genau wie beim letzten Mal spürte ich, wie ich vor Enttäuschung einen ganz roten Kopf bekam.
    »Es ist aber auch deine Ranch, Grandma. Es sind deine Rinder und deine Pferde. Du gehörst da hin. Ohne dich ist es nicht das Gleiche.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich gehe hier nicht weg, Will, und dabei bleibt es. Die ganze Aufregung wird sich irgendwann wieder legen, und dann kehren die Leute nach Oretown und in ihre Ranchhäuser zurück. Für den einen oder anderen wird es dann vielleicht sogar schwierig werden, sein Land zurückzubekommen.«
    »Und wenn die Aufregung sich nicht wieder legt? Was dann?«
    »Will«, sagte sie und streichelte meine Hand. »Ich bin ja nicht völlig verblödet. Mein Pferd ist gesattelt, falls es wirklich eine ganze Serie von schweren Beben gibt. Wenn es also richtig schlimm kommt, kann ich sofort losfliegen. Mach dir um mich keine Sorgen, mein Lieber. Ich bin genau da, wo ich sein möchte.«
    »Aber wenn es wirklich schlimm kommt, Grandma, dann hast du keine Zeit mehr, um loszufliegen. Und wenn du dich während des Bebens verletzt, oder das Pferd irgendwas abbekommt oder sich erschreckt und dann ohne dich davon fliegt, oder …«
    Jez brachte das Mittagessen, und ich verstummte. Grandma hörte mir sowieso nicht zu. Und jetzt hatte sie für nichts anderes mehr Augen als für den Rindfleisch-Gemüse-Eintopf und den Runzelbeerenkuchen.
      
    Sie aß mit großem Appetit. Wahrscheinlich hatte sie die ganze Woche über noch nichts Vernünftiges gegessen.
    Nach einer langen Stille grinste Yenene plötzlich. »Veranstaltet Häuptling Rote Feder immer noch Kriegstänze, weil die Menschen ihm das Land wegnehmen wollen?« Sie zeigte auf die Dugtown Times, die ich ihr bei meinem Besuch letzte Woche mitgebracht hatte. Auf der ersten Seite der Zeitung war ein großer Bericht über die neuen Siedler, zu denen auch ich gehörte, und die Verteilung des Landes rund um den Ort Gung-Choux Village.
    »Onkel Wilder Wolf sagt, dass es dem Häuptling gar nicht gefällt, wie sich einige der neuen Siedler aufführen. Dass sie sich nicht an die vertraglich festgelegten Grenzen halten und so weiter«, sagte ich.
    Da die Bewohner des westlichen Arms alle auf den östlichen Arm umgesiedelt werden mussten, war dort ein ziemliches Gedränge entstanden. Die Stimmung war entsprechend gereizt.
    »Das überrascht mich nicht. Die Menschensiedler und die eingeborenen Elfen sind noch nie gut miteinander ausgekommen – abgesehen von deiner Ma und deinem Pa, natürlich.«
    Gelegentlich kommt es vor, dass mich jemand ein Halbblut nennt, obwohl ich das hasse. Dann fühle ich mich immer so, als würde ich nirgendwo dazugehören. Meine Mutter war eine Elfe, aber sie ist gestorben, als ich noch ein Baby war, und mein Pa war ein Mensch. Der tapferste und gütigste Mensch, der je gelebt hat.
    »Bin bloß froh, dass ich damit nichts zu tun habe«, fuhr Yenene fort. »Jetzt, wo ihm ein ganzer Haufen Rancher die Tür einrennt, hat der Häuptling garantiert alle Hände voll zu tun.«
    Als wir so gut wie fertig gegessen hatten, hörte ich ein Pferd näherkommen. Ich warf einen Blick zu dem kaputten Fenster hinaus. Moonshine und Jez’ Pferd scharrten wiehernd mit den Hufen. Ein Flügelpferd kam auf die Ranch zugetrottet. Darauf saß ein Mann mit einer blitzsauberen, blau-gelben Uniform. Auf seine Mütze waren zwei gekreuzte Säbel aufgestickt, und dazu trug er ein Gewehr und einen Säbel – es war ein Himmelskavallerist!
    Die Himmelskavallerie ist eine Armee aus tapferen Soldaten unter dem Kommando des High Sheriff. Er ist der
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