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Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain

Titel: Wilde Magie - Wilde Magie - Fever / Wild Rain
Autoren: Christine Feehan
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»Es gibt doch sicher noch eine andere Möglichkeit, ins Dorf zu gelangen, als zu Fuß zu gehen, oder? Wie kommen denn die Vorräte dorthin?«
    »Auf Maultieren. Und nein, um ihr Haus und das Dorf zu erreichen, muss man laufen.«
    »Ist es im Wald immer so dunkel?«, bohrte Maggie weiter. Woran orientierten sich die Männer nur? Es gab so viele Bäume. Aus Eisen- und Sandelholz, Ebenholz und Teak. Lauter unterschiedliche Arten. Am äußeren Waldrand waren auch zahlreiche Obstbäume mit Mangos und Orangen zu sehen gewesen, dazu Kokosnusspalmen und Bananenstauden. Sie konnte die verschiedenen Sorten zwar auseinanderhalten, doch wie die Männer ihren Weg fanden, blieb ihr trotzdem schleierhaft. Wie in aller Welt konnten sie sagen, welche Richtung sie gerade einschlugen oder wie sie ihren Weg entsprechend zurückfänden? Maggie war fasziniert - und gleichzeitig ein bisschen eingeschüchtert.
    »Das Sonnenlicht schafft es kaum durch die dicken Äste und Blätter«, lautete die Antwort. Niemand verlangsamte den Schritt, niemand sah sie auch nur an.
    Maggie begriff, dass die Männer sich nicht unterhalten wollten. Sie waren zwar nicht unbedingt unhöflich, doch sie merkte, dass es ihnen unangenehm war, wenn man sie direkt ansprach. Sie zuckte gleichmütig die Achseln. Egal, sie brauchte keine Konversation. Stets war sie sich selbst genug gewesen, und im Wald gab es so viel Interessantes zu sehen. Sie erhaschte einen Blick auf eine
Schlange, die fast so dick war wie der Arm eines kräftigen Mannes. Ein kleiner leuchtend bunter Farbtupfer auf einem Baum entpuppte sich als ein Frosch unbekannter Art. Und Unmengen von Eidechsen. Eigentlich hätte sie diese Art Kreaturen kaum zu entdecken vermocht, schließlich verschmolzen sie optisch fast mit ihrer Umgebung, doch aus irgendeinem Grund fielen sie ihr auf. Es war eben fast so, als verändere sie der Dschungel, indem er ihre Sinne schärfte: Sehen, Hören, und auch ihr Geruchssinn waren weitaus besser als sonst.
    Urplötzlich schien der Urwald den Atem anzuhalten. Die Insekten stoppten ihr endloses Summen, die Vögel brachen ihre Gesänge ab. Selbst die Affen hörten auf zu zetern. Die Stille irritierte Maggie und ließ einen Schauer über ihren Rücken rieseln. Ein einzelner Warnruf erklang hoch oben im Blätterdach. Gefahr drohte, und zwar ihr, das begriff sie auf der Stelle. Ihre Nackenhaare sträubten sich, und sie schaute misstrauisch von einer Seite zur anderen, spähte unablässig in das dichte Grün, an dem sie vorüberging.
    Ihre Anspannung musste sich auf ihre Führer übertragen haben. Sie rückten näher zusammen und einer ließ sich ganz zurückfallen, um sie von hinten zur Eile anzutreiben.
    Maggie pochte das Herz immer schneller, ihr Mund wurde trocken. Sie spürte, wie sie zu zittern begann. Tief im Blattwerk lauerte etwas, etwas Gewaltiges, ein muskulöser Schatten im Dunkeln. Irgendetwas schlich neben ihnen her. Sie ahnte es mehr, als dass sie es wirklich sehen konnte. Es musste wohl eine riesige Raubkatze sein, die auf ihrer Fährte war, ohne einen Laut von sich zu geben. Sie fühlte, wie der konzentrierte Blick ihr folgte, das unverwandte
Starren eines Jägers. Irgendetwas hatte sie ins Visier genommen. Etwas Wildes.
    »Sind wir hier sicher?«, fragte sie leise, während sie näher an ihre Führer heranrückte.
    »Natürlich sind wir sicher, Miss«, erwiderte der dritte Mann, ein großer Blonder mit dunklen Augen, die sie nachdenklich musterten. »Eine so große Gruppe wird nicht angegriffen.«
    Doch so groß war die Gruppe gar nicht. Sie bestand aus nur vier Personen, die auf einem eigentlich nicht vorhandenen Weg mit unbekanntem Ziel unterwegs waren. Allzu sicher fühlte Maggie sich nicht. Den Namen des dritten Mannes hatte sie vergessen. Das störte sie mit einem Mal. Und zwar sehr. Was, wenn der Mann sich im Falle eines Angriffs schützend vor sie stellte, und sie kannte nicht einmal seinen Namen?
    Maggie blickte hinter sich. Der Pfad war beim besten Willen nicht zu erkennen. Sie reckte das Kinn, als ein weiterer Schauer sie durchrieselte. Irgendetwas beobachtete sie und wartete nur auf den geeigneten Augenblick. Liefen sie etwa in einen Hinterhalt? Sie kannte keinen ihrer Führer. Sie hatte einem Anwalt vertraut, von dem sie kaum etwas wusste. Selbstverständlich hatte sie seine Legitimation überprüft, doch das hieß noch lange nichts. Am Ende hatte man sie reingelegt, und schließlich verschwanden täglich irgendwo Frauen.
    »Miss Odessa?« Das kam von
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