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Wieder nur ein Spiel

Wieder nur ein Spiel

Titel: Wieder nur ein Spiel
Autoren: Lynne Graham
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bekam.
    Emily lächelte sanft. In den winzigen Jeans und dem knallroten Sweatshirt sah Jamie einfach zu niedlich aus.
    Nachdem Emily sich vergewissert hatte, dass alle Sachen gut verstaut waren, stieg sie mit Jamie auf dem Arm aus dem Wohnwagen und schloss ihn ab. Sie hatte sich schon am Abend zuvor von allen auf dem Hof verabschiedet und brauchte jetzt nur noch den Wohnwagen ans Auto zu hängen.
    Es war ein kühler Frühlingstag, und die frische Brise wehte Emily die langen Locken aus dem Gesicht. Sie schnallte Jamie in seinem Kindersitz an, legte die Babytasche auf den Rücksitz und setzte sich schließlich selbst in den Wagen.
    “Ich habe unsere Abfahrt so geplant, dass wir den Sechs-Uhr-Zug an der Bahnschranke sehen”, sagte sie fröhlich zu Jamie, obwohl ihr eher schwer ums Herz war.
    Ein neuer Tag, ein neuer Ort, dachte Emily, doch das Neue, das immer wieder auf sie zukam, hatte längst seinen Reiz verloren. Durch ihre finanziellen Nöte war sie viel länger in Alice’ Reitstall geblieben, als sie es eigentlich vorgehabt hatte. Auch ein altes Auto kostete schließlich Geld. Erst kürzlich hatte Emily den Versicherungsbeitrag bezahlt und dann auch noch den Auspuff erneuern lassen müssen, so dass sie nun ziemlich knapp bei Kasse war.
    Emily startete den Motor und wollte gerade zurücksetzen, um den Wohnwagen anzukuppeln, da hörte sie plötzlich von weitem Alice’ aufgeregte Stimme. Emily stieg aus und sah die ältere Frau zu ihrem Erstaunen am Hintereingang der Ställe stehen - mit einem Gewehr in der Hand, das sie auf einen Mann gerichtet hie lt!
    “Und jetzt erklären Sie mir auf der Stelle, was Sie hier zu suchen haben!” hörte Emily sie wütend rufen. Sie war schon auf dem Weg zu Alice, um ihr zu helfen, da hörte sie, wie der Mann etwas sagte - auf Portugiesisch!
    “Ich habe den Kerl gerade noch erwischt!” rief Alice aufgebracht. “Dieser Wüstling wollte sich von hinten an Ihren Wohnwagen schleichen, können Sie sich das vorstellen? Außerdem scheint er kein Wort Englisch zu verstehen. In meiner Tasche ist mein Handy, Emily. Holen Sie es raus, und alarmieren Sie sofort die Polizei!”
    Doch Emily blieb wie angewurzelt stehen und blickte den kleinen, aber kräftigen Portugiesen, den sie sehr gut kannte, schockiert an. Es war Mateus Santos, Leiter von Duartes Security Team.
    Als er Emily erkannte, atmete er erleichtert auf. “Dona Emilia…“, sagte er, und dann folgte ein Redeschwall auf Portugiesisch, dem Emily nur mit Mühe folgen konnte. Sie verstand nur so viel, dass sie Alice sagen sollte, dass er völlig harmlos sei und vom ihm keinerlei Gefahr ausgehe.
    Panik brach in Emily aus. Wenn Mateus sie gefunden hatte, würde es nicht lange dauern, bis auch Duarte wusste, wo sie sich befand. “Ich kenne diesen Mann”, sagte sie schließlich mit klopfendem Herzen zu Alice. “Er ist nicht gefährlich, aber bitte halten Sie ihn so lange fest, bis ich von hier verschwunden bin.”
    “Aber Emily …“, rief Alice irritiert. “Was, in aller Welt, hat das zu bedeuten?”
    Doch Emily hatte keine Zeit für lange Reden und eilte zurück zum Wagen. Sie musste von hier verschwinden, bevor Duarte sie fand! Kaum saß sie am Steuer, da fiel ihr ein, dass der Wohnwagen noch gar nicht angekuppelt war. Schnell fuhr sie einige Meter zurück, dann stieg sie aus und machte ihn am Auto fest.
    Und als sie gerade wieder einsteigen wollte, sah sie einen großen silberfarbenen Wagen in den schmalen Weg zum Reiterhof einbiegen.
    Duartes Limousine! Emily setzte sich mit rasendem Herzen hinters Steuer und dachte krampfhaft nach. Es gab nur diesen einen schmalen Weg, auf dem man den Reiterhof verlassen konnte. Also blieb ihr nur eine Möglichkeit, Duarte zu entkommen: Sie musste auf den grasbewachsenen Boden neben dem Weg ausweichen, um an Duarte vorbeizukommen. Emily fuhr wild entschlossen los und tat genau das, was sie sich vorgenommen hatte: Kurz bevor Duartes Limousine ihr den Weg blockierte, riss sie das Lenkrad herum und raste über den holprigen Boden an Duartes Wagen vorbei.
    Ich brauche einen Rechtsanwalt! dachte Emily verzweifelt. Himmel, warum hatte sie nicht schon viel früher rechtlichen Beistand gesucht, um dieses Drama zu beenden? Bei der erstbesten Kanzlei, die sie fand, würde sie halten und einen Termin vereinbaren. Duarte war viel zu einflussreich und mächtig, als dass Emily es allein mit ihm würde aufnehmen können. Sie hatte schon viele Horrorgeschichten gelesen, in denen ausländische Väter
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