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Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)

Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde: Roman (German Edition)
Autoren: Shelle Sumners
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Gegrilltes Gemüse. Schokoladenkuchen. Ich hatte riesigen Hunger. Zur Krönung trank ich, da meine Milch noch nicht eingeschossen war und keine Gefahr bestand, dem Baby zu schaden, ein Glas Bier.
    Das war ein bisschen viel nach den Anstrengungen des Tages; ich verbrachte die Stunde nach dem Abendessen mit Rülpsen. Glücklicherweise findet der Kerl, den ich geheiratet habe, das superwitzig, besonders bei einer Frau. Das Baby ließ sich nicht stören und schlief weiter.
    Jean kam und räumte unsere Essenstabletts weg, und Ty kuschelte sich an mich. Er gab mir ein kleines Etui, das mir bekannt vorkam. »Meinst du, du möchtest sie jetzt tragen?«
    Ich hob den Deckel. Die rosafarbenen Diamantohrringe. »Die kenne ich doch!«
    »Als du sie nicht annehmen wolltest, habe ich sie hier bei meiner Mutter gelassen. Weißt du noch, dass ich dir in unserer Hochzeitsnacht gesagt habe, ich hätte etwas für dich?«
    »Ich finde es schöner, sie jetzt zu bekommen.«
    Er half mir, sie anzuziehen. »Du hast das so gut gemacht, Gracie. Ich glaube, ich hatte mehr Angst als du.«
    »Ja, das glaube ich auch.«
    »Normalerweise ist es umgekehrt.«
    »Ich weiß.«
    »Wie kam das?«
    »Ich habe aufgehört zu denken. Glaube ich.«
    »Es war unglaublich. Und lustig!«
    »Wahnsinnig komisch! Selten so gelacht, während ich ein fußballgroßes Wesen aus meiner Vagina gepresst habe.«
    Er sah ein wenig besorgt aus, tätschelte aber meine Hüfte. »Hey, und mach dir keine Sorgen deswegen. Es heißt, das würde sich alles wieder zusammenziehen.«
    »Ich weiß, dass du darauf hoffst.«
    »So lustig es auch war: Das nächste Mal werden wir dabei professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, sonst schnappe ich über.«
    »Noch mal: Könnten wir die Debatte über das nächste Mal bitte verschieben?«
    Wir deckten unser schlafendes Kind auf. Wie sollte man dieses neugeborene Wunder beschreiben? Er hatte dichte, feine, engelszarte, kastanienfarbene Haare, die rührend komisch von seinem Kopf abstanden. Wir bedeckten seinen kleinen Bauch mit unseren Händen, umfassten seine Arme mit unseren Fingern, küssten seine winzigen Zehen. Wir sahen ihm beim Atmen zu. Er hatte einen Mund wie eine Rosenknospe und verzog ihn im Schlaf zu den lustigsten Grimassen. Er war perfekt.
    Ty sah mich an. »Jacob?«
    »Jacob Graham Wilkie.«
    »Jake aus der Waterworld.« Er lächelte. »Ja.«

    Wie seltsam es anfangs war, alle paar Stunden von einem quengelnden Baby geweckt zu werden und sich kümmern zu müssen. Jacob lag im Bett zwischen uns, und die ersten paar Male half mir Ty, die beste Position zu finden, ihn zu halten. Ich fragte mich, wie lange es dauern würde, bis die Milch einschoss und Jake satt würde. Bald wahrscheinlich, angesichts seines wild entschlossenen Saugens.
    Beim 04:29-Wecken sagte ich zu Ty, der zwar gebrummt, sich aber nicht gerührt hatte: »Ich versuch’s mal im Liegen.« Ich rollte mich auf die Seite und gab Jake die Bettseitenbrust. Es funktionierte prima, nur dass sich meine Brustwarzen allmählich mitgenommen anfühlten. Ich schlief wieder ein, und als ich bei Tageslicht erwachte, beugte sich Beck über mich und studierte mein schlafendes Baby. Sie beobachtete ihn buchstäblich wie ein Habicht.
    »Hey«, sagte Beck, als sie sah, dass ich wach war. »Hat’s wehgetan?«
    »Äh, ja. Aber ich würde es nicht direkt als Schmerzen bezeichnen.«
    Sie setzte sich neben mich auf die Bettkante. »Was dann?«
    »Es war mehr wie … eine Strömung, ein Sog. Bist du schon mal in eine geraten, im Meer?«
    »Ja, an der Küste, vor ein paar Jahren.«
    »Man kann sich nicht dagegen wehren, weißt du? Es ist zu stark.«
    »Mom sagt, ihr hättet ihn Jake genannt.«
    »Jacob Graham Wilkie.«
    »Jacob.« Sie legte ihm sanft die Hand um den Kopf. »Süßer kleiner Jakey. Niemand wird dir jemals etwas tun, solange ich da bin.«

    Nathan und Jean zogen los, kauften Windeln, Kleider, einen Buggy und einen Autositz für Jake, und am Morgen fuhren wir zurück in die Stadt und auf direktem Weg zu unserer Kinderärztin. Sie untersuchte Jake gründlich und bestätigte, was wir bereits wussten: Unser neugeborener Sohn war kerngesund.
    Als wir nach Hause kamen, vereinbarte ich für den nächsten Tag einen Termin mit meiner Ärztin. Dann stillte ich zum fünften Mal seit dem Morgengrauen meinen Sohn. Er schlief ein, und Ty nahm ihn mir vorsichtig ab und legte ihn in sein Bettchen in unserem Zimmer. Ich watschelte ins Badezimmer und nahm ein langes, warmes Bad. Mit meinem wunden
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