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WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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Füchsin verschwunden.

Kapitel 4 – DIE POLIZEI
    Am nächsten Tag schritt Alys stirnrunzelnd auf und ab, Janie zog sich gänzlich zurück, und Charles und Claudia brüteten eifrig über Charles’ alten Magiebüchern, um nach Hinweisen auf die Existenz der Wildworld zu suchen. Bis zum Nachmittag machte keiner von ihnen auch nur einen Schritt aus dem Haus. Dann aber rannten alle vier Kinder zu ihren Fahrrädern und fuhren zu dem alten Haus auf dem Hügel.
    Doch die Füchsin war nicht da.
    Sie warteten und warteten. Alys, die schon den ganzen Tag über ein mulmiges Gefühl gehabt hatte, konnte einfach nicht stillstehen. Erneut ging sie auf und ab und erforschte auf diese Weise das riesige Wohnzimmer, dessen Decke drei Stockwerke hoch war. Auf der zweiten und dritten Ebene befanden sich offene Galerien. Als sie von ihrem Rundgang zurückkehrte, bauten Charles und Claudia gerade eine Festung aus den herumliegenden Kissen, und Janie untersuchte den Spiegel, durch den die Füchsin verschwunden war. Entsetzt stellte Alys fest, dass Janie den Verlobungsring ihrer Mutter mitgenommen hatte und mit dem Diamanten am Spiegel kratzte.
    Sie warteten, bis die Schatten immer länger wurden. Schließlich hielt Alys es nicht mehr aus. Sie glaubte, den Verstand zu verlieren, wenn sie nicht endlich irgendetwas täte, und so schlug sie vor, gemeinsam das Haus zu durchsuchen.
    Es kam ihr vor wie eine völlig verrückte Ostereiersuche, als sie umherjagten und ihre Nasen hinter Wandbehänge, in Truhen und Schränke steckten. Das Haus war so groß, dass sie sich am Ende der Suche nicht einmal sicher waren, ob sie auch wirklich jeden Raum gesehen hatten. Nur eines stand fest: Die Füchsin hatten sie nicht gefunden.
    » Und was tun wir jetzt?«, wandte sich Claudia vertrauensvoll an Alys, als sie ins Wohnzimmer zurückkehrten.
    Alys trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen und warf einen Seitenblick auf Janie, die – das wusste Alys – zu demselben Schluss gekommen war wie sie selbst. Aber Janie war ihr keine große Hilfe.
    » Ich meine«, begann Alys langsam, » dass wir nur eines tun können … nämlich zur Polizei gehen.«
    Charles und Claudia starrten sie entgeistert an.
    » Aber die Füchsin hat doch gesagt, wir sollen es keinem Erwachsenen erzählen!«
    » Ich weiß, Claudia, und wenn die Füchsin hier wäre, würde ich mich auch daran halten. Aber der Punkt ist, dass sie nicht hier ist. Und diese Sache ist ernst. Sie übersteigt unsere Kräfte. Und ich kann dafür nicht die Verantwortung übernehmen.«
    » Aber wenn die Füchsin zurückkommt …«
    » Die Füchsin kommt nicht zurück«, unterbrach Janie sie schroff. » Begreifst du denn nicht? Das Einzige, was sie davon abhalten könnte, uns hier zu treffen, ist ihre Gefangennahme – oder ihr Tod. Wahrscheinlich wurde sie getötet. Du musst den Dingen ins Auge sehen, Claudia: Die Füchsin ist mit großer Wahrscheinlichkeit tot .«
    Claudia blickte sie erschüttert an.
    » Janie, halt den Mund!«, rief Alys wütend. » Hast du etwa Spaß daran, die Menschen unglücklich zu machen?«, fragte sie mit zusammengebissenen Zähnen, während sie Claudia in die Arme nahm.
    Janie errötete, dann wurde der Blick ihrer purpurfarbenen Augen so kalt wie Eis. Ohne ein weiteres Wort setzte sie sich wieder auf ihren Stuhl.
    Charles ignorierte das alles. » Alys, wenn wir der Polizei erzählen, was passiert ist, wird man uns für komplett übergeschnappt halten.«
    » Daran habe ich auch schon gedacht.« Alys ließ Claudia sanft los und ging wieder auf und ab. » Aber wenn ich ganz vernünftig mit ihnen rede und die Geschichte von Anfang an erzähle …«
    » … werden sie dir eine hübsche Dosis Beruhigungsmittel einflößen und dich in eine Gummizelle stecken. Komm schon! Hast du Claudia geglaubt, als sie uns das erste Mal von einer magischen Füchsin erzählt hat? Und sie ist unsere Schwester!«
    Alys warf Janie einen hilflosen Blick zu, aber Janies spitzes Gesicht war so reglos wie gemeißelter Stein. » Wenn wir bloß irgendeinen Beweis hätten …«
    » Aber wir haben keinen Beweis. Das ist das Problem. Wir sind nur Kinder und sie werden uns nie und nimmer zuhören.«
    Alys spielte geistesabwesend mit einer Haarsträhne. Während sie auf und ab schritt, kam sie an einem altmodischen Sekretär vorbei, auf den sie blicklos hinabstarrte. Oder – vielleicht nicht ganz blicklos, denn einen Moment später entdeckte sie darauf etwas …
    Ein kühner Gedanke schoss ihr durch den Kopf. Langsam
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