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Wie ausgewechselt

Wie ausgewechselt

Titel: Wie ausgewechselt
Autoren: Rudi Assauer , Patrick Strasser
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eine neue Wahlheimat findet.
    »Inge war schwer in Ordnung, eher etwas reserviert und distanziert. Gerne erinnere ich mich an gemeinsame Urlaube in Istanbul oder Ibiza. Sie war stets top gekleidet, hatte Stil. In Bremen hat sie mich immer mit ins Stadion begleitet, saß auf der Tribüne.«
    Gemeinsam erleben Rudi und Inge Assauer seine letzte Spielerstation und die ersten Jahre als Manager bei Werder. »Zu seiner Zeit in Bremen war Rudi in Sachen Mode das, was man heute einen Poser, einen kleinen Angeber nennen würde«, erzählt Werders Extorhüter Dieter Burdenski. »Er trug ganz moderne Mäntel, besondere Schals, legte Wert auf ein extravagantes Aussehen.« Als Assauer 1986 beim FC Schalke als Manager entlassen wird, schwindet auch die Liebe zu Inge. Die beiden bleiben jedoch auf dem Papier verheiratet, einen Ehevertrag gibt es nicht.
    Erst als Katy 13 Jahre alt ist, erfährt sie, dass sie eine fünf Jahre ältere Halbschwester hat. Bettina erinnert sich an das erste Aufeinandertreffen: »Das war ein ganz eigenartiger Moment: Katy saß 1983 bei einem Spiel in Gelsenkirchen auf der Tribüne im Stadion. Ich wusste, wer sie ist, aber Katy wusste nichts von mir. Papa sagte dann nach dem Spiel zu ihr: ›Ich habe eine Überraschung für dich. Pass mal auf, jetzt lernst du deine Schwester kennen.‹ Für mich war das okay, es musste ja mal sein, war an der Zeit. Wir haben in der Folge ab und an mal telefoniert, uns jedoch selten gesehen, da wir ja unterschiedliche Mütter hatten. Danach haben wir uns aus den Augen verloren und auseinandergelebt.«
    1987 macht der befreundete Sportreporter Werner Hansch auf einer Sportlergala in der Essener Messe Rudi Assauer mit Beate Schneider bekannt. Es macht sofort klick. Die Handballerin beeindruckt Assauer, er nennt sie »Schneidersche« oder »Zimmerlinde«, ein Kosename, den sie wegen ihrer schlanken Figur erhält. Beide sprechen sich mit »Beau« an, zu Deutsch »Schönling« oder » Schöner«. Mit Beate genießt Assauer Ende der 80er-Jahre das Leben, den Luxus, einmal nicht im Fußballgeschäft ständig unter Strom zu stehen. Sie leben gemeinsam in Bremen, unternehmen viele Reisen, schaffen sich einen Hund an. Die Liebe zu Janosch, seinem gut 40 Kilogramm kräftigen ungarischen Vorstehhund, einem Magyar Vizsla, geht so weit, dass er ihn auf Händen trägt – nicht nur sprichwörtlich. Einmal sogar notgedrungen, weil der Vierbeiner in eine Scherbe getreten war und stark blutete. Also schleppte ihn Assauer nach Hause zurück, packte ihn ins Auto und fuhr dann zum Tierarzt. Als Janosch eines Tages Kastanien gefressen hatte und dadurch einen Magen-Darm-Verschluss bekam, weinte und schluchzte Assauer in Sorge um den Hund. Selbst kurz vor dem Anpfiff von Bundesligaspielen erkundigte er sich zu Hause, wie es seinem »Joschi« ging.
    »Beate hatte eine gute Figur, war sehr sportlich und gepflegt. Hat sie einen Raum betreten, haben sich die Männer nach ihr umgedreht. Sie war gebildet, sprachlich begabt – und keine Jasagerin, sie hatte ihren eigenen Kopf. Die war absolut in Ordnung. Wir haben heute losen Kontakt, man sieht sich bei Geburtstagen und anderen Festen.«
    Knapp zwölf Jahre war er mit der »Schneiderschen« zusammen, dann funkte es mit Kerstin Marohn aus Gelsenkirchen – beim Zahnarzt. »Nur widerwillig ist der Chef in die Praxis gegangen«, erinnert sich seine ­Sekretärin, »und plötzlich kam er jedes Mal ganz vergnügt zurück.« Assauer hatte sich in die Zahnarzthelferin verguckt und sagte damals über die 24-Jährige in einem Interview:
    »Ich habe sie kennengelernt, als ihr Zahnarzt mir das Esszimmer neu tapeziert hat. Kerstin merkte sofort, dass ich bei der Behandlung ein bisschen Schiss hatte. Sie hielt mir ganz lieb das Händchen.«
    Obwohl 30 Jahre Altersunterschied zwischen beiden liegen, schickt er seinem »Maröhnchen« Blumen. Weil sie sich erst ziert, lädt er das gesamte Team der Zahnarztpraxis zum Essen ein. So kriegt er sie rum. Im Rückblick sagt Assauer:
    »Ein dralles Mädel, die war hübsch. Die war in Ordnung.«
    Nicht in Ordnung war für ihn, dass sie es war, die die Beziehung nach eineinhalb Jahren beendete. Kerstin war die erste Frau an seiner Seite, die mit ihm Schluss gemacht hat. Nicht umgekehrt, weil eben für ihn der Fußball, der Job an Nummer eins stand. Eine ganz neue Erfahrung für Assauer.
    Am 1. April 2000 lernt er die Schauspielerin Simone Thomalla bei einem Boxkampf kennen. Er nennt die Tatort -Kommissarin die »Thomallasche«,
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