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Wie zaehmt man einen Herzensbrecher

Wie zaehmt man einen Herzensbrecher

Titel: Wie zaehmt man einen Herzensbrecher
Autoren: Emma Darcy
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erledigt. Sonst noch etwas, bevor ich mich darum kümmere?“
    „Ja … ja, allerdings.“ Jake lehnte sich lässig wieder in seinen Sessel zurück. „Der Geburtstag meines Großvaters steht bevor“, meinte er in beiläufigem Ton.
    Genauso wie meiner, dachte sie unwillkürlich.
    „Er wird achtzig.“
    Ich werde dreißig.
    „Und ich möchte etwas Besonderes für ihn.“ Er verstummte und beobachtete sie wie ein Adler, der abwartete, in welche Richtung sein Opfer springen würde.
    Merlina hielt seinem Blick ruhig und ausdruckslos stand. Sie würde sich heute Morgen nicht von ihm ins Bockhorn jagen lassen! Als er jedoch beharrlich schwieg, sah sie sich schließlich gezwungen zu fragen: „Bitten Sie mich um Vorschläge?“
    Er lachte. „Oh, ich bezweifle stark, dass Sie eine Ahnung hätten, was meinem Großvater gefällt, Mel. Er trinkt immer noch Champagner zum Frühstück. Als ich ein kleiner Junge war, hat er mich sogar gebeten, ihn ‚Pop‘ anstatt Grandpa zu nennen, weil das Geräusch knallender Korken für ihn so typisch war.“
    „Vielleicht haben Sie ja einen ähnlich einleuchtenden Grund, mich Mel anstatt Merlina zu nennen?“ Die Worte waren heraus, ehe sie es verhindern konnte.
    „ Lethal Weapon “, erwiderte er sofort, wobei er sie erneut unverfroren anlächelte.
    „Wie bitte?“
    „Na, der Film Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis mit Mel Gibson.“
    „Sie assoziieren mich mit einem männlichen Actionstar?“ Zwar war Mel Gibson ein toller Schauspieler, aber er war doch ein Mann. Wie konnte Jake sie so ansehen, wie er es immer wieder tat, wenn er dabei an einen Mann dachte? Merlina wünschte sich einerseits, sie hätte gar nicht davon angefangen, andererseits war sie es aber auch gründlich leid, von ihm Mel genannt zu werden, was sie als Verstümmelung ihres Namens empfand. Seit sie den Job bei Signature Sounds angetreten hatte, brannte ihr das auf der Seele, und jetzt war es einfach aus ihr herausgeplatzt.
    „Schon gut“, versuchte sie abzuwiegeln. „Entschuldigen Sie, wir sprachen über den Geburtstag Ihres Großvaters. Bitte, fahren Sie fort.“
    „Glauben Sie mir, das Bild, das ich von Ihnen habe, hat nichts mit Mel Gibsons Männlichkeit zu tun“, erklärte er vielsagend.
    „Das freut mich zu hören.“ Tatsächlich hatte sie genug. Jake machte sich ganz offensichtlich auf ihre Kosten lustig, und es war sicherer, nicht anzubeißen. „Also, Sie sagten gerade, dass Sie Ihrem Großvater etwas Besonderes schenken wollten“, erinnerte sie Jake energisch.
    „Sie möchten Ihre Neugier nicht befriedigen?“, neckte er.
    „Ganz sicher nicht“, wehrte sie entschieden ab.
    „Weil neugierige Katzen sich die Pfoten verbrennen und Sie das nicht riskieren wollen?“ Seine Augen funkelten spöttisch.
    Für einen Moment vergaß sie ihre Zurückhaltung, und das Temperament ging mit ihr durch. „Als Sie ein kleiner Junge waren, hätte Ihnen jemand beibringen sollen, besser nicht mit Katzen zu spielen. Die haben nämlich Krallen!“
    „Sie haben recht“, räumte er bereitwillig ein. „Ja, ich hätte wohl besser ein Kindermädchen wie Sie gehabt, Mel. Sie hätten ganz sicherlich einen anständigen aufrechten Ehrenmann aus mir gemacht.“ Er genoss diese Wortgefechte.
    Merlina presste die Lippen zusammen, entschlossen, kein weiteres Wort mehr zu sagen, bis Jake sich wieder aufs Geschäftliche besann. Mit funkelnden Augen hielt sie seinem belustigten Blick stand, wobei seine Grübchen eine nahezu unwiderstehliche Versuchung darstellten. Doch Merlina schwieg standhaft.
    Nun deutete Jake mit dem Finger auf sie. „Genau das ist es, was ich meine … warum Sie mich an Mel Gibson erinnern. Der wirkt auch immer äußerlich ruhig, wie ein Vulkan, der jeden Moment hochgehen kann.“
    Ihm war anzusehen, dass er die Aussicht, sie könnte tatsächlich explodieren, sehr reizvoll fand, doch Merlina war fest entschlossen, sich von ihm nicht aus der Reserve locken zu lassen. Diese Genugtuung wollte sie ihm nicht gönnen. Deshalb verzog sie keine Miene, bis Jake sich seufzend geschlagen gab.
    „Also gut, zurück zu meinem Großvater …“
    Ja, natürlich, dachte Merlina immer noch aufgebracht. Der Champagnerkorken knallende Byron Devila war berüchtigt für seine zahlreichen Ehen. In diesem Punkt konnte er sich mit Heinrich VIII. von England und dessen sechs Frauen messen, und Jake kam vermutlich, was das Playboy-Gebaren betraf, nach ihm. Mit dem einzigen Unterschied, dass sein Großvater sein Spielzeug
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