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Wie man mit einem Lachs verreist

Wie man mit einem Lachs verreist

Titel: Wie man mit einem Lachs verreist
Autoren: Umberto Eco
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Privatbibliothek rechtfertigt......................... 90
    Wie man das Mobiltelefon nicht benutzt ........................... 92
    II Wahre Geschichten............................................................ 95
    Sterne und Sternchen........................................................ 95
    Verlagskorrekturen .......................................................... 119
    Gespräch in Babylon ....................................................... 121
    Italien 2000 ...................................................................... 124

    Über das Preisgeben der Gedanken............................... 126
    The Wom ......................................................................... 129
    Das Denken des Brachamutanda* .................................. 133
    Statt eines Nachworts:........................................................ 136
    Das Wunder von San Baudolino ..................................... 136
    Anmerkungen der Übersetzer............................................. 149

    -5 -

    I Gebrauchsanweisungen
    Vorbemerkung
    Die hier versammelten Texte sind in den achtziger Jahren zu verschiedenen Anlässen für den „Espresso“ geschrieben
    worden, größtenteils für die 1986 dort begonnene Rubrik »La Bustina di Minerva« (von diesen sind einige auch als
    »Streichholzbriefe« in der
    „Zeit“ erschienen). Die
    chronologische Reihenfolge ist beibehalten worden, um einiges Zeitgebundene verständlich und verzeihlich zu machen.
    „Wie man Indianer spielt“ war bisher unveröffentlicht. Ich hatte es zu Erziehungszwecken für meine Kinder geschrieben, als sie noch klein waren. Das erklärt, weshalb darin Dinge stehen, die jeder Erwachsene weiß.
    Wie man Indianer spielt
    Da die Zukunft der indianischen Nation nun anscheinend
    besiegelt ist, bleibt dem nach gesellschaftlichem Aufstieg strebenden jungen Indianer als einzige Möglichkeit nur noch der Auftritt in einem Westernfilm. Zu diesem Zweck werden hier einige essentielle Anweisungen gegeben, die dem jungen
    Indianer erlauben sollen, sich im Zuge seiner diversen
    Friedens- und Kriegsaktivitäten als »Indianer für Western« zu qualifizieren, um derart das Problem der chronischen
    Unterbeschäftigung seiner Kategorie zu lösen.
    Vor dem Angriff
    1. Nie sofort angreifen: Sich von weitem einige Tage vorher durch gut sichtbare Rauchzeichen bemerkbar machen, damit die Postkutsche oder das Fort genug Zeit haben, die Siebente Leichte Kavallerie anzufordern.
    2. Sich möglichst in kleinen Gruppen auf den umliegenden Höhen zeigen. Die Wachen auf sehr ausgesetzten Spitzen
    postieren.
    -6 -

    3. Bei allen Bewegungen deutliche Spuren hinterlassen:
    Hufabdrücke von Pferden, erloschene Lagerfeuer, Federn und Amulette, an denen der Stamm zu erkennen ist.
    Angriff auf die Kutsche
    4. Beim Angriff immer hinter oder höchstens neben der Kutsche reiten, um ein gutes Ziel zu bieten.
    5. Die Mustangs, die notorisch schneller als Zugpferde sind, so zügeln, daß sie die Kutsche nicht überholen.
    6. Immer nur einzeln versuchen, die Kutsche anzuhalten, indem man sich zwischen die Pferde wirft, so daß man vom Kutscher getroffen und von der Kutsche überrollt werden kann.
    7. Sich niemals in großer Zahl der Kutsche in den Weg stellen: Sie würde sofort stehenbleiben.
    Angriff auf entlegene Farm oder Wagenburg
    8. Nie bei Nacht angreifen, wenn die Siedler nicht darauf gefaßt sind. Den Grundsatz beachten, daß Indianer stets nur bei Tage angreifen.
    9. Immer wieder wie ein Coyote heulen, um die eigene Position anzugeben.
    10. Heult ein Weißer wie ein Coyote, sofort den Kopf heben, um ein gutes Ziel abzugeben.
    11. Im Kreis reitend angreifen, ohne je den Kreis zu verengen, so daß man einzeln abgeschossen werden kann.
    12.. Nie mit allen Kämpfern gleichzeitig angreifen, die Gefallenen einzeln, so wie sie fallen, ersetzen.
    13. Dafür sorgen, daß sich der Fuß trotz fehlender Steigbügel irgendwie im Zaumzeug verfängt, damit man, wenn man
    getroffen wird, noch lange hinter dem Pferd hergeschleift wird.
    14. Gewehre benutzen, die einem von betrügerischen Händlern verkauft worden sind und deren Funktionsweise man nicht kennt. Viel Zeit mit dem Laden verbringen.
    15. Das Im -Kreis-Reiten nicht unterbrechen, wenn die Soldaten auftauchen, die Kavallerie erwarten, ohne ihr entgegenzureiten, und beim ersten Zusammenstoß in wilder Flucht
    -7 -

    auseinanderstieben, so daß individuelle Verfolgungsjagden möglich werden.
    16. Im Falle der entlegenen Farm bei Nacht
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