Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wie Sommerregen in der Wueste

Wie Sommerregen in der Wueste

Titel: Wie Sommerregen in der Wueste
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
können.«
    »Was aber nicht passiert ist«, gab sie zurück. »Ich bin hier. Ich lebe, weil du dafür gesorgt hast. Du hast das alles hier nicht verursacht. Geht das nicht in deinen Kopf? Du hast mir das Leben gerettet. Ich liebe dich zu sehr, als dass ich einfach zusehe, wie diese fixe Idee dich auffrisst. Das hört auf, Johnson. Und ich meine es ernst. Wenn du nicht kommen und mich ganz normal behandeln kannst, dann komm überhaupt nicht.«
    »Aufhören!« Eine Schwester eilte herein. »Wir können es bis auf den Korridor hinunter hören, wie Sie sich streiten.«
    »Gehen Sie hinaus«, kam es wie aus einem Mund, was die Schwester auch augenblicklich tat.
    »Wenn du willst, dass ich gehe, dann gehe ich. Aber vorher muss ich dir noch etwas sagen. Vielleicht tut es mir hinterher leid, aber das ist meine Angelegenheit. Du kannst hier nicht einfach herumsitzen und mir erzählen, wie ich mich fühlen soll. Ich habe mich schon viel zu lange auf deine Art, mit den Dingen umzugehen, eingelassen.«
    Kampfbereit hob Amy das Kinn. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.«
    »Keine Bindungen, keine Verpflichtungen, keine längerfristigen Pläne. Ist das nicht deine Art, mit den Dingen umzugehen?«
    »Wir haben abgemacht …«
    »Ich bin diese Abmachungen leid, und ich bin es leid, zu warten, bis der Zeitpunkt stimmt, der Ort und die Stimmung. Hast du nicht gehört, was ich vor ein paar Minuten gesagt habe? Ich habe gesagt, ich liebe dich.«
    »Du hast es nicht gesagt.« Amy sah stirnrunzelnd auf ihre Hände. »Du hast es gebrüllt.«
    »Okay, ich habe es gebrüllt.« Er setzte sich neben sie und konnte kaum noch den Drang kontrollieren, wieder zu schreien. »Jetzt sage ich es, und ich sage, du wirst mich heiraten. Und damit Schluss.«
    »Aber …«
    »Lass es.« Ganz abrupt war seine Wut wieder verraucht. »Reiz mich jetzt nicht weiter.«
    »Craig, ich …«
    »Du hältst den Mund, okay? So habe ich es eigentlich nicht gewollt, eine Schreierei mit dir. Bei uns scheint es so zu sein, immer wenn wir Pläne machen, klappt gar nichts. Also, Rotschopf, keine Pläne, keine Entwürfe über die Art unserer Lebensgestaltung. Ich brauche dich. Ich will, dass du mich heiratest, mit mir an die Ostküste kommst und dein Leben mit mir teilst.«
    Sie sah auf und holte tief Luft. »Okay.«
    Mit einem kleinen Lachen strich er ihr übers Gesicht. »Okay? Das ist alles?«
    »Nicht ganz. Komm her.« Sie streckte einen Arm aus und zog Craig an sich. »Du hast bestimmt gehört, was ich gerade eben gesagt habe – dass ich dich liebe?«
    »Das hast du nicht gesagt.« Sein Lächeln spiegelte Glück und Erleichterung wider, als er den Mund an ihren Nacken presste. Amy war warm, und sie war sehr lebendig, und sie war bei ihm. »Du hast es gebrüllt.«
    »Es stimmt immer noch.« Sie schob ihn vorsichtig ein wenig zurück, sodass sie ihn ansehen konnte. »Es tut mir leid.«
    »Was?«
    »Dass du das alles durchmachen musstest.«
    »Es war nicht deine Schuld.«
    »Nein.« Lächelnd legte sie ihre Hand, die aus dem Gips hervorragte, in seine Hand, die aus der Bandage hervorragte. »Deine auch nicht. Und ich möchte es auch wirklich nicht noch einmal durchmachen, aber immerhin hat es dich dazu gebracht, mich zu fragen, ob ich dich heiraten will.«
    »Ich hätte es sowieso getan.« Mit einem mutwilligen Lächeln führte er ihre Finger an seine Lippen. »Vielleicht.«
    »Ich muss dir ein Geständnis machen. Ich wäre an die Ostküste gekommen, ob du es gewollt hättest oder nicht.«
    Er betrachtete sie prüfend. »Stimmt das?«
    »Ich dachte, wenn ich dir oft genug über den Weg laufe, wirst du dich irgendwann daran gewöhnen. Mein Verstand hat mir gesagt, dich loszulassen, aber mein Herz wollte das Risiko nicht eingehen.«
    Er beugte sich vor und küsste sie. »Ich wäre nirgendwohin gegangen.«

E PILOG
    Craig füllte das Anmeldeformular aus. Der schräg ansteigende Felsen hinter der Rezeption war mit Kakteen übersät, die gerade zu blühen begannen. Der Empfangsportier strahlte Craig an.
    »Genießen Sie Ihren Aufenthalt bei uns, Mr Johnson.«
    »Das habe ich vor.« Er drehte sich um und steckte seinen Schlüssel ein.
    Menschen betraten oder verließen die Eingangshalle, viele von ihnen in Tenniskleidung. Einige stiegen die große gewundene Treppe hoch, andere schwebten lautlos in den Fahrstühlen hoch und herunter. In einem fantastischen Farbenspiel ergoss sich das Sonnenlicht durch das gläserne Kuppeldach bis auf den gekachelten Boden hinunter. Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher