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Wie Liebe Heilt

Wie Liebe Heilt

Titel: Wie Liebe Heilt
Autoren: Eva Selhub
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fast aller Krankheiten ist.
    Angst und deren Begleiter wie Wut, Scham und Einsamkeit sind ganz normale und gesunde Emotionen. Aber wenn sie zu häufig auftreten und zu lange anhalten, können sie tödlich sein – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

Die körperlichen Veränderungen
    Stellen Sie sich folgende Situation vor: Sie arbeiten unter extremem Zeitdruck, und das Schicksal Ihrer Firma hängt davon ab, ob Sie dieses Projekt erfolgreich beenden. Ist das der richtige Zeitpunkt, um ein Nickerchen zu machen? Nein, wohl nicht. Die Angstreaktion wird das zuverlässig verhindern, weil sie Adrenalin ins Gehirn schickt, damit Sie wachsam, erregt und in höchster Alarmbereitschaft sind. Ebenso wenig ist das der richtige Moment, um sich fortzupflanzen, deshalb schaltet Ihr Fortpflanzungssystem ab. Und auch das Essen ist jetzt zweitrangig, weshalb Ihr Verdauungssystem inaktiv wird. Sie haben weder Hunger oder Durst noch das Bedürfnis, zur Toilette zu gehen. Unsere Vorfahren hatten in einer Stresssituation – wenn sie zum Beispiel plötzlich einem Löwen gegenüberstanden – die Wahl zwischen Kampf oder Flucht. Noch heute wird daher bei der Angstreaktion die Kraft zur Verfügung gestellt, die Sie brauchen, um zu kämpfen oder wegzurennen: Es fließt mehr Blut in Gehirn und Muskulatur, die Muskeln spannen sich an, besonders im Rücken sowie im Nacken- und Schulterbereich. Die Fäuste schießen vor, das Kinn schiebt sich nach vorne und gibt dem Gesicht einen bedrohlichen Ausdruck.
    All diese Aktivitäten verbrauchen Energie. Also beginnt der Körper damit, körpereigene Stoffe abzubauen, um daraus Nährstoffe zu gewinnen, die er in Energie umwandeln kann. Dieser Vorgang wird als Katabolismus bezeichnet. Bei diesem abbauenden Stoffwechsel werden unter anderem den Knochen Kalzium und Magnesium entzogen, und die Muskeln liefern Proteine. Um den höheren Sauerstoffbedarf auszugleichen, atmet man schneller, die Bronchien dehnen sich, und die Lungen nehmen mehr Sauerstoff auf. Die Blutungsneigung nimmt ab, und das Blut gerinnt schneller – im Falle von Verletzungen. Das Immunsystem schickt weiße Blutkörperchen zur Bekämpfung von Infektionen oder startet Abwehrreaktionen, um fremde Substanzen fernzuhalten. Zusätzlich beschleunigt sich der Herzschlag, und der Blutdruck steigt an, um die Energie möglichst schnell dorthin zu transportieren, wo sie gebraucht wird.
Symptome der Angstreaktion
     
Gehirn: Man fühlt sich in Alarmbereitschaft, kann nicht schlafen, ist ängstlich.
Muskulatur: Man fühlt sich angespannt, besonders im Rücken, im Nacken- und Schulterbereich und in der Kinnpartie.
Fortpflanzung: Die Monatsblutung bleibt aus oder tritt nur schwach auf, die Spermienproduktion nimmt ab, ebenso die Libido.
Verdauungstrakt: Man leidet unter Verstopfung, hat Durchfall, Sodbrennen oder Magenkrämpfe.
Durchblutung: Hände und Füße sind kalt.
Herz: Der Herzschlag ist beschleunigt, das Herz pumpt intensiver, der Blutdruck steigt.
Lungen: Man atmet schneller oder flacher.
Immunsystem: Die weißen Blutkörperchen werden aktiviert, um Eindringlinge zu bekämpfen, und lösen eine Entzündungsreaktion aus.

Machen Sie den Test
    Finden Sie heraus, wie die Angstreaktion ganz konkret Ihren Körper beeinflusst. Folgen Sie dazu diesen Anweisungen:
     
Schließen Sie die Augen.
Denken Sie an eine belastende oder beunruhigende Situation und versuchen Sie sich in diese Situation hineinzuversetzen.
Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung.
Dabei sollten Sie auf Folgendes achten:
     
Halten Sie den Atem an?
Atmen Sie flacher oder schneller?
Haben Sie das Gefühl, der Brustkorb wird enger?
Merken Sie, dass Ihre Schultern nach vorne sinken?
Haben Sie das Gefühl, dass es Ihnen die Brust oder die Kehle zuschnürt?
    Wenn Sie danach die Augen wieder öffnen, nehmen Sie sich vor, in Ihrem Tagesablauf darauf zu achten, ob und in welchen Situationen Sie den Atem anhalten. Achten Sie in Ihrem Alltag auch auf andere körperliche Symptome oder Gefühle, die auftreten, wenn Sie unter Stress stehen.
    Sie werden feststellen, dass Sie – wie die meisten Menschen – in stressigen Situationen den Atem anhalten, selbst wenn Sie an derartige Situationen nur denken. Vielleicht wird Ihnen nach diesem Test auch bewusst, dass Sie sehr häufig Ihre Schultern anspannen oder sogar den Großteil des Tages den Atem anhalten. Wenn das so ist, dann ist es Zeit, aufzuwachen – oder wollen Sie sich umbringen?

Angst und Gesundheit
    Die Angstreaktion lässt sich
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