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Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Wie weit du auch gehst ... (German Edition)

Titel: Wie weit du auch gehst ... (German Edition)
Autoren: Alexandra Stefanie Höll
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Silas heraus und erwiderte ihren Blick. »Ich wollte dich fragen, ob du meine Frau werden willst«, stieß er dann erstaunlich zusammenhängend hervor und umfasste wieder ihr Gesicht. »Constanze, willst du mich heiraten? In echt, nicht zur Tarnung … sondern so richtig … ganz offiziell.«
    Constanze schluckte. Zum ersten Mal, seit sie Silas kannte, stotterte er tatsächlich herum. Diese Tatsache ging ihr fast noch mehr ans Herz als die Frage selbst. Um ihn zu erlösen, legte sie kurzerhand einen Finger auf seine Lippen, genau, wie er es einst an ihrer Haustür bei ihr getan hatte.
    »Vielleicht lässt du mich einfach antworten?«, schlug sie vor und lächelte.
    Silas klappte sofort den Mund zu.
    Sie kam ihm so nahe, dass sich ihre Lippen fast berührten. »Ja.« Sie küsste ihn. »Ja.« Sie küsste ihn noch mal. »Ich will, und wie.«
    Silas gab einen tiefen Laut von sich, zog sie an sich und nahm ihren Mund. Er küsste sie im Halbdunkel der Maschine derart stürmisch, das sich Constanzes Verstand in Sekundenschnelle verflüchtigte. Leise seufzend schlang sie die Arme um seinen Hals und rutschte näher. Sie schmiegten sich aneinander – soweit Constanzes falscher Bauch das zuließ. Wären sie nicht in der Öffentlichkeit gewesen, hätten sie sich postwendend aufeinander gestürzt. Nur der nachtschlafenden Atmosphäre der Kabine war es zu verdanken, dass sie nicht auffielen.
    Eine gefühlte Ewigkeit später hob Silas den Kopf. »Gott sei Dank.« Er grinste erleichtert. »Du glaubst nicht, wie glücklich du mich machst.«
    »Ungefähr so wie du mich?« Constanze sah immer noch lächelnd zu ihm auf, obwohl sie mittlerweile so schnell atmete, als wäre sie pausenlos durchs Flugzeug gerannt. Küssen mit Silas war alles andere als herzschonend.
    Er lehnte sich ihr zugewandt im Sitz zurück. »Lass uns so schnell wie möglich heiraten.«
    »Und wo?«, fragte sie etwas atemlos.
    »In Kanada. Wie hört sich das an?«
    »Klingt wunderbar.« Constanze streichelte nachdenklich seinen Nacken. »Aber brauchen wir dafür nicht Papiere, Geburtsurkunden und solche Dinge?«
    »Doch.« Silas blickte plötzlich schuldbewusst drein. »Aber das ist eigentlich kein Problem. Nicht in der St. Andrew’s Church in Oakville, Kanada.«
    Constanze fehlten die Worte. So genau wusste er das? »Diese Idee mit der Hochzeit«, dachte sie laut nach. »Das war kein spontaner Einfall, oder?«
    Silas kratzte sich am Ohr. »Nun ja, wenn du mich so fragst … nein«, gab er dann unverblümt zu. »Ich hab’s seit einiger Zeit geplant.« Als sie erstaunt keuchte, schmunzelte er. »Was ist? Nach allem, was du über mich weißt, dürfte dich das eigentlich nicht überraschen.«
    »Nicht überraschen?« Constanze schnappte nach Luft. »Ich bin überrascht, gerade weil ich einiges über dich weiß.« Trotz der unglaublichen Zweisamkeit, die sie mit ihm geteilt hatte, war sie davon ausgegangen, der Magier würde sich niemals fest an etwas oder jemanden binden wollen. Das sagte sie ihm auch.
    »Bisher war das auch so«, bestätigte er ihre Vermutung. »Bis zu dir jedenfalls. Es hat zwar ein Weilchen gedauert, bis ich dahintergestiegen bin, dass ich dich liebe, aber als ich es erst mal kapiert hatte, war das der nächste logische Schritt. Bei meiner Reise nach Tschechien habe ich einen Bekannten beauftragt, die nötigen Papiere anzufertigen und sie über den großen Teich verschickt. Sie liegen in einem Postfach in Oakville.«
    »In Tschechien hast du sie abgeschickt?« Constanzes Herz machte einen Satz, als sie daran dachte, wann er dort gewesen war. Im Sommer. »So lange bist du schon in mich verliebt?«
    Er grinste entschuldigend. »Du hast mich gnadenlos umgehauen.« Sein Blick glitt zärtlich über sie. »Dabei reichst du mir grad mal bis ans Kinn.«
    Constanze lächelte und schmiegte sich an ihn. »Damit hast du wohl nicht gerechnet«, konnte sie es nicht lassen, ihn aufzuziehen.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Trotzdem bin ich froh darüber. Eigentlich sollten wir Michael dankbar sein, dass er uns zusammengebracht hat.«
    Sie verzog das Gesicht. »Ja. Das ist dann aber auch das Einzige, was er Gutes in seinem Leben vollbracht hat.«
    Silas zeichnete mit dem Finger ihre Schläfe nach. »Gewissensbisse?«
    »Wegen Michael?«
    Er nickte. »Mmh.«
    »Nein. Eigentlich sollte ich mich schämen, aber ich bin erleichtert, dass er tot ist.« Sie atmete tief durch. »Es ist, als wäre mir ein tonnenschwerer Ballast von der Seele gefallen.«
    Silas beugte
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