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Wie eine Volkswirtschaft waechst

Wie eine Volkswirtschaft waechst

Titel: Wie eine Volkswirtschaft waechst
Autoren: Peter D. Schiff , Andrew J. Schiff
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Bass-Fraktion unangemessenes Handeln im Angesicht eines nationalen Notstands vor. Er prangerte die Maßnahmen von Bass als unbedeutende Halbheiten an. Unter dem Wahlkampfthema Transformation versprach Ocuda viel größere staatliche Anstrengungen, um das Ruder der Inselwirtschaft herumzureißen.

    Als der junge Chefsenator die Macht übernahm, machte er sich daran, die Bass-Maßnahmen dadurch zu transformieren, dass er sie verdreifachte! Er dachte sich eine ganze Reihe neuer Programme aus, um die neu gedruckten Fish Reserve Notes in die Wirtschaft zu pumpen.
    Er erhöhte die Unterstützung, die der Staat Hüttenkäufern gewährte – zunächst nur für Erstkäufer, dann aber auch für jene, die sich ein größeres Haus kauften. Und wieder einmal senkte er die Zinsen, die Finnie und Fishy verlangten.
    Da die Surfschulen-Besucherzahlen dramatisch gefallen waren, erhöhte er die Direkthilfen an die Schulen und sorgte dafür, dass Studienkredite noch leichter zu bekommen waren.
    Außerdem genehmigte er den Bau eines neuen Leuchtturms in Shady Swamp. Als Ingenieure darauf hinwiesen, die Einrichtung würde überhaupt nicht gebraucht, erinnerte sie Ocuda daran, dass allein die Arbeitsplätze an der Baustelle der Wirtschaft einen kräftigen Schub verleihen würden.

    Ocuda hielt auch große Stücke auf alternative Energiequellen. Er argumentierte: „Die Gesellschaft ist zu sehr von Eseln abhängig. Für das Klima und die Beschaffenheit der Insel sind Lamas viel besser geeignet. Lamas fressen nicht nur weniger Gras, sie sind auch noch trittsicherer, gesünder und vermehren sich häufiger als traditionelle Esel. Und das Sahnehäubchen: Der Lama-Dung stellt eine weitaus geringere Geruchsbelästigung dar.“

    Ocuda fasste einen mehrstufigen Plan für die Transformierung der alten Wirtschaft ins Auge.
    Zunächst wollte er mithilfe massiver Anreiz-Ausgaben die Einführung einer Lama-basierten Infrastruktur beschleunigen. Zu diesem Zweck forderte er ein aggressives, staatlich betriebenes Lama-Zuchtprogramm. Er verordnete außerdem, dass die Karrenhersteller (die jetzt unmittelbar vom Senat geleitet wurden) die Karren für die Benutzung mit Lamas umgestalteten und umbauten. Und schließlich begann er, alle Karrenwege des Landes mit einem Humus belegen zu lassen, der für Lamahufe besser geeignet war.
    Zweitens schlug Ocuda die sogenannte Abwrackprämie vor, die den Menschen staatliche Anreize bot, ihre Grasschlucker gegen effizientere Karren einzutauschen (die sinopischen Karrenhersteller, die die meisten kleineren Karren herstellten, freuten sich sehr darüber).

    REALITÄTS-CHECK
    In den Augen vieler verstand sich die positive Wirkung von Programmen wie der Abwrackprämie und dem Bauprojekt in Shady Swamp von selbst. Es war einleuchtend, dass diese Ideen den Absatz steigerten und Menschen in Arbeit brachten.
    Aber ebenso wie bei den vom Senat finanzierten Hüttendarlehen war keineswegs gesichert, dass diese Ausgaben die effizienteste Verwendung für die Ressourcen der Insel waren. Tatsächlich trug keine dieser Aktivitäten viel zur Erhöhung der Produktionsleistung bei.
    Nicht annähernd so klar erkennbar waren die Arbeitsplätze, die vernichtet oder nicht geschaffen wurden, weil knappe Arbeitskraft und knappes Kapital in diejenigen Aktivitäten umgelenkt wurde, die der Senat als wichtig genug für die Finanzierung erachtete.
    Die Marktkräfte hätten durch Versuch und Irrtum die beste Verwendung für das restliche Investmentkapital bestimmt. Unternehmen, die den Markt fehlinterpretiert hätten, würden Verlust machen und die Anleger würden von ihnen Abstand nehmen. Diejenigen, die richtig lagen, würden Gewinn machen, mehr Kapital anziehen und expandieren.
    Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, die Anstrengungen lieber auf den Bau von Netzen, Farmausrüstung und Kanus zu konzentrieren. Am erfolgreichsten wären diejenigen Projekte gewesen, die den Menschen am effizientesten das gaben, was sie wollten und wann sie es wollten. Doch da die freie Marktwirtschaft nun offenbar diskreditiert war, setzte alle Welt Vertrauen in eine kleine Gruppe von Menschen, die Entscheidungen traf, die normalerweise der Insel insgesamt obliegen würden.
    Als Ocuda und die mit ihm verbündete Senatorin Nan ShallowSea planten, haufenweise druckfrische Fish Reserve Notes auszugeben, übersahen sie bloß eine Kleinigkeit: Usonia besaß überhaupt keine Fische mehr. Alle geplanten Ausgaben mussten vom Ausland finanziert werden.
    Einzig dank der
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