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Wie Liebe Heilt

Wie Liebe Heilt

Titel: Wie Liebe Heilt
Autoren: Eva Selhub
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mit einem Feuer vergleichen: Es ist nützlich, wenn man damit seine Mahlzeiten kocht, aber es kann verheerende Auswirkungen haben, wenn es außer Kontrolle gerät. Wenn die Angstreaktion nicht abgebaut wird und über zu lange Zeit anhält, verfestigt sich der Stress im Körper, und es kommt unvermeidlich zu gesundheitsschädlichen Auswirkungen. Der Blutdruck steigt, die Gefäßwände verdicken sich, entwickeln Risse, in denen sich Ablagerungen festsetzen, was letztlich zu Herzkrankheiten und zum Schlaganfall führen kann. Das Zusammenspiel von übermäßiger Adrenalin- und Kortisolproduktion und einem hohen Insulinspiegel, mit dem die Bauchspeicheldrüse einen erhöhten Blutzuckerspiegel senken will, kann mit der Zeit zu Diabetes und anderen Stoffwechselkrankheiten führen, vor allem wenn man zu viele Einfachzucker und schnell verdauliche Kohlenhydrate zu sich nimmt. Mit steigendem Kortisolspiegel wird im Körper an den unterschiedlichsten Stellen Fett eingelagert, um Energie zu speichern – und so entwickelt sich in der Körpermitte dieser kleidsame Rettungsring.
    Die Angstreaktion ließ den Menschen der Vorzeit bei der Begegnung mit gefährlichen Tieren entweder kämpfen oder weglaufen. War die Gefahr vorüber, hatte sich durch die körperliche Aktion die Angstreaktion wieder abgebaut. Doch heute reagieren wir auf gesellschaftliche oder psychologische Stressauslöser meist mit passiver Ablenkung, wir sehen fern oder sitzen am Computer statt zum nächsten Baum zu sprinten. Das heißt, die Energie, die von der Angstreaktion bereitgestellt wird, wird nicht zügig verbraucht, sondern nur langsam abgebaut – oder gar nicht, wenn wir häufig Stress haben bzw. in der Angstreaktion leben. Wir befinden uns ständig in Alarmbereitschaft mit all den beschriebenen körperlichen Folgen.
Eine überschießende Angstreaktion hat folgende Auswirkungen [3]  
     
Bluthochdruck
Herzkrankheiten und Schlaganfall
Unfruchtbarkeit und Sexualstörungen
Muskelverspannungen und Schmerzen
Arthritis und andere Entzündungsreaktionen
Fettleibigkeit
Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen
Hoher Blutzucker- und Cholesterinspiegel
Erhöhtes Osteoporose-Risiko
Verdauungsprobleme
Schwächung des Immunsystems
    Chronisch erhöhte Spiegel von Kortisol und Adrenalin können auch im Gehirn zu Reaktionen führen wie:
     
Anstieg der freien Radikalen mit der Folge von oxidativem Stress, der zu Gedächtnisstörungen führen kann
Veränderungen in der Chemie des Gehirns wie ein Anstieg der Neuropeptide, was wiederum das Verlangen nach Essen steigert und das Verlangen nach körperlicher Aktivität vermindert
Senkung des Serotoninspiegels, was wiederum das Verlangen nach Süßigkeiten, Fett und minderwertiger Kost (Junk Food) steigert
Abnahme der Fähigkeit, Glukose zu nutzen, so dass die Leistungsfähigkeit des Gehirns nachlässt
    Steht man ständig unter Stress, verbraucht der Körper hohe Mengen von Serotonin, um die Stressreaktion aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig wird durch den Stress Kortisol produziert, das die Aufnahme der Aminosäure Tryptophan, der Vorstufe von Serotonin, verhindert, wodurch der Serotoninspiegel noch weiter absinkt. Und ein zu niedriger Serotoninspiegel kann Depressionen oder auch Schlafstörungen auslösen und zu Heißhunger nach Junk Food als »Trost« führen, womit sich der Teufelskreis fortsetzt.
    Ist der Adrenalinspiegel andauernd erhöht, kann dies auch ständige Muskelanspannung oder schmerzhafte Entzündungen zur Folge haben, die wiederum zu Krankheiten des Bewegungsapparats führen. Eine schlechte Durchblutung der Verdauungstrakts und Veränderungen in der Zusammensetzung der Magensäure können Magengeschwüre, Reizdarm und entzündliche Darmerkrankungen sowie andere Störungen des Magen-Darm-Trakts auslösen.
    Je mehr der Körper geschwächt wird, umso größere Ängste mit all ihren negativen Folgen entstehen – ein Teufelskreis, in dem auch meine Patientin Cynthia gefangen war.
Cynthia: Angst gebiert noch mehr Angst
Cynthia, eine zweiundsechzigjährige, sehr aktive Frau, kam zu mir und erzählte, dass sie an Herzrasen, an Kreuz- und Nackenschmerzen und an Schlaflosigkeit litt. Sie bezeichnete sich selbst als »Macherin und Feuerwehr in allen Lebenslagen«. Ständig war sie im Einsatz; ihre Sachkenntnis und ihre Erfahrung waren immer gefragt. Sie hatte wenig Geduld, wenn sie auf Unkenntnis traf, und wenn sie etwas unbedingt erledigt haben wollte, machte sie es lieber selbst. Sie befürchtete, wenn sie die
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