Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wild wie die Praerie

Wild wie die Praerie

Titel: Wild wie die Praerie
Autoren: Barbara McMahon
Vom Netzwerk:
blickte mit großen Augen zu Holly auf.
    “Hab’ Sie kommen sehen, Doc. Wollen nach unserem neuen Fohlen schauen, eh?” Sam kam aus dem hinteren Teil der Scheune.
    Holly lächelte. Wenigstens ein richtig kumpelharter Ton!
    “Ja.”
    “Fein. Doc Watson ist auch immer noch mal vorbeigekommen, um nachzuschauen, wenn eine Stute gefohlt hat, speziell bei Sunlight.”
    “Dr. Murphy beabsichtigt, eine perfekte Tierärztin zu sein, Sam.” Marcs sarkastischer Ton durchdrang die ganze Scheune, obwohl er die Stimme nicht erhoben hatte.
    Holly schwieg. Sie wusste einfach nicht, wie man sich gut mit ihm stellte. Vielleicht sollte sie ihn am besten von jetzt an ignorieren.
    “Also, Boss, sie ist wirklich ein tüchtiger Tierarzt - für eine Frau.”
    Sie überhörte die Einschränkung, drehte sich jäh zu Marc um.
    “Boss? Sind Sie hier der Vorarbeiter?” fragte sie entsetzt. Das war gestern Abend mit keinem Wort erwähnt worden. Hatte sie es sich mit dem Vormann einer der größten Ranches der Gegend verdorben?
    “Nein”, antwortete Marc.
    Sam schmunzelte. “Nein ist richtig. Ihm gehört die Lone Tree Ranch, wussten Sie das nicht, Doc?”
    Holly blickte Marc ungläubig an. Kein Wunder, dass er so arrogant war. Er konnte es sich leisten. Nach dem, was sie gesehen hatte, war Lone Tree eine riesige, blühende Ranch.
    Wenn ihm das alles gehörte, konnte er durchaus so forsch auftreten. Und sie hatte ihn bloß wegen seines guten Aussehens für arrogant gehalten. Emmie hatte recht gehabt: der Eigentümer dieser Ranch musste sehr einflussreich sein.
    “Macht das einen Unterschied, Dr. Murphy?” fragte Marc in sanftem Ton und mit spöttischem Lächeln.”
    “Nein, wieso?” entgegnete Holly verärgert. “Ich bin immer noch Tierärztin, und Sie sind immer noch der arroganteste, unverschämteste und unmöglichste Mann, der mir je begegnet ist.”
    Marc lachte lauthals über ihren offenkundigen Frust. Holly sah ihn feindselig an, hielt aber vorsichtshalber den Mund. Als sein Gelächter verebbte, bedachte sie ihn mit einem letzten gereizten Blick und öffnete die Tür der Box. Sorgfältig untersuchte Holly die Stute sowie das Fohlen und stellte zufrieden fest, dass beide wohlauf waren. Das Bein Sunlights begann zu heilen, und sie hatte die schwierige Geburt gut überstanden.
    Nach der Untersuchung sah Holly nicht Marc, sondern Sam an. “Sie können die beiden morgen schon herauslassen, halten Sie sie jedoch von den anderen Pferden fern.”
    “Klare Sache, Doc”, erwiderte Sam. “Alles Gute, Doc.” Er tippte an seinen Hut und ging aus der Scheune.
    Holly verließ die Box und vermied dabei, Marc anzusehen.
    Sie kam sich ziemlich dumm vor. Aber woher hätte sie wissen sollen, dass er der Boss dieser Ranch war? Er hätte es erwähnen können, anstatt sie auszulachen. Wirklich, er konnte eine Heilige zum Wahnsinn treiben, und sie war keine Heilige.
    “Vielen Dank, Doc… Dr. Murphy, dass Sie sich die Zeit genommen haben, nach Sunlight und ihrem Fohlen zu schauen.”
    Der Ton war äußerst sarkastisch. Langsam begleitete Marc sie durch die Scheune zum Ausgang.
    “Nennen Sie mich nicht so!” fuhr Holly Marc an. Natürlich wusste sie, dass er sie absichtlich reizte, aber es gelang ihr nicht, ihren Zorn zu unterdrücken.
    “Teufel auch, erst soll ich Sie nicht dies nennen und dann nicht das! Wissen Sie eigentlich überhaupt, was Sie wollen?”
    Holly antwortete nicht.
    “Nun, ich weiß jedenfalls, was ich will.” Bevor sie wusste, wie ihr geschah, hielt er sie fest, nahm seinen Hut ab, beugte sich über sie und küsste sie.
    Marcs heißer, fester Mund auf ihren Lippen war nicht besitzergreifend, wie sie erwartet hätte, sondern lockend, verführerisch, erotisch. Sanft, doch aufregend bewegten sieh Marcs Lippen über ihre. Hollys Puls begann zu hämmern.
    Sie versuchte zu widerstehen, das ging allerdings über ihre Kraft. Unwillkürlich erwiderte sie den Kuss. Der süße Duft des Heus, die Wärme des Sonnenscheins, der in die Scheune fiel, und der halbbekleidete Marc in ihrer unmittelbaren Nähe erfüllten Hollys Sinne. Sie legte die Hand auf Marcs Arm und fühlte, wie die Muskeln sich darunter anspannten.
    Als Marc seinen Mund von ihren Lippen löste, hätte Holly das am liebsten verhindert, aber sie tat es nicht.
    “Wissen Sie jetzt, was die Uhr geschlagen hat, Dr. Murphy?”
    fragte Marc leise.
    In diesem Augenblick fuhr vor der Scheune ein Lieferwagen vor. Marc trat hastig zurück, setzte seinen Hut wieder auf und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher