Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie verführt man einen Star?

Wie verführt man einen Star?

Titel: Wie verführt man einen Star?
Autoren: CAROLE MORTIMER
Vom Netzwerk:
gleichgültig beide Schultern. „Jedenfalls nicht so, wie Sie offenbar denken“, fügte sie spöttisch hinzu.
    Jordan war mittlerweile länger als gewöhnlich auf den Beinen, und seine Hüfte begann allmählich zu schmerzen. Unerträglich zu schmerzen! Und das gab seiner ohnehin schlechten Laune den Rest. „Ist es Lucans Vorstellung von Humor, eine Frau dafür zu bezahlen, mit mir ins Bett zu steigen?“
    Seine unverhohlene Beleidigung konnte Stephanie nicht aus der Ruhe bringen. Aber sie fragte sich tatsächlich, ob der Mann, dem sie vergangene Woche begegnet war, überhaupt einen Sinn für Humor besaß. „Sehe ich aus wie eine Frau, die für Geld mit Männern ins Bett geht?“
    „Woher, zur Hölle, soll ich das wissen?“
    „Das soll wohl heißen, Sie müssen normalerweise keine Frauen für Liebesdienste bezahlen?“ Damit hatte sie auch nicht gerechnet. Jordan Simpson musste bestimmt eher unzählige willige Frauen von seinem Schlafzimmer fernhalten.
    „Normalerweise nicht, nein“, brummte er.
    Ihr fiel auf, wie plump Jordan versuchte, sie durch diese Unterhaltung in Verlegenheit zu bringen. Leider gelang ihm das auch zum Teil, was unter diesen Umständen nicht gerade förderlich war.
    Sie hob die Augenbrauen. „Eines kann ich Ihnen versichern. Ich habe kein Interesse an Sex mit einem Mann, der so in seinem Selbstmitleid versinkt, dass er sich nicht nur vor seiner Familie, sondern auch vor der gesamten restlichen Welt abschottet.“
    Sein schönes Gesicht schien schlagartig mehr Falten zu bekommen. „Was verstehen Sie schon davon? Ihnen schaut auch nicht alle Welt mitleidig hinterher, wenn Sie sich mal vor die Tür wagen. Und jeder Schritt nur möglich ist, wenn man an einem Gehstock vor sich hinstolpert, damit man sich nicht gänzlich zum Vollidioten macht und auf seinem eigenen Hintern landet.“
    Stephanie zögerte kurz, bevor sie antwortete. „Diese Erfahrung habe ich schon lange nicht gemacht, das stimmt.“
    Misstrauisch verengten sich die schönen, goldenen Augen. „Was soll das heißen?“
    „Das bedeutet, ich hatte im Alter von zehn Jahren einen Autounfall und war danach für zwei Jahre an einen Rollstuhl gefesselt. Diese ganze Zeit über konnte ich überhaupt nicht mehr laufen, nicht einmal an einem Gehstock vor mich hinstolpern . Sie dagegen haben Gefühl in beiden Beinen, weshalb Sie auch von mir diese mitleidigen Blicke nicht ernten werden, die Ihnen vom Rest der Menschheit so verhasst sind.“
    Unter normalen Umständen sprach Stephanie mit ihren Patienten nicht über ihre eigene Zeit im Rollstuhl. Meistens gab es schlichtweg keinen Grund dazu, und sie hätte es auch heute nicht getan, wenn Jordans Ton nicht einen bestimmten Nerv bei ihr getroffen hätte.
    „Sie hatten das Glück, wieder aufstehen und gehen zu können. Und deshalb soll nun jeder in dieser Situation dasselbe tun?“, fragte er.
    „Sie hatten Pech und sind jetzt nicht mehr so robust und gesund wie früher“, konterte sie. „Leben Sie damit oder kämpfen Sie dagegen an, aber verkriechen Sie sich nicht hier draußen in Ihrem Selbstmitleid!“ Ihr Atem ging etwas schneller, weil nun doch ein paar persönliche Emotionen ins Spiel kamen.
    Allmählich begann Jordan zu verstehen. „Wenn Sie keine Prostituierte sind, was dann? Eine weitere Ärztin? Oder findet mein arroganter Bruder, dass ich einen Psychiater brauche?“ Angewidert verzog er den Mund.
    Stephanie runzelte die Stirn. „Nach Einsicht in Ihre Krankenakte hatte ich eigentlich den Eindruck gewonnen, Ihr Kopf wäre beim Sturz verschont geblieben.“
    „Stimmt“, stieß er hervor.
    Sie zog eine geschwungene Augenbraue hoch. „Glauben Sie denn, Sie brauchen einen Psychologen?“
    „Dieses Spielchen werde ich nicht mit Ihnen spielen, Miss McKinley.“
    „Ich halte dies auch nicht für ein Spiel, Mr Simpson.“
    „Sie wissen bereits, wer ich bin?“
    Irritiert sah sie ihn an. „Sicher weiß ich, wer Sie sind. Jedermann kennt Sie. Und natürlich fühlen Sie sich momentan nicht so vital wie früher, so weltmännisch und souverän, aber dennoch sind Sie die gleiche Person wie immer.“
    War er das noch? Diese Frage stellte sich Jordan in letzter Zeit immer häufiger. Bis vor sechs Monaten hatte er sein Leben in vollen Zügen genossen. Im sonnigen Kalifornien und mit der Arbeit, die ihm gefiel. Weltmännisch und souverän  – jedenfalls genug, um mit jeder Frau ins Bett gehen zu können, die seine Aufmerksamkeit erregte. Seit dem Unfall war alles anders. Er selbst
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher