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Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste
Autoren: Nora Roberts
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das Ganze zu realisieren, nicht, es zu billigen.
    Craig schüttelte über etwas, das Gray sagte, den Kopf. Er erhob die Stimme ein wenig. Es reichte aus, um sie zu Amy zu tragen, aber nicht, um die Worte verstehen zu können. Verärgerung sprach aus seiner Stimme. Das freute Amy.
    Sie ging wieder hinunter, wobei sie die Behelfstreppe benutzte. Sie musste sich noch einen Überblick über den Arbeitsfortschritt im Gesundheitszentrum verschaffen und die Ausschachtungsarbeiten für die ersten Bungalows begutachten.
    Amy blickte auf ihre Uhr, als sie von oben einen Schrei hörte. Sie sah gerade noch einen Metallpfeiler auf sich zurasen, als sie sich auch schon um die Taille gepackt und zur Seite gerissen fühlte.
    Zentimeter neben ihr knallte der Pfosten auf den Boden. Sicherheitshelm oder nicht, einen Zusammenprall mit diesem Posten hätte sie wohl schwerlich überlebt.
    »Hey, alles in Ordnung?« Immer noch spürte sie Arme um ihre Taille, doch jetzt wurde sie herumgedreht und an einen männlichen Körper gedrückt. Sie musste gar nicht erst aufsehen, um zu wissen, wer sie hielt.
    »Ja.« Aber Amys Stimme klang nicht sicher. »Ich bin in Ordnung. Lass mich.«
    »Wer, zum Teufel, ist dafür verantwortlich?«, brüllte Craig hinauf und hielt Amy immer noch im Arm. Jetzt wusste er, was es hieß, krank vor Angst zu sein. Er hatte instinktiv reagiert, doch als der Pfeiler, ohne Schaden zu verursachen, auf den Boden aufgeknallt war, hatte sich ihm der Magen umgedreht bei der Vorstellung, Amy könnte jetzt dort blutend liegen. Zwei Männer eilten die Treppe hinunter, ihre Gesichter so bleich wie das von Craig.
    »Er ist uns aus den Händen gerutscht. Himmel, Mrs Wilson, sind Sie okay? Da lag ein Elektrokasten auf dem Boden. Ich bin darüber gestolpert, und der Pfosten rutschte einfach weg.«
    »Ich bin nicht getroffen worden.« Sie versuchte sich aus Craigs Griff zu befreien, hatte aber nicht die Kraft dazu.
    »Gehen Sie wieder hoch und vergewissern Sie sich gefälligst, dass nichts mehr im Weg liegt. Noch einmal solche Schlamperei und es werden Leute ihren Job verlieren.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich bin in Ordnung«, sagte Amy. Sie musste es einfach sein. Auch wenn ihre Hände klamm waren. »Ich komme schon allein mit den Männern klar.«
    »Sei still.« Craig führte sie zur Seite und drückte sie hinunter auf eine Lattenkiste. »Setz dich.«
    Weil sich ihre Knie wie Pudding anfühlten, widersprach sie nicht. Ein paarmal tief Luft holen, ermutigte sie sich, und ich bin wieder auf der Höhe. »Es gibt keinen Grund, dass du dich beunruhigst.«
    »Nein, natürlich nicht.« Craig war aufgebracht, krank vor Wut und Angst. Es war knapp, zu knapp gewesen. »Ich hätte ja auch nur zusehen können, wie du zu Boden geschmettert worden wärst. Welch ein Jammer: das Blut auf dem frischen Beton.«
    »Das habe ich nicht gemeint.« Er hatte sie vor schweren Verletzungen, vielleicht gar vor dem Tod bewahrt. Sie hätte ihm gern dafür gedankt. Und ich täte es auch, dachte Amy, wenn er mich jetzt nicht so angefahren hätte. »Ich wäre sowieso rechtzeitig zur Seite gesprungen.«
    »Wunderbar. Nächstes Mal kümmere ich mich einfach nur um meine Sachen.«
    »Tu das.« Sie erhob sich und bekämpfte ein Schwächegefühl. »Es gibt keinen Grund, eine Szene zu machen.«
    »Du hast keine Ahnung, was ich für Szenen machen kann, Wilson.« Craig war versucht, es ihr zu beweisen, um etwas von der Wut abzureagieren, die in ihm brodelte. Aber ihr Gesicht war kreidebleich, und ihre Hände – war ihr das überhaupt bewusst? – zitterten. »Wenn ich du wäre, würde ich deinen Vorarbeiter dazu veranlassen, diesen Männern einige Sicherheitsvorschriften einzubläuen.«
    »Danke für deinen Ratschlag. Und jetzt, wenn du entschuldigst, muss ich wieder arbeiten.«
    Er umfasste ihren Arm, und der feste Griff verriet seine Gefühle. Amy war dankbar dafür. Das machte sie stärker. Ganz langsam drehte sie den Kopf und sah ihn wieder an. Der Mann war tatsächlich außer sich vor Wut. Sein Problem, dachte Amy.
    Er wartete einen Moment, bis er sicher war, dass er ruhig sprechen konnte. Dabei glaubte er immer noch das entsetzliche Krachen zu hören, als das Metall auf dem Beton aufschlug. »Wir sollten uns darauf einigen, Rotschopf, dass du mir nicht weiterhin ausweichst.«
    Amy ließ ihn wortlos stehen. Craig sah ihr nach. Sie weicht mir nicht mehr aus, dachte er. Und selbst, wenn sie es tun wollte, würde sie damit nicht durchkommen.

3. K APITEL
    Er hatte an andere
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