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Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)

Titel: Will Gallows – Jagd nach dem Schlangenbauchtroll: Fischer. Nur für Jungs (German Edition)
Autoren: Derek Keilty
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Ausrüstung zu holen. Ich ritt mit den anderen zum Bergwerkseingang und stieg ab. Von hier aus wollten wir zu Fuß weitergehen und brauchten nur die Lastpferde mit hineinzunehmen. Ich ließ Shy also am Eingang zurück und schloss mich zusammen mit Jez den Soldaten an, die dem High Sheriff folgten. Seine Miene verhieß nichts Gutes. Ich war mir ziemlich sicher, dass er gerade dasselbe dachte wie ich – wo steckten die alle? Bis jetzt hatten wir nur ein paar johlende Trolle am Rand von Deadrock gesehen, die von unserem Auftauchen offensichtlich alles andere als begeistert gewesen waren.
    Wir marschierten weiter. Bis auf das Klackern der Hufe, das Rumpeln der Wagenräder und das Stampfen der Soldatenstiefel waren im Halbdunkel des Bergwerkstollens keine Geräusche zu hören.
    Schließlich hatten wir das Ende des Hauptstollens erreicht. Wir betraten eine gut beleuchtete Höhle, von der drei weitere Stollen abgingen. Einer davon war der Tunnel, den ich gestern nach der Begegnung mit dem Minendämon genommen hatte. Ich meldete mich zu Wort, um dem High Sheriff zu sagen, dass der breiteste der drei Stollen in die Tieferminen führte.
    Und dann schlugen sie zu.
    Im Rücken unseres Trupps ertönte urplötzlich lautes Gebrüll. Mit klopfendem Herzen wirbelte ich herum. Ich stellte mich auf einen kleinen Felsvorsprung in der Felswand, um über die Soldaten hinwegsehen zu können. Das Gebrüll stammte nicht etwa von einem Minendämon, sondern von einer riesigen Anzahl rasender, wutschnaubender Trolle: tiefe, kratzige Laute aus heiseren Kehlen und dazu das scharfe Zischen der Schlangenbäuche. Das bislang so stille, leblose Bergwerk hatte sich mit einem Mal in ein lärmendes, chaotisches Durcheinander verwandelt.
    Nachdem ein ohrenbetäubender Schuss gefallen war, bellte der High Sheriff: »Steckt die Kanonen weg, es ist zu gefährlich, wegen der Querschläger. Nehmt eure Säbel! Nehmt eure Säbel!«
    Die Säbel wurden sirrend aus den Scheiden gezogen, dann ertönten helle, metallische Schläge, Stahl auf Stahl, Spitzhacke auf Säbel, gefolgt von Schreien und Knurren und aufeinanderprallenden Waffen.
    Ein Hinterhalt! Die Stille hatte einen guten Grund gehabt. Der High Sheriff stürmte mit gezücktem Schwert quer durch seine Truppe und stürzte sich mitten ins Schlachtgetümmel. Ich glaube, er hatte bereits mit einer Falle gerechnet.
    Aber jetzt war keine Zeit, um nachzudenken. Aus dem breitesten Minenschacht quoll eine weitere Troll-Armee hervor, Spitzhacken, Vorschlaghämmer, Felsmeißel und Spaten schwingend. Einer löste sich aus der Masse und kam direkt auf mich zu. Zu Tode erschrocken duckte ich mich. Seine Spitzhacke bohrte sich knapp über mir in die Felswand. Kleine Steinchen und Staub rieselten mir auf Kopf und Schultern. Der Troll fluchte, zog die Spitzhacke aus dem Stein und schlug erneut zu, noch stärker dieses Mal und nach unten gerichtet. Er wollte mir die Waffe direkt in den Schädel rammen. Ich konnte gerade noch zur Seite springen, geriet dabei aber ins Stolpern und fiel zu Boden. Ich starrte nach oben. Begleitet von lautem Zischen riss der Troll die Hacke hoch über seinen Kopf und fing an zu grinsen. Jeden Moment würde er mich endgültig erledigen. Voller Verzweiflung trat ich ihm mit aller Kraft gegen das Knie. Es knackte laut. Der Troll kreischte auf vor Schmerz und taumelte rückwärts. Ich sprang sofort auf, nahm eine Sattelholzfackel aus der Wandhalterung und stieß sie ihm ins Gesicht. Dadurch war er abgelenkt, und ich konnte ihm die Spitzhacke aus den Händen reißen.
      
    »Den hast du voll erwischt«, hörte ich Jez rufen, die sich gerade mit einem ziemlich schlaksigen Troll herumschlagen musste. Sie streckte ihm ihr Schwert entgegen und pendelte dabei immer von links nach rechts und wieder zurück. Der Troll hielt einen Spaten gepackt und folgte ihren Bewegungen. Bald hatte er jedoch genug von ihren Ablenkungsmanövern und schlug nach ihr. Aber Jez war schneller und parierte seinen Schlag ohne große Mühe.
    Da kam plötzlich ein Troll mit einem großen Vorschlaghammer aus der Dunkelheit auf mich zugestürzt. Ich machte mich auf den Schlag gefasst und packte meine Waffe fester, doch dann fiel mein Blick erleichtert auf das Blut, das aus seinem Bauch herausquoll. Der Troll brach direkt vor meinen Füßen zusammen.
    Atemlos blickte ich mich um. Die Bergwerkshöhle lag voller blutender Trolle. Würden wir sie besiegen? Hier in meiner Ecke sah es ganz danach aus. Aber ich konnte nicht erkennen, wie
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