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Wildes Lied der Liebe

Wildes Lied der Liebe

Titel: Wildes Lied der Liebe
Autoren: Linda Lael Miller
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gerieten. »Kartoffeln, Kürbisse ...« Sie verstummte unsicher.
    »Du wirst für lange Zeit kein Geld mit der Ranch verdienen«, erklärte Trace und blickte Bridget aufmerksam an. »Wovon willst du euch in diesem Winter ernähren?«
    Er hatte den wunden Punkt getroffen, obwohl Bridget bemüht war, diese Tatsache mit ihrer üblichen forschen Art zu verschleiern. »Wir werden etwas von unserem Waldbestand verkaufen. Mr. Jack Vigil baut am Stadtrand eine Sägemühle. Er wird Holz brauchen.«
    Trace betrachtete die mächtigen Ponderosa-Kiefern und Fichten, die Haus und Hof umgaben und sich jetzt als blauschwarze Silhouetten gegen den Nachthimmel abzeichneten. »Mir scheint, dass Mr. Vigil sich wohl mehr als genug Bauholz beschaffen kann.« Er hatte damit zwar nicht sagen wollen, dass kein Bedarf an McQuarry-Holz bestand, doch Bridget fasste es so auf und war so voll gerechter Empörung, dass Trace wieder seinen Kaffeebecher bemühen musste.
    »Wir haben Mehl und Salz. Ferner besitzen wir ein Gewehr zum Jagen und dank eines Freundes genug Hühner, die uns mit Eiern und einem gelegentlichen Festbraten versorgen. Wir kommen schon zurecht, danke der Nachfrage.«
    Trace unterdrückte einen Seufzer. Ihm war von Anfang an bewusst gewesen, dass es nicht leicht sein würde, sich mit Bridget auseinander zu setzen. Doch er hatte einen langen Weg hinter sich, anfangs zu Pferde und in der letzten Woche dann zu Fuß. Erschöpft wie er war, fühlte er sich nicht in der Stimmung, mit der starrköpfigen kleinen Wildkatze Bridget McQuarry zu streiten.
    Du hast es versprochen, mahnte ihn die Erinnerung an Mitch.
    Ja, verdammt, und ich werde mein Wort halten.
    »Ich werde Holz für das Dach brauchen«, sagte er mühsam beherrscht. »Hast du eine Säge? Oder wenigstens eine Axt?«
    Bridget presste trotzig die Lippen zusammen, sah aber noch immer bildhübsch aus. Die Mutterschaft hatte ihr eine gewisse Sanftheit verliehen, die kein Mann übersehen konnte, so sehr er sich auch anstrengen mochte. »Wir können unser Dach selbst decken«, entgegnete sie. »Skye und ich schaffen das schon.«
    Trace rollte die Augen gen Himmel, verlor aber nicht die Geduld. Skye sagte nichts, sondern nahm nur den quengelnden Noah bei der Hand und brachte ihn ins Bett. »Ja, und du hast bereits ausgezeichnete Arbeit geleistet«, bemerkte er trocken und deutete auf die Plane, die über die Dachbalken gezogen war. »Die Dachdeckerei scheint dir zu liegen.«
    Selbst im Halbdunkel sah er, dass Bridget die Demütigung deutlich ins Gesicht geschrieben stand. Statt zu antworten, stand sie jedoch nur schweigend auf und stellte das Essgeschirr zusammen.
    »Warum gibst du denn nicht einfach zu, dass du Hilfe brauchst?«, fragte er kaum hörbar.
    Sie richtete sich auf, und Trace glaubte beinahe, Tränen in ihren Augen schimmern zu sehen. »Oh, das gebe ich gern zu, Mr. Qualtrough«, erwiderte sie. »Ich habe einen kleinen Sohn und eine Schwester zu kleiden und zu ernähren. Mir gehört dieses Haus, das Land, auf dem es steht, und zwei Pferde. Sonst besitze ich nichts auf der Welt. Sicher brauche ich Hilfe, nur ganz gewiss nicht von dir.«
    »Hasst du mich denn so sehr?«
    »Nein«, antwortete sie und schob das Kinn vor. »Du bist mir völlig gleichgültig.«
    »Du brauchst ein Dach über dem Kopf, Bridget. Und meine Anwesenheit bedeutet Schutz für Skye und Noah, wenn du ihn schon nicht für dich selbst in Anspruch nehmen willst. Außerdem muss jemand den Hengst einreiten. Du kannst wirklich gut mit Pferden umgehen, aber für dieses Tier bist du nicht kräftig genug. Und das weißt du auch genau.«
    Bridget schwieg.
    Trace nutzte seinen Vorteil. »Mitch hat es so gewollt«, erklärte er ruhig. »Wie könnte ich seine Wünsche missachten? Kannst du es?«
    Die Teller klapperten in Bridgets Händen, und die junge Frau blickte ihn nicht an. »Du reitest den Hengst ein, deckst das Dach und baust vielleicht eine Scheune?«
    »All das und mehr«, versicherte er.
    Sie biss sich auf die Lippe, wie sie es schon getan hatte, solange er denken konnte. Viele Jahre waren vergangen, seit Trace sie zum ersten Mal gesehen hatte, damals, als die Farm der McQuarrys an das Niemandsland gegrenzt hatte, auf dem er und seine Mutter in einer ehemalige Sklavenhütte gehaust hatten.
    »Nein, nichts weiter. Wenn du diese Dinge für uns erledigst, kommen wir zurecht. Damit kannst du dein Gewissen beruhigen und dann weiterziehen, wie du es eigen tl ich schon jetzt tun solltest.«
    Trace stand auf und
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