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Wikinger meiner Traeume - Roman

Wikinger meiner Traeume - Roman

Titel: Wikinger meiner Traeume - Roman
Autoren: Josie Litton Eva Malsch
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tief Atem und ging weiter. Die Stirn gerunzelt, folgte ihr Wolf.
    Wenig später erschienen Krysta und Hawk, der sich absichtlich zwischen seine Frau und seine Halbschwester stellte. Mit dieser Geste erinnerte er Rycca an Darias Mordanschlag auf Krysta.
    »Fangen wir an!«, entschied Alfred und wandte sich an den Priester. »Vater Elbert, Ihr werdet meine Fragen ausführlich und wahrheitsgemäß beantworten. Wenn Ihr dazu bereit seid, will ich Euch bessere Haftbedingungen zusagen. Wenn nicht, müsst Ihr für Eure Lügen büßen. Versteht Ihr mich?«
    Der Priester nickte, und Rycca beobachtete seine Hände, die er zitternd aneinander presste. Als sie etwas näher zu ihm gehen wollte, wurde sie von Dragon zurückgehalten, der sie erbost anstarrte. Seufzend begnügte sie sich damit, das Gespräch aus sicherer Entfernung mit anzuhören.

    »Wie heißt der Däne, mit dem Ihr Euch verschworen habt, um das Bündnis zwischen den Angelsachsen und Norwegern zu verhindern?«
    Im rechten Augenlid des Priesters zuckte ein krampfhafter Puls. »Das weiß ich nicht, Majestät. Und ich schwöre beim Allmächtigen – es war mein einziges Verbrechen, die Wünsche dieser Frau zu erfüllen, einer Dienerin des Bösen.« Mit einem bebenden Finger wies er auf Daria.
    Diese Anklage quittierte sie mit schrillem Gelächter und zog alle Blicke auf sich. Nun hob sie den Kopf noch höher, und ihre Augen glitzerten eisig. »Obwohl Ihr der König aller Narren seid«, rief sie Alfred zu, »müsstet sogar Ihr erkennen, dass dieser elende Priester lügt!«
    Alfreds Lippen verkniffen sich. Aber er bezähmte seinen Zorn, und Rycca bewunderte seine Selbstbeherrschung. »Tatsächlich, Lady? Und was wisst Ihr von jener hässlichen Intrige?«
    Langsam blickte Daria in die Runde und schien es zu genießen, dass sie im Mittelpunkt allgemeiner Aufmerksamkeit stand. Sie öffnete den Mund, um zu sprechen, schloss ihn wieder, und es dauerte eine Weile, bis sie fragte: »Ich, Sire? Eine einfache Frau? Was kann ich denn wissen?«
    Aus den Augenwinkeln sah Rycca, wie Cymbra plötzlich zitterte. Sofort nahm Wolf sie in seine Arme und versperrte ihr die Sicht auf ihre Halbschwester und den Priester. Als er leise und beschwörend auf sie einsprach, schüttelte sie wieder den Kopf.
    Auch Krysta hatte die Szene bemerkt und zog die Brauen zusammen.
    In diesem Moment kam ein kleiner Mann mit gewölbter Brust und langem, dunklem Bart in die Halle, eilte zu Krysta und tätschelte ihre Hand. Dann nickte er Hawk zu, der ihn zu kennen schien.
    »Ich glaube, Ihr unterschätzt Euch selbst, Lady Daria«,
gab Alfred zu bedenken. »Ich erinnere mich sehr gut an Eure Jugend. Damals wart Ihr weder furchtsam noch dumm.«
    Erneut schien Daria mit sich zu kämpfen. Und diesmal erlag sie der Versuchung, sich aufzuspielen. »Gewiss, Sire, das war ich nie. Hätten sich die Dinge bloß anders entwickelt! Mein törichter Ehemann...«, seufzte sie.
    »... war Eurer nicht würdig«, vollendete Alfred den Satz. »Nachdem er gegen mich rebelliert hatte, war es meine traurige Pflicht, ihn ins Jenseits zu befördern. Sicher habt Ihr etwas Besseres verdient, Lady.«
    »Allerdings! Wie erstaunlich, dass Ihr das erkennt. So harte Zeiten...«
    »Ja, das kann ich mir vorstellen.« Der König beugte sich vor, als würde er an ihren Lippen hängen. »Erzählt mir doch von Euren Leiden. Vielleicht ist Eure Gefangenschaft nicht gerechtfertigt.«
    »Natürlich nicht! Niemand erklärt mir, warum ich in diesem grauenhaften Gemäuer mit den grässlichen Nonnen ausharren muss, die mir nichts erlauben – nur zu essen und zu schlafen und zu beten.«
    Hawk verdrehte die Augen. »Vielleicht hängt deine Gefangenschaft irgendwie mit deinem Mordversuch an meiner Gemahlin und unserem ungeborenen Kind zusammen.«
    Wütend fuhr sie zu ihm herum. »Bastard!«, beschimpfte sie den Halbbruder, der sie nach dem Hochverrat ihres Mannes bei sich aufgenommen hatte. »O ja, das bist du – unser Vater war nur mit einer einzigen Frau verheiratet, meiner Mutter. Meiner, nicht mit deiner oder der Mutter dieser dummen Kuh Cymbra! Mir ganz allein gehörte sein Herz, einer anderen hat er es nie geschenkt!«
    »Wäre es so gewesen, möge Gott ihm helfen«, entgegnete Hawk. »Glücklicherweise stimmt es nicht.«
    Gewiss nicht, bestätigte Rycca in Gedanken, aber Daria glaubte, was sie behauptete.

    »Außerdem tat ich deiner Frau nichts zu Leide«, fuhr Daria fort.
    Lüge. Was sie verbrochen hatte, wusste sie sehr gut.
    »Erinnert Ihr
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