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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)
Autoren: Shelle Sumners
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Bad.
    Obwohl er so mit seiner Musik beschäftigt war, registrierte Ty es irgendwann.
    »Was schreibst du denn da?«
    »Eine Geschichte.«
    »Ziemlich lang, oder?«
    »Episch.«
    »Darf ich sie lesen?«
    »Wahrscheinlich. Eines Tages.«
    »Wovon handelt sie?«
    »Von einer konfusen Person, die mit der Zeit vernünftig wurde.«
    »Autobiographisch?«
    »Natürlich.«

    Jean, Nathan, Bogue, mein Vater, meine Mutter und José kamen an Tys und Becks Geburtstag im Juli zu Besuch.
    Am späten Nachmittag, nach dem Kaffeetrinken, waren alle außer Beck gegangen. Ich saß im Wohnzimmer und stillte Jake. Beck und Ty standen in der Küche, räumten auf und verhandelten. Sie begannen leise murmelnd, doch bald schwoll die Lautstärke an.
    Beck: (unverständlich) Pläne.
    Ty: Das ist das erste Mal, dass ich dich um einen Gefallen bitte.
    Beck: Legt ihn doch einfach schlafen.
    (Die Diskussion wird leiser, bis Ty empört die Stimme hob.)
    Ty: Leg ihn in den Kinderwagen und geh mit ihm im Park spazieren! Kommt in zwei Stunden wieder.
    (lange Stille)
    Beck: Was ist das?
    Ty: Wie sieht es denn aus, hm?
    Beck: Mach noch eine Null dahinter.
    Ty: Fünfhundert? Vergiss es!
    Beck: Okay, dann vergesst ihr es.
    (wieder langes Schweigen)
    Beck: Schon gut. Aber hundertfünfzig musst du schon lockermachen.
    Ty. Fünfundsiebzig pro Stunde! Fürs Babysitten!
    Beck: Okay, tschüs dann.
    Ty: Okay! Aber komm nicht vor fünf Uhr wieder.
    Beck: Wir haben zwei Stunden gesagt. Wenn er Hunger hat, kann es auch früher werden.

    O Mann. Ich wusste, worum es ging. Gestern hatte ich von Dr. Goldstein grünes Licht für Sex bekommen.
    Beck kam herein und nahm mir vorsichtig und leise Jake ab. Er schlief. »Ty möchte, dass ich mit ihm in den Park gehe, damit ihr beide euch amüsieren könnt.«
    »Wir können ihn auch einfach in sein Bettchen legen.«
    »Habe ich auch gesagt. Aber Ty meinte, du würdest laut werden.«
    »Ich? Ich würde laut werden?«
    Sie lächelte.
    O Gott, wie peinlich! »Das hat er also gesagt! Glaub mir, er …«
    »Grace!«, unterbrach sie mich. »Bitte erzähl mir nichts Sexuelles über meinen Bruder, sonst muss ich kotzen.«
    In dem Moment, als sie zur Tür hinausging, zog er mich ins Schlafzimmer. Ich bat um zwei Minuten Einsamkeit im Bad und erhielt sie, aber mit dem Hinweis, dass wir nur einen begrenzten Zeitrahmen hatten.
    Ich hatte Angst, dass es wehtun würde. Tat es am Anfang auch ein wenig, deswegen wurden wir langsamer.
    Oh, ihm wieder so nahe zu sein! Haut an Haut, Auge in Auge, mit einer so großen Berührungsfläche. Ohne dicken Bauch zwischen uns. Mir wurde klar, dass wir seit unserem fruchtbaren Wochenende letzten September zum ersten Mal so uneingeschränkt zusammen waren. Für uns war alles noch so neu! Aber es war auch, als käme ich endlich nach Hause. Zu ihm. Wir konnten ohne Vorsicht und Komplikationen zusammen sein. Voller Vertrauen und Leidenschaft.

Der vierte Herbst
    Im Spätsommer kehrte Peg aus Kalifornien zurück. Wir zogen in Tys Wohnung, nachdem der Untermieter ausgezogen war. Sie ist ein bisschen klein für uns drei, reicht uns aber im Augenblick.
    An meinem Geburtstag drehte sich Jake auf unserem Bett um die eigene Achse und sah sehr zufrieden mit sich aus. Ty zog ihn zurück in die Mitte des Bettes, und wieder rollte er sich herum. Und wieder. Er war nicht zu bremsen. Wir lachten, und er sah uns an und lachte ebenfalls, richtig laut. Zwei erste Male in einem Augenblick!
    Diesen Text habe ich heute Morgen auf einem kaffeefleckigen Notizblatt gefunden:
I want to make your whole world better
I want to be your favourite song
I want to dance with you forever
and ever
till we’re gone
I want to watch you while you’re sleeping
I want to win you when you wake
I want to be the warmest rain and
endless sunset
on your face

this is the finest moment
this is the only dream for me
and I want you
and this is the only
love
there is

this is the finest moment
this is the only dream for me
and I need you
and this is the only
love
there is
for
me
    Heute habe ich unsere Geschichte ausgedruckt und sie ihm zu lesen gegeben. Er brauchte vier Stunden, las sie aber an einem Stück.
    »Wie findest du’s?«, fragte ich. »Habe ich alles richtig erzählt?«
    »Du lässt mich viel zu gut dastehen. Mann, bin ich sexy. Ich liebe mich, nachdem ich das gelesen habe.«
    »Du hast dich auch schon vorher geliebt.«
    »Aber jetzt sogar noch mehr.«
    Er sagte nicht viel mehr. Nachdem er das ganze Manuskript gelesen hatte. Diese Qualen!
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