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Wilde Pferde in Gefahr

Titel: Wilde Pferde in Gefahr
Autoren: Christopher Ross
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verzweifelt gegen den Tod kämpfte, traf sie tief.
    Peggy griff ihrem Wallach so heftig in die Zügel, dass sie beinahe aus dem Sattel geflogen wäre, so entsetzt war sie, als einer der Männer sein Lasso schwang, die Schlinge sich um den Hals einer Stute legte und das Ende des Seils einen der Autoreifen über die offene Heckklappe zerrte. Augenblicklich zog sich die Schlinge um den Hals des Pferdes zusammen. In ihrer Panik brach die Stute nach links aus, den schweren Autoreifen im Schlepptau.
    Eine zweite und eine dritte Schlinge flogen, und das widerwärtige Schauspiel wiederholte sich. Diesmal erwischte es die Mutter des Fohlens. Sie wurde durch die Wucht des Reifens zu Boden gerissen und blieb mit gebrochenem Vorderlauf liegen. Aus ihren Nüstern floss Blut. Sie versuchte aufzustehen, knickte sofort wieder ein und blieb seltsam verrenkt liegen. Verzweifelt blickte sie sich nach ihrem Fohlen um, das auf zitternden Beinen stehen blieb und nicht fassen konnte, was seiner Mutter passiert war.
    »Hört auf! Hört sofort damit auf!«, schrie Peggy verzweifelt, aber sie war noch zu weit von den Männern entfernt, und in der aufwallenden Staubwolke konnte man sie nicht sehen.
    Peggy war unfähig weiterzureiten. Wie versteinert saß sie im Sattel, beide Hände um die Zügel gekrampft und vor lauter Entsetzen nicht in der Lage, sich zu bewegen. Durch die Tränen, die unablässig über ihre Wangen rannen, musste sie hilflos mit ansehen, wie sich noch vier weitere Pferde in den Lassos verfingen und durch die Flucht vor dem Flugzeug und den schweren Autoreifen so erschöpft waren, dass sie schon nach wenigen Schritten aufgaben und sich hilflos und mit gesenkten Köpfen in ihr ungewisses Schicksal ergaben.
    Der Truck blieb zwischen den gefangenen Pferden stehen. Fassungslos beobachtete Peggy, wie die drei Männer von der Ladefläche sprangen und zu den erschöpften Tieren rannten. Sie fesselten ihnen die Hinterbeine. Die Mustangs, die meisten aus mehreren Wunden blutend, waren zu schwach, um sich dagegen zu wehren. Nur der schwarze Hengst, der als einer der letzten in die Schlinge gelaufen war, schlug mit den Hufen aus, obwohl das Blut unablässig aus seiner Wunde sickerte. Einer der Männer zog einen Revolver und schoss eine weitere Kugel in das heftig atmende Pferd, erst dann gelang es den Männern, eine Schlinge um seine Hinterbeine zu legen.
    Peggy ballte ihre Hände zu Fäusten, drückte so fest zu, dass sich ihre Fingernägel in die Haut bohrten und blutige Spuren hinterließen. Zu dem Schmerz, der in ihrem Herzen tobte, kam jetzt mörderische Wut, undsie verspürte den glühenden Wunsch, ebenfalls nach einem Revolver zu greifen und die Männer für ihre grausame und feige Tat zu bestrafen. Stattdessen verharrte sie weiterhin im Sattel und bemerkte erstaunt, wie sich ein großer Lastwagen über die Schotterstraße näherte und neben dem Pick-up parkte.
    Zwei junge Männer mit Cowboyhüten sprangen heraus, winkten den anderen Männern zu und ließen die Heckklappe des offenen Trucks herunter. Mit vereinten Kräften zogen sie eine Rampe von der Ladefläche. Von einer stabilen Winde spulten sie ein Seil, banden es um die Vorderläufe des Hengstes und zogen ihn auf die Ladefläche. Willenlos und benommen vom starken Schmerz ließ das Tier es geschehen. Oben angekommen zwangen die Männer den Hengst mit Peitschen, sich zu erheben, und drängten ihn gegen die Seitenklappe. Mit zitternden Flanken blieb der Hengst stehen, die Schultern voller Blut, das rechte Vorderbein abgeknickt, die Augen leer.
    Erst jetzt drückte Peggy ihrem Wallach die Hacken in die Seite. Im vollen Galopp ritt sie auf die Männer zu, hielt dicht vor ihnen und rief zitternd vor Wut und Entsetzen: »Hört damit auf, ihr gemeinen Mörder! Hört sofort auf!«
    Die Männer ließen von dem Pferd ab, dem sie gerade die Vorderläufe fesselten, und blickten sie überrascht an. Einer der Männer, die auf dem Pick-up gewesen waren, ein derber Bursche mit dunklen Augen undjeder Menge Frisiercreme in den Haaren, die unter seiner Hutkrempe hervorlugten, grinste frech. »He, wen haben wir denn da?«
    »Die gehört bestimmt zu Annie«, sagte einer der beiden Männer, die mit ihm auf der Ladefläche gewesen waren. Er war etwas kleiner und stämmiger und trug eine schmutzige Baseballmütze. Seine Lippen waren schmal und farblos. »Der Lady, die uns verbieten will, die verdammten Klepper einzufangen.«
    Peggy hörte gar nicht hin. »Wie kann man nur so brutal sein! Warum
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