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WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)

Titel: WILDWORLD - Die Nacht der Wintersonnenwende: Band 1 (German Edition)
Autoren: Lisa J. Smith
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uns zu glauben. Wir …«
    » Ihr wolltet, dass man euch glaubt, also habt ihr diesen Brief gefälscht und gelogen. Ist das so?«
    » Ja … nein …« Tränen der Verwirrung überwältigten sie.
    » Aber wie auch immer – sehen Sie sich dieses Haus doch nur an.« Charles hatte seine Sprache wiedergefunden und zeigte nun auf die verkohlte Stelle, die der Himmelsblitz auf der Wand hinterlassen hatte. » Es ist völlig verwüstet. Ist das nicht Beweis genug?«
    » Wie ist das passiert, mein Junge? Feuerwerk?«
    Zum ersten Mal seit dem Auftauchen der Polizei ergriff Janie das Wort. » Haben Sie schon jemals einen Feuerwerkskörper gesehen, der das anrichten könnte?«
    » Vielleicht ein mexikanischer. Illegal.«
    Während Charles sich enttäuscht abwandte, fasste der hochgewachsene Polizist Alys am Arm. Binnen weniger Sekunden waren sie alle draußen.
    » Also«, setzte der Polizist an, als sie im Mondlicht auf dem gepflasterten Innenhof standen, und erklärte ihnen mit eindringlichen Worten, die sie niemals vergessen würden, wie wenig lustig das Gesetz solche Streiche fand.
    » Tatsächlich«, fügte er leise hinzu, » bin ich der Meinung, dass so etwas über einen Streich hinausgeht. Wer auch immer dieses Haus verwüstet hat, hatte Brandstiftung im Sinn. In letzter Zeit hat es hier viel Vandalismus gegeben, meistens unten an den Schulen, aber zum Teil auch hier oben in diesen Hügeln. Wenn ich auch nur den Hauch eines Beweises hätte, dass ihr darin verwickelt seid, wärt ihr bereits auf dem Weg zum Jugendrichter. Deshalb gebe ich euch jetzt genau eine Minute Zeit, um euch auf eure Fahrräder zu schwingen und zu verschwinden. Und ich will euch nie – ich wiederhole, nie – wieder in einem Umkreis von fünfhundert Metern um dieses Haus finden. Kapiert? Also los!«
    Charles zog seine Schwestern zu ihren Fahrrädern hinüber. Etwas anderes blieb ihnen auch gar nicht übrig.

Kapitel 5 – DER ZAUBER
    » Wein doch nicht, Al«, sagte Charles tröstend. Nachdem sie den Park verlassen und die Straße erreicht hatten, hatte Alys abrupt angehalten, die Füße links und rechts von den Pedalen auf die Erde gestellt und das Gesicht in den Händen vergraben. Charles wandte verlegen den Blick ab und richtete das Wort an einen Bougainvillea-Busch auf der anderen Straßenseite. » Du hast dein Bestes gegeben«, versicherte er dem Busch. » Du hast es versucht .«
    Alys’ Schultern zitterten. Sie erwiderte nichts. Claudia beugte sich vor und legte ihr stumm eine kleine, verschwitzte Hand auf den Arm.
    » Auch wenn es nicht hingehauen hat«, sagte Charles, » es war eine gute Idee.«
    » Es war eine bescheuerte Idee«, widersprach Janie. » War doch klar, dass ein Grafologe, ein Experte für Handschriften, erkennen würde, dass sie den Brief geschrieben hat.«
    Immerhin bewirkten diese Worte das, was Charles’ Trost und Claudias Mitgefühl nicht erreicht hatten. Alys hob den Kopf.
    » Du hast das gewusst?« Sie sah Janie unter geschwollenen Augenlidern an. Janie stieß scharf den Atem aus und wandte mit zusammengepressten Lippen den Blick ab. » Und du hast einfach danebengestanden und mich machen lassen?«
    Janie drehte den Kopf und sah ihr trotzig in die Augen.
    » Dann sag mir beim nächsten Mal nicht, dass ich den Mund halten soll«, erwiderte sie.
    » Du unversch…«, begann Charles, aber Alys unterbrach ihn.
    » Genau, Miss Genie«, sagte sie. » Ist dir eigentlich schon mal in den Sinn gekommen, dass wir unsere einzige Chance auf Hilfe für immer vertan haben, während du deine Schadenfreude ausgekostet hast? Und dass es bis zur Sonnenwende nur noch zwölf Tage sind? Und dass es jetzt an uns liegt?« Alys schüttelte heftig den Kopf, dann wandte sie sich an Charles und Claudia.
    » Okay«, begann sie. » Ihr hattet recht und ich hatte unrecht. Gehen wir.«
    » Was? Wohin ?«, fragte Janie.
    » Zurück in das alte Haus natürlich.«
    » Aber was können wir denn da tun? «
    » Ich weiß es nicht«, antwortete Alys. » Aber irgendjemand muss irgendetwas unternehmen.«
    » Und was ist mit der Polizei? Sie haben gesagt, wir dürfen uns dem Haus bis auf fünfhundert Meter nicht nähern.«
    Zum ersten Mal lächelte Alys wieder, wenn auch nur schwach.
    » Genau genommen haben sie gesagt, dass sie uns nicht in einem Umkreis von fünfhundert Metern um das Haus finden wollen . Und sie werden uns auch nicht finden. Dafür sorgen wir schon.«
    » Aber …«
    » Es zwingt dich niemand mitzukommen«, unterbrach Alys sie.
    Doch Janie
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