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Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)

Titel: Wie ein reißender Strom: Roman (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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doch kommen, um die Braut zu sehen. Oder? Wo ist sie eigentlich?«
    Sein Blick suchte die Gruppe ab, die sich um ihn geschart hatte, und übersah Banner dabei geflissentlich. Sie hatte sich mit Absicht zurückgehalten, da sie seiner ungeteilten Aufmerksamkeit sicher sein wollte, wenn sie ihn begrüßte.
    »Jake Langston, du weißt, dass ich die Braut bin.« Sie rannte auf ihn zu, warf sich in seine Arme und umarmte ihn stürmisch. Mit den Armen umspannte er ihre Taille und hob sie hoch. Zweimal drehten sie sich im Kreise, bevor er sie wieder absetzte.
    Er stieß sie von sich und meinte: »Nein, du kannst nicht die Braut sein. Die Banner Coleman, die ich kenne, trägt Zöpfe, hat aufgeschürfte Schienbeine und Löcher an den Knien ihrer langen Unterhose. Lass mich deine Unterhose sehen, dann weiß ich es genau.« Er bückte sich, um den Rock ihres Kleides anzuheben. Sie kreischte und gab ihm einen Klaps auf die Hände.
    »Meine Unterhose wirst du nie wieder sehen, und meine Schienbeine auch nicht, aufgeschürft oder nicht. Ich bin jetzt erwachsen, oder ist dir das noch nicht aufgefallen?« Sie warf sich in eine arrogante Pose, die ihre Reife betonte. Eine Hand auf die Hüfte gestemmt, die andere hinter dem Kopf, den sie zurückgeworfen hatte.
    Lee brach in schallendes Gelächter aus. Micah pfiff lüstern und klatschte in die Hände. Jake musterte die Tochter der Colemans, die er von klein auf kannte, mit einem abschätzenden Blick. »Du bist wirklich so weit«, meinte er ernst. »Ganz erwachsen.« Er legte ihr die Hände auf die Schultern und beugte sich hinunter, um ihr respektvoll die Wange zu küssen. Dann landete zu ihrer Bestürzung seine Handfläche mit einem klatschenden Geräusch auf ihrem Hinterteil. »Aber für mich bist du immer noch eine rotznäsige Göre! Hol mir einen Stuhl. Damit ich diese Brötchen essen kann, bevor sie kalt werden.«
    Sie war zu glücklich, ihn zu sehen, um daran Anstoß zu nehmen, obwohl alle über sie gelacht hatten. Als ihre Blicke sich jetzt trafen, während Banner den Mittelgang entlangschritt, wurde ihr Herz besonders weit. Sie war so stolz auf ihn, so stolz, dass der hochgewachsene Mann mit dem weißblonden Haar und den leuchtend blauen Augen zu ihrer Familie gehörte. Nun, so gut wie jedenfalls.
    Seine Cowboykleidung hatte er gegen ein weißes Hemd und eine schwarze Lederweste gewechselt. Statt des Halstuches, das er immer trug, hatte er eine schmale schwarze Krawatte umgebunden. Aber sein Pistolenhalfter trug er noch um die Hüften geschnallt. Banner vermutete, dass einige Gewohnheiten sich wohl nur schwer ablegen ließen.
    Sie überlegte, dass sein Verhalten wohl nicht immer genauer Untersuchung standhielt. Wahrscheinlich hatte er einige Dinge getan, von denen das Gesetz besser nichts wusste. Banner war sich sicher, dass er trank, spielte und sich mit der Art Frauen herumtrieb, von denen sie nicht einmal wissen durfte. Aber nichts konnte sie davon abhalten, ihn zu lieben. Seine verwegene und gefährliche Art machte ihn nur umso attraktiver. Ohne jeden Zweifel würden sich die noch ungebundenen Mädchen auf dem Hochzeitsempfang darum reißen, ihm vorgestellt zu werden.
    Eines jener kristallblauen Augen, die von sonnenvergoldeten Wimpern umgeben waren, schloss sich und zwinkerte Banner verschwörerisch zu. Sie zwinkerte zurück und erinnerte sich an all die Geheimnisse, die er, wie er ihr geschworen hatte, nur ihr anvertraut hatte und Lee und Micah nicht erzählen konnte. Sie hatte ihm geglaubt, weil sie es gerne wollte. Die Freundschaft zwischen ihnen hatte sie eifersüchtig gehütet. Jedes Wort, das er ihr je zugeflüstert hatte, bewahrte sie wie einen Schatz. Wo es um seine Aufmerksamkeit ging, war sie wahnsinnig eifersüchtig.
    Banner wusste, dass es zwischen ihm und ihren Eltern, besonders ihrer Mutter, ein geheimes, heiliges Band gab. Nie sprachen sie darüber. Das war ein Thema, über das nicht diskutiert wurde. Aber mit dem Gespür eines Kindes hatte Banner immer gefühlt, dass es da war. Was auch immer es war, sie war froh darüber, weil es Jake in ihr Leben einbezog.
    Als sie und Ross jetzt zur ersten Reihe kamen, schaute sie ihre Mutter an. »Ich habe dich lieb, Mama«, flüsterte sie.
    »Ich … wir lieben dich auch«, flüsterte Lydia zurück und schloss Ross in die zärtlichen Worte ein. Tränen standen ihr in den Augen, aber sie lächelte.
    Banner lächelte sie beide an, bevor sie sich dem Priester zuwandte. Ross stellte sich zwischen sie und Grady.
    »Wer gibt
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