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Wie zaehmt man einen Herzensbrecher

Wie zaehmt man einen Herzensbrecher

Titel: Wie zaehmt man einen Herzensbrecher
Autoren: Emma Darcy
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zwingen, sich ihm ganz zu unterwerfen.
    Im Nu wandelte sich ihr Zorn in lodernde Leidenschaft. Es war nicht fair, dass Jake derart mächtige Gefühle in ihr wecken konnte, gleichzeitig aber nicht der Mann sein sollte, der den Rest seines Lebens mit ihr verbringen wollte! In dem verzweifelten Versuch, in ihm die gleichen Empfindungen wachzurufen, fuhr sie mit den Fingern in sein dichtes Haar und schmiegte sich an ihn, als wollte sie auf immer eins mit ihm werden.
    Schließlich ließen sie notgedrungen voneinander ab, um Atem zu holen. „Du kannst das nicht leugnen, Merlina“, flüsterte Jake an ihren Lippen.
    Nein, natürlich nicht, aber sie wünschte sich so sehr, etwas anderes von ihm zu hören. Seufzend barg sie das Gesicht an seiner Schulter und atmete sehnsüchtig seinen Duft ein.
    „Was deine Verlobung mit meinem Großvater angeht …“, fuhr Jake fort, wobei sein Atem ihr Haar streichelte, „… so war mir klar, dass es ein Betrug war, nachdem ich heute Nachmittag deine Familie kennengelernt habe. Auf keinen Fall hättest du ihnen Pop als deinen zukünftigen Ehemann vorgestellt. Da bin ich als Schwiegersohn wesentlich akzeptabler.“
    „Nur, weil du dir heute besondere Mühe gegeben hast“, wehrte sie spöttisch ab. „Auf lange Sicht bist du nicht auf ihrer Wellenlänge …“, sie blickte entschlossen zu ihm auf, „… aber du denkst ja auch gar nicht auf lange Sicht, oder? Seit du mich aus der Villa deines Großvaters weggeholt hast, ging es dir nur darum, dieses aufregende Spiel zu gewinnen. Allerdings solltest du es nicht bis zur Heirat treiben. Das wäre mir gegenüber nicht fair. Und deshalb muss es jetzt aufhören.“
    Er ließ sich Zeit mit einer Antwort. Merlina spürte, dass er über ihre Worte nachdachte, während er sie so forschend betrachtete. Schließlich strich er ihr sacht eine Haarsträhne aus dem Gesicht, als wollte er über die Berührung eine Brücke zu ihren Gedanken schlagen. „Ich mag deine Familie, Merlina“, sagte er schlicht. „Warum hast du dich von ihnen getrennt und bist nach Sydney gegangen?“
    Die Frage überraschte sie. „Ich wollte mein Leben auf meine Weise leben“, antwortete sie, ohne zu zögern. „Das hier erschien mir so … beschränkt. So festgelegt. Ich fand es lähmend, als ich jünger war.“
    „Du wolltest auf eigenen Beinen stehen.“
    „Ja.“
    „Aber nun, nachdem du diese Erfahrung gemacht hast, stellst du fest, dass du genau das willst, was sie haben: die starke Familienbindung, das Gefühl der Zugehörigkeit, die Fürsorge, das Miteinander und die Sicherheit, zu wissen, dass sie in Zeiten der Freude oder des Schmerzes immer für dich da sein werden.“
    „Ja, das ist gut“, räumte Merlina ein, froh, dass er ihren Standpunkt verstand.
    „Ich habe nie eine Familie wie deine gehabt“, fuhr Jake fort. „Wie könnte ich also beim ersten Treffen auf gleicher Wellenlänge mit ihnen sein?“
    Sie wusste, dass es unmöglich war.
    „Du hast dich wacker geschlagen“, gestand sie ihm ehrlich zu. „Und ich bin dir dankbar dafür, weil der Abend so ohne Missklänge verlaufen ist. Ich weiß, dass es nicht leicht war.“
    „Nur zu Beginn, Merlina. Ich musste erst ein Gespür für diese Familie entwickeln. Und jetzt weiß ich auch zu schätzen, was dein Ziel ist.“
    „Aber es ist nicht dein Weg, nicht wahr?“ Mit Tränen in den Augen wandte Merlina sich ab und blickte zu ihrem Elternhaus zurück, das für die Art von Zuhause stand, wie sie es so gern mit Jake geteilt hätte. Das Herz war ihr schwer.
    „Ich bin hier bei dir“, meinte Jake sanft. „Da, wo ich sein will.“
    Für den Augenblick , dachte Merlina traurig.
    „Und ich will nicht beenden, was wir zusammen haben.“
    Noch nicht. Der Sex ist noch zu neu und zu gut.
    „Und du willst es genauso wenig, Merlina.“
    Sie brachte kein Wort heraus.
    Er umfasste sacht ihr Kinn, doch sie senkte die Lider, weil sie wusste, dass ihre Augen ihm verraten würden, was sie wirklich empfand. Jake besiegelte seine Worte mit einem Kuss, der so zärtlich war, dass er die Illusion von Liebe wecken konnte. Und Merlina war es plötzlich egal, ob das alles für ihn nur Teil eines Spiels war. Sie wollte sich von ihm geliebt und begehrt fühlen und ganz darin aufgehen. Es konnte nicht zu falsch sein, sich das noch eine Nacht zu gönnen. Morgen, wenn sie zurück in Sydney waren, würde sie den Schlussstrich ziehen.
    Morgen, wenn sie wieder klar denken konnte.

14. KAPITEL
    Merlinas Vater fuhr sie in seinem
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