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WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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lang gezogenen Knarren ins Schloss. Charles schrie entsetzt auf, entriss Claudia die Taschenlampe und richtete sie auf die Tür. Der Lichtkegel fing Janie ein, die noch immer eine Hand auf dem Türknauf hatte. Janie kicherte wie verrückt.
    » Du dumme Nuss!«, zischte Alys und ließ den Baseballschläger sinken. » Ich hätte dir beinah eine über den Schädel gezogen.«
    » Scht!«, machte Claudia. » Ich hab was gehört. Dort drüben.«
    Charles richtete die Taschenlampe wieder nach vorn. Ein Augenpaar leuchtete ihnen aus der Dunkelheit entgegen. Und dann schwang sich die Füchsin mit einem Satz auf einen umgekippten Stuhl.
    » Ihr seid alle vier gekommen«, sagte sie. » Gut. Ich hatte schon befürchtet …«
    Was sie befürchtet hatte, erfuhren die vier Geschwister nicht mehr, denn Alys taumelte stöhnend zurück und prallte heftig mit Charles zusammen, der vor Schmerz aufbrüllte und die Taschenlampe fallen ließ, die prompt auf dem Boden erlosch. Janie tastete hektisch nach einem Lichtschalter umher und stieß Charles versehentlich ins Auge, sodass dieser erneut losbrüllte.
    » Der Schalter ist auf der anderen Seite«, ertönte die Stimme der Füchsin trocken aus der Dunkelheit. Janie vollführte an der Wand neben der Tür eine weit ausholende Bewegung, traf tatsächlich etwas mit der Hand und Licht flammte auf.
    Wie auf Kommando drehten sich alle Kinder gleichzeitig um und starrten das Tier an. Alle atmeten schwer.
    » Jetzt ist aber Schluss mit dem Unfug«, sagte die Füchsin. » Ich habe nämlich eine sehr wichtige Angelegenheit mit euch zu besprechen, und ich will keine Schläge« – an Alys gewandt – » und keine Brüllerei« – ein Nicken zu Charles – » und keine sinnlosen Einwände« – ein vielsagender Blick in Janies Richtung. » Ist das klar? Dann setzt euch hin und passt auf!«
    Claudia war allerdings die Einzige, die sich hinsetzte, ansonsten schien keiner der anderen gewillt zu sein, aufzupassen. Janie stand wie versteinert da. Charles torkelte wie betrunken zwischen der Füchsin auf dem Stuhl und der Hintertür hin und her, während Alys versuchte, das Tier mit dem Baseballschläger zu attackieren.
    » Lass das!«, mahnte die Füchsin.
    » Du … oh … wow«, sagte Alys. Zumindest klang es so. Sie ließ den Baseballschläger über dem Kopf der Füchsin kreisen.
    » Okay, okay, ich kann sprechen. Ich bin sogar – die Vertraute einer Hexenmeisterin, um die ganze Wahrheit zu sagen. Aber ich bin nicht böse und ich will euch nichts tun. Im Gegenteil, ich brauche dringend eure Hilfe.«
    » Hilfe … Hilfe …«, jammerte Charles. Später sollte er darauf beharren, dass er nur die Worte der Füchsin wiederholt habe.
    Währenddessen fiel Alys’ panischer Blick auf Claudia, die nur Zentimeter von der Füchsin entfernt saß. Mit einem gurgelnden Laut warf sie sich zwischen ihre kleine Schwester und das Tier, packte Claudia am Kragen und wollte sie mit einer Hand wegzerren, ohne den Baseballschläger in der anderen loszulassen.
    » Nein!«, rief Claudia. » Alys, nein!« Sie ließ sich auf den Bauch fallen und umklammerte Alys’ Fußknöchel. » Alys, bitte!«
    Aber Alys packte sie nur umso energischer. Ihr starrer Blick zeugte von einer geradezu irrsinnigen Entschlossenheit. Claudia fest im Griff, schob sie sich unbeholfen rückwärts zur Tür, wobei sie alle paar Sekunden drohend den Schläger in Richtung der Füchsin schüttelte. Auf dem Boden lagen überall Bücher und allerlei Krimskrams verstreut, und jedes Mal, wenn Claudia darüberrutschte, jaulte sie auf. Die Füchsin beobachtete das Geschehen erstaunt und verächtlich zugleich.
    » Alys«, wimmerte Claudia. » Alys, hör auf!« Aber Alys prallte bereits gegen die Tür und tastete nach dem Knauf.
    » Alys!« , brüllte Claudia nun voller Verzweiflung. Eine Verzweiflung, die Alys schließlich zum Innehalten veranlasste. Erstaunt blinzelte sie in das kleine Gesicht ihrer Schwester. » Alys, hör mir endlich zu !«
    Tatsächlich beruhigte sich Alys und hörte auf, hektisch nach Luft zu schnappen. Claudia ließ Alys’ Knöchel los, richtete sich auf und rieb sich den Bauch. Sie warf einen Blick auf die Füchsin, dann schaute sie zu ihrer Schwester hoch.
    » Sie will uns nichts tun, Alys«, erklärte sie leise. » Sie braucht uns.«
    Alys folgte Claudias Blick zu der Füchsin, die ernst ihren rotgoldenen Kopf neigte.
    Schließlich gab sich Alys geschlagen. Langsam ließ sie den Baseballschläger sinken, bis er ihren kraftlosen Fingern
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