Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wiedersehen in den Highlands - Roman

Wiedersehen in den Highlands - Roman

Titel: Wiedersehen in den Highlands - Roman
Autoren: Jessica Stirling
Vom Netzwerk:
einen Mann?«
    »Was?«, entfuhr es Rose. »Gewiss nicht. Ich bin auf der Suche nach Tassie Landles. Wissen Sie zufällig, wo ich sie finden könnte?«
    Die Frau des Käsemachers lachte. »Verstehe«, sagte sie. »Wollen Sie sich Ihr Schicksal weissagen lassen, Miss Hewitt, oder sind Sie auf der Suche nach einem Liebestrank? Nun, Tassie Landles wird Ihre Sixpence nehmen und Ihnen dafür geben, was immer Sie brauchen. Aber ich muss Sie warnen, die alte Hexe wird ihrem Ruf nicht immer gerecht.«
    »Wo kann ich sie finden?«
    »An Markttagen ist sie im Allgemeinen in ihrem Laden am Ende der Brücke.« Rose zuckte zusammen, als der Musselinstoff zur Seite gezogen wurde und die Frau auf sie hinuntersah. »Aber seien Sie bloß vorsichtig, Miss Hewitt! Mit der alten Tassie ist nicht zu spaßen. Wer hat Ihnen von ihr erzählt?«
    »Unser Hausmädchen, Dorothy.«
    »Ich hoffe Ihnen zuliebe, dass das, was Sie von Tassie Landles bekommen, die Tracht Prügel wert sein wird, die Sie erwartet, wenn Sie nach Hause kommen.«
    »Das hoffe ich auch«, seufzte Rose, und mit einem matten kleinen Lächeln zum Dank schlüpfte sie hinter dem Käsestand hervor und eilte den Hügel hinunter zur Brücke.
    Der lockige braune Bart war verschwunden, und mit ihm annähernd zehn Jahre. Connor sah weitaus jünger aus ohne den Backenbart, fand Betsy. Und er hatte den großen silbernen Ring abgelegt, der im Allgemeinen an seinem Ohr baumelte, und das getupfte Seidentuch, das seine wilden Locken bändigte. Er trug noch immer die blau karierten Flanellhosen, die ihre Mutter ihm genäht hatte, und anstelle eines Mantels die haarende Ziegenlederweste, die ihm seinen typischen Geruch verlieh. Selbst ohne den Bart und den Ohrring war er unverwechselbar ihr irischer Vetter, Connor McCaskie, mit kräftigen Schultern, einem breiten Brustkorb und groß wie ein Baum.
    »Sechsundzwanzig Schilling«, bemerkte Connor. »Ist das das Gebot?«
    »Das hier ist keine Auktion, Sir, wer immer Sie sein mögen«, sagte Mr. Fergusson zu ihm.
    »Ich bin Connor McCaskie, Sir, wer immer Sie sein mögen. Und wenn das hier ein privater Handel zwischen Ihnen und dem Besitzer dieser herrlichen Tiere ist, dann werde ich zur Seite treten und zusehen, wie Sie ihn mit einem Kuss besiegeln.«
    »Keine Küsse, Connor«, schaltete sich Betsy ein. »Und auch kein Handschlag.«
    »Ist das so?« Ihr Vetter steckte die Daumen in seinen breiten Ledergürtel, ein Gegenstück zu ihrem eigenen. »Das heißt, man wurde noch nicht handelseinig?«
    »Nein«, antwortete Tom.
    »Ausdrücklich nicht«, erklärte Henry.
    »Ich erhöhe auf dreißig«, sagte Mr. Fergusson allzu hastig.
    »Dreißig Schilling für diese Schönheiten«, bemerkte Connor. »Gott, Mann, selbst ein Blinder mit Krückstock kann sehen, dass sie in ein, zwei Jahren einhundert gute Mahlzeiten liefern werden.«
    »Sind Sie ein Händler, Sir?«, erkundigte sich Fergusson.
    »Ich bin ein Kenner guten Rindfleischs, Sir, und geduldig genug, um mit dem Vergnügen zu warten, meine Zähne in ein, zwei Scheiben dieser jungen Burschen zu schlagen, bis sie groß genug sind, um mit dem Schlachtbeil Bekanntschaft zu schließen.« Ihr Vetter, dachte Betsy voller Bewunderung, war sogar noch wortgewandter als Tom Brodie. »Mir scheint, ein gerissener Händler wie Sie würde kein Angebot von dreißig Schilling unterbreiten, wenn die Tiere nicht die doppelte Summe wert wären. Mr. Brodie – Sie sind doch Mr. Brodie, oder ...?«
    »So ist es«, sagten Tom und Henry einstimmig.
    »Mr. Brodie, wären fünfzig Schilling pro Kopf akzeptabel?«
    »Fünfzig Schilling wären allerdings akzeptabel«, sagte Henry. »Bei Gott, das wären sie.«
    Connor McCaskie spuckte in seine Hand und streckte sie aus. »Dann sind wir uns einig?«, sagte er und schüttelte Toms Rechte.
    Und dann griff er tief in seinen Beutel und zückte eine Hand voll Silbermünzen und zählte fünf Pfund ab.
    »Werden Sie die jungen Ochsen gleich mitnehmen, Mr. McCaskie?«, fragte Tom.
    »Nein, nein.« Connor wandte sich an Betsy. »Sind sie ehrlich, deine Freunde, diese Farmer?«
    »So ehrlich, wie der Tag lang ist«, sagte Betsy.
    »Ich werde noch eine Guinee drauflegen, Mr. Brodie, und meine Tiere in Ihrer Obhut lassen, bis sie ein geeignetes Alter erreicht haben, um geschlachtet zu werden. Wird eine Guinee genügen für das Futter eines Winters und einen Sommer auf der Weide?«
    »Eine Guinee«, antwortete Henry, »wird gut sein.«
    »Dann«, meinte Connor, »lassen Sie uns das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher