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When the Music's Over

When the Music's Over

Titel: When the Music's Over
Autoren: Myra Çakan
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Tunnel-Soldaten und traten unbehaglich auf der Stelle. Die karge Winterlandschaft erschlug sie förmlich. Misstrauisch musterten sie die rostigen Snow Scooter, die Skadi und Brad aus einem Lagerschuppen geschoben hatten.
    Skadi gab allen eine kurze Einweisung: »Kräftig an dem Griff ziehen, dann springt der Motor an. So!« Knatternd und stinkend erwachte der Motorschlitten zu mechanischem Leben. »Links Gas, rechts Bremse. Ist wirklich kinderleicht. Und denkt dran: immer mit dem Körper mitgehen. Falls ihr trotzdem Probleme bekommt – das ist die Nottaste.« Sie schlug auf einen roten Knopf und der Motor wurde abgewürgt.
    Sunshine winkte ihren Leuten. »Aufsitzen«, sagte sie knapp.
    Ihr Ziel war die ehemalige Sendestation von Isfjord Radio in Kapp Linné – ein paar Stunden die Küste runter.
    »Möglich, dass sie immer noch funktioniert«, hatte Skadi gesagt. Und sie alle waren nur zu begierig gewesen, ihr zu glauben.
    Takaheshi und Sunshine hatten beschlossen, dass eine Gruppe vorausfahren sollte, um die Anlage zu checken, während Wiesel an Bord blieb. Er saß immer noch über dem Virusprogramm, mit dem sie die Raumstationen lahm legen wollten – und, mit viel Glück, auch die Schiffe der Aliens.
    Die Markierungsstecken für die Scooterløype waren schon vor Jahrzehnten von Winterstürmen umgeweht und vom Eis bedeckt worden. Doch immer entlang der Küste zu fahren konnte nicht so schwer sein, fand Sunshine. Sie richtete sich auf und warf einen raschen Blick zurück.
    Käppi und Jamila waren dicht hinter ihr. Eine dichte Schneewolke aufwirbelnd, überholten sie sie mit einem breiten Grinsen. Drei weitere Scooter mit Takaheshis Leuten folgten. Die Schneebrillen vor den Augen, dick in polartaugliche Coveralls eingepackt, bewaffnet mit Gewehren und Leuchtspurmunition, boten sie einen seltsamen, wild-romatischen Anblick.
    »Haltet ja die Augen auf«, hatte Skadi gesagt. »Es gibt immer noch Polarbären in der Gegend.« Und sie hatte nicht geklungen, als würde sie einen Scherz machen.
    Sunshine gab Gas, um sich wieder an die Spitze zu setzen. Doch sie kam nicht weit. Vor ihr kämpfte Hiroku, die Kommunikationsingenieurin der Jacht, mit ihrem Motorschlitten. Sie hatte sich in einer Bodensenke festgefahren, die Raupen drehten durch und das Fahrzeug gab schrille Protesttöne von sich. Das fing ja richtig gut an. Fluchend bremste Sunshine ab und stieg von ihrem Schlitten. Gemeinsam hievten die beiden Frauen das Fahrzeug wieder auf die Piste.
    Sie waren wohl zwei Stunden unterwegs, als sie die umgestürzten Träger und zerborstenen Förderkörbe sahen. Zusammen mit den dicken Metallseilen und rostigen Winden wirkten sie wie Installationen eines durchgeknallten Bildhauers. Sunshine studierte die Wegbeschreibung, die Skadi ihnen mitgegeben hatte. »Barentsburg umfahren«, stand da. »Man weiß nie, wer da durch die Ruinen der alten russischen Minensiedlung geistert«, hatte Skadi gesagt und offen gelassen, ob sie damit zwei- oder vierbeinige Geister meinte.
    Käppi maulte zwar, als Sunshine den Konvoi zum Halten brachte und ihnen die Lage erklärte – immerhin würden sie durch den Umweg länger zur Sendestation brauchen –, doch sie machte bestimmt nicht den Fehler, hier draußen in der Wildnis schlauer als Skadi sein zu wollen. Sunshine beneidete die ’skimo-Tussi, die so eine ganz andere Art von Taffheit an sich hatte. Skadi konnte überall überleben, da hatte sie nicht die geringsten Zweifel. Die Tunnel-Soldaten hingegen waren echte Stadtkinder: taff, schnell und straßenschlau, aber völlig untauglich für das Leben an einem Ort wie Spitzbergen.

    Sie sahen die Station schon von weitem: zwei große Parabolantennen und ein paar Baracken. Was für ein Anblick – mitten in der Eiswüste ein Stück High Tech. Jetzt galt es nur noch zu überprüfen, ob die Anlage noch funktionsfähig war. Von weitem sah alles richtig gut aus, fand Sunshine, die sich im Stillen sogleich berichtigte: »Als ob ich das beurteilen könnte.«
    Froh, endlich am Ziel zu sein, fuhren sie mit Vollgas drauf zu – und verloren plötzlich die Gleitfläche unter den Kufen. Einige Scooter blieben so abrupt stecken, dass sie umkippten. Heulend drehten die Raupen durch. Das Schrillen der Warnanlagen war ohrenbetäubend. Alle schrien und fluchten lauthals und standen ratlos neben ihren Schlitten. Schließlich schlugen sie nacheinander auf den Notabschalter. Schlagartig wurde es still. Dann redeten wieder alle durcheinander.
    »Was war denn
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