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Wie im goldenen Kaefig

Wie im goldenen Kaefig

Titel: Wie im goldenen Kaefig
Autoren: Helen Brooks
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dass sie die richtigen Worte finden würde, und sagte:
    “Zeke, wir müssen miteinander reden, das ist dir doch klar?”
    “Ich könnte mir zwar nettere Dinge vorstellen, aber wenn du darauf bestehst, okay.” Sein zärtliches, sexy Lächeln brachte ihren Entschluss fast ins Wanken.
    Sie hoffte, er merkte nicht, welche Wirkung er auf sie hatte.
    “Warte, bis wir zu Hause sind, Darling”, sagte er leise. “Dann trinken wir einen Brandy und besprechen alles, was du willst.”
    Er roch herrlich. Zeke roch immer herrlich. Das war eins der ersten Dinge, die sie an ihm wahrgenommen hatte. Als sie jetzt den Kopf an seine breite Schulter legte, hoffte sie, dass sie nicht wie schon so oft nachgeben würde, kaum dass er seinen Charme spielen ließ. Sie hatte es sich doch nicht in den Kopf gesetzt, Karriere zu machen und auf alles andere zu verzichten. Nein, sie wollte Kinder, Zekes Kinder, ein gemütliches Zuhause, wie eine Familie es brauchte, und einen erfüllenden Beruf. Sie lebte schließlich nicht mehr in einer Zeit, in der das eine das andere ausschloss.
    Im Lift küsste Zeke sie noch einmal, und sie schloss die Augen, legte ihm die Arme um den Nacken und strich ihm zärtlich über das kurze Haar. Er ließ die Hände über ihre Brüste und die schmale Taille gleiten und zog sie eng an sich, so dass sie spürte, wie erregt er war.
    “Weißt du eigentlich, wie unglaublich du bist, Marianne?” fragte er leise und dicht an ihrem Ohr. “Ich kann nie genug von dir bekommen.”
    Der Lift hielt, und sie kam wieder auf den Boden der Realität zurück. Sie löste sich sanft von ihm. ” Zeke … “
    “Ich weiß.” Er lächelte. “Du willst erst reden.”
    Eng umschlungen betraten sie das Apartment, aber im Wohnzimmer machte Marianne sich von ihm los und nahm absichtlich nicht auf dem Sofa, sondern auf einem der mit blauem Brokat bezogenen Sessel Platz. Dort blieb sie aufrecht sitzen und legte die Hände in den Schoß.
    Zeke schenkte an der Cocktailbar zwei Brandy ein und lächelte, als er sah, welche Haltung sie eingenommen hatte.
    “Vielen Dank”, sagte sie mit ruhiger, fester Stimme und schwenkte den Brandy ein paarmal im Glas herum, ehe sie einen winzigen Schluck trank.
    “Und nun?” Zeke zog sein Jackett aus, warf es achtlos über einen Stuhl und setzte sich ihr gegenüber auf das Sofa. Dann lockerte er die Krawatte, öffnete die drei obersten Hemdknöpfe und lehnte sich bequem zurück. “Sprich dich aus, meine Süße, sprich dich aus.”
    Meine Süße. Wie er das sagte! So ähnlich hatte auch Liliane geklungen, als sie sie Süße genannt hatte. Zeke und Liliane sprachen beide sehr herablassend zu ihr, jeder auf seine Art. Dieser Gedanke bestärkte sie in ihrem Vorhaben, als sie nun die Diskussion begann.
    “Ich kann nicht so weiterleben wie bisher, Zeke, das musst du einsehen.”
    “Warum nicht?” fragte er kühl, aber nicht aggressiv.
    “Erstens, weil es mir nicht gefällt.”
    “Hat dieses Gespräch vielleicht etwas damit zu tun, dass du den größten Teil des Tages mit Pat und den Abend mit einer ebenso selbstbewussten Frau verbracht hast?” fragte er. “Also mit zwei Frauen, die Männer als die weniger wichtige Hälfte der Menschheit betrachten?”
    “Nein, hat es nicht”, entgegnete sie ärgerlich. “Und das tun sie außerdem nicht.”
    „Von meinem Standpunkt aus betrachtet, tun sie das schon.”
    “Dann ist dein Standpunkt falsch.” Das Gespräch lief ganz und gar nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. “Hör zu, Zeke.” Sie atmete tief ein und zwang sich, ruhig zu bleiben. “Ich bin eine erwachsene Frau und sehr wohl imstande, mir ohne die Hilfe von Pat oder Wendy eine Meinung zu bilden. Du musst doch bemerkt haben, dass die Dinge zwischen uns seit einigen Monaten nicht mehr besonders gut stehen.”
    “Nein, das habe ich nicht”, sagte er kühl und wurde ärgerlich.
    Wie selbstbezogen und blind Männer doch sein konnten. Sie sah fassungslos in das atemberaubend attraktive Gesicht ihres Mannes. Seit Monaten hatte er ihre ausgesprochenen und ihre stummen Hilferufe ignoriert und sich nur um sein geschäftliches Imperium gekümmert. Solange in seiner Welt alles in Ordnung war, konnte seine Frau gern isoliert und frustriert zu Hause sitzen. Aus seiner Sicht hatte sie die perfekte Ehefrau gespielt, ihm das Abendessen gekocht, seine Freunde und Geschäftsfreunde bewirtet und unterhalten, seine Interessen vor ihre eigenen gestellt. Aus lauter Liebe zu ihm hatte sie geduldig gewartet,
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