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Wildernde Blueten

Wildernde Blueten

Titel: Wildernde Blueten
Autoren: Jeannette Trost
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leise.
    >Bis dann.<
    Ich winkte ihm noch kurz zu und dann ging ich zu meinem Auto.
    Als ich zuhause ankam, wurde ich sofort freudig in Empfang genommen.
    Am meisten freute ich mich darüber, dass meine kleine Peanut wieder da war. Ich schloss sie so sehr in meine Arme, dass sie fast erstickte. Ich hatte sie sehr vermisst, auch wenn unsere Trennung von nur kurzer Dauer war.
    Ich erzählte Samara und Nickolas von dem Gespräch mit Danny. Innerlich hatte ich für mich schon längst beschlossen, dass die Reise bald losgehen würde, denn ich wollte Brendan endlich wieder bei mir haben.
    Da Peanut ja nun wieder da war, würde ich mit ihr erst mal über alles reden und dann entscheiden, wo die Reise beginnen würde. Ich nahm an, dass Peanut einiges erfahren hatte.
    Mit Samara und Nickolas hatte sie schon gesprochen und da die beiden jetzt schlafen gehen wollten, verkrümelten Peanut und ich uns in unser Zimmer. So hatte ich die Möglichkeit, dass sie mir alle Einzelheiten in Ruhe erzählen und gegebenenfalls erklären konnte.
    >Peanut, was sollen wir nur tun?< , fragte ich sie verzweifelt.
    >Liss, wir werden uns auf eine lange Reise begeben... dort wo alles anfing, wo alles Unheil seinen Lauf nahm...< , sagte sie fast träumerisch.
    >Was meinst du?< , fragte ich etwas verwirrt.
    >Simon, ich rede von Simon. Er war nicht immer das, was er jetzt ist, ein Monster. Vor sehr langer Zeit, war auch er ein Mensch, genau wie du. Doch gab er sich damit nicht zufrieden... Ich werde dir jetzt die ganze Geschichte erzählen, bitte hör gut zu.< , sagte sie, machte eine kurze Pause und dann begann sie.
    >Kurz nach seiner Geburt kam Simon in ein Waisenhaus. Sicherlich wirst du wissen, welche Kinder ein Waisenhaus beherbergt. Nämlich Kinder, die keine Eltern mehr haben. Simons Dad starb bei einem Autounfall, während seine Mom hochschwanger war und kurz nach seiner Geburt starb. Er hatte also nie die Möglichkeit, seine Eltern kennenzulernen.
    Die ersten Jahre führte sich Simon gut, so wie man es wohl von ihm erwartete. Er war ein sehr anständiger und vernünftiger kleiner Junge. Freundlichkeit war eine seiner höchsten Prioritäten, wenn er auch noch sehr jung war. Er verstand sich hervorragend mit den anderen Kindern aus dem Waisenhaus, trotz der verschiedenen Altersgruppen. Seine Art an sich pflegte er sehr ordentlich und niemals hätte man zu diesem Zeitpunkt auch nur ansatzweise erahnen können, was aus ihm später einmal werden würde...
    Doch trotz alledem, fand er nie Adoptiveltern, die ihn in seiner Familie begrüßen wollten. Seine Freundschaften, die er alle samt über wenige Jahre und dennoch gut pflegte, verließen ihn mit der Zeit... Letztlich war er als einziger aus seiner Gruppe noch zurück geblieben. Zwar kamen immer wieder neue Kinder in das Waisenhaus, doch er zeigte kein Interesse mehr daran, sich mit einem von ihnen anzufreunden. Er dachte sich, dass wenn er mit ihnen jetzt erneut Freundschaften aufbauen würde, er sowieso wieder als einziger zurück bliebe. Wahrscheinlich sah er es als Zeitverschwendung an und deshalb ließ er es gleich bleiben.
    Über lange Jahre blieb er Bestandteil des Waisenhauses.
    Irgendwann merkte er, dass sich das Interesse der Pflegeeltern weiterhin auf die anderen Kinder beschränkte, als auch mal auf ihn.
    Eines lieben Tages brach er dann aus dem Waisenhaus aus und suchte das Weite der Welt. Ich glaube, er war vierzehn.
    Im Waisenhaus wurde schon geredet, über Simon sein Verhalten. Er hatte sich sehr verändert, leider ins Negative. Sein Benehmen wurde immer schlimmer, er wurde sogar gewalttätig. Man glaubte zu wissen, warum er sich so sehr veränderte.
    Naja jedenfalls suchte er das Weite. Aber es brachte ihm nichts, denn nach nur kurzer Zeit fand man ihn und brachte ihn wieder ins Heim. Doch er brach immer wieder aus. Und irgendwann gelang es ihm, nicht wieder gefunden zu werden. Niemand wusste wo er war, noch ob es ihm gut ging. Irgendwann gab man die Suche nach ihm auf, in der Hoffnung, er habe eine vernünftige Bleibe gefunden. Eine Bleibe fand er wohl, aber leider Gottes keine Vernünftige... Gerede zufolge, war er bei einem Hexenzirkel in Louisiana gelandet. Es stellte sich heraus, dass Simon schon immer für solche Zirkel Interesse hegte. Habe ich schon erwähnt, dass es ein schwarzer Zirkel war? Ja, das war es. Es ging tief in die schwarze Magie hinein. Simon war hin und weg davon. Er gab sich schon längere Zeit nicht mehr damit zufrieden, nur ein gewöhnlicher Junge zu sein.
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