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Wettflug mit dem Tod (Orion 10)

Wettflug mit dem Tod (Orion 10)

Titel: Wettflug mit dem Tod (Orion 10)
Autoren: Hans Kneifel
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haben.
    »Gib mir bitte Lydia van Dyke.«
    »Ja.«
    »General«, sagte der Kommandant, »ich werde versuchen, die Schiffe zum Halten zu bringen. Habe ich, falls etwas schiefgehen sollte, Ihre Unterstützung?«
    Sie nickte ernst.
    »Meine volle Unterstützung, Cliff«, sagte sie warm.
    »Gut. Es kann sein, daß ich einige drastische Dinge unternehmen muß. Ich möchte genügend Rückendeckung haben.«
    »Was Tamara und mich betrifft, können Sie sich auf unsere Hilfe voll verlassen, Kommandant.«
    Cliff näherte seine Finger der Taste.
    »Ich danke Ihnen«, schloß er.
    Der Schirm wurde schwarz.
    Cliff löste die breiten Gurte, die ihn im Sessel hielten und stand auf. Er blieb in der Mitte der Kanzel stehen und sagte:
    »In wenigen Minuten geht das Schiff in den Hyperraum. Atan – du bleibst bitte an deinen Schirmen. Mario, du übernimmst die Funkwache. Helga hat zu wenig geschlafen ... schnell in die Kabine. Hasso?«
    Der Bordingenieur meldete sich über die BSA.
    »Ich kann nichts mehr zugeben, Cliff, sonst bleiben wir im Hyperraum liegen.«
    »Wir sind noch nicht drin, Hasso!«
    »Nein, aber wir werden gleich springen.«
    »Kannst du deine Maschinen allein lassen?«
    »Nein«, erwiderte Hasso. »Ich halte es noch eine Weile aus.«
    »Gut. Also gehen Helga und ich schlafen. In dem Augenblick, in dem einer von euch müde wird, weckt er einen von uns beiden auf und wird sofort abgelöst. Wir müssen mindestens drei Stationen besetzt halten. Ich werde auf Autopiloten umschalten. Alles klar?«
    »Gehen Sie nur, Oberst«, brummte Atan. »Wir werden die ORION hüten wie ein rohes Ei.«
    Cliff lächelte.
    »Gut«, sagte er dann. »Ich verlasse mich auf euch.«
    Die ORION VIII, eines der schnellsten Raumschiffe der Erde, raste wie ein silberner Schemen durch den Normalraum, wurde schneller und schneller, und dann hoben die Generatoren das Schiff in den Hyperraum. Stunden vergingen, und die Schirme, auf denen man die Anzeichen einer kommenden Kollision betrachten konnte, blieben leer. Nichts lag auf dem Direktkurs des Schiffes. Der Kommandant und die Funkerin schliefen, und die drei Wachen kontrollierten die Instrumente und die Kontrollen.
    Das Funkpult war auf Warnautomatik geschaltet.
    Hasso beobachtete die Anzeigen der hochtourig rasenden Maschinen.
    Und Mario saß im Kommandantensessel.
     
    *
     
    Zehn Stunden nach dem Start:
    De Monti versuchte seit geraumer Zeit, die Chancen abzuwägen, die Cliff mit seinem Vorhaben hatte. Konnte er die Schiffe einholen? Mindestens drei von ihnen würde die ORION überholen. Dann genügte eine Serie von Funksprüchen, um die Kapitäne zu warnen. Das vierte, zuerst gestartete Schiff war die Gefahr. Wenn die Gelbfieberviren erst einmal in den Produktionsprozeß eingewandert waren, konnte die ahnungslose Erde nicht mehr vor ihrem Schicksal gerettet werden. Tausende und Zehntausende von Menschen würden sterben, und bis man die Angesteckten isoliert hatte, starben weitere Hunderttausende.
    Und einige Milliarden Menschen gegen das längst vergessene, ausgerottete Gelbfieber zu impfen, schafften nicht einmal Robots und eine hochtourig arbeitende Gesundheitsbehörde. Und die Flüchtenden in den Schiffen würden die Keime in alle Bezirke des Alls mit sich schleppen. Mario de Monti wurde bei der Vorstellung bleich und schauderte.
    Im Augenwinkel sah er das Blinkzeichen.
    Er stand auf und ging schnell zum Funkpult hinüber drehte einige Knöpfe und schaltete den Hyperempfänger auf Empfang . Gleichzeitig stellte er den Schreibsatz an und ließ das Logbuch anlaufen.
    Ein bandgesendeter Spruch lief ein.
    Mario betrachtete die Buchstaben, die sich zu Wörtern zusammensetzten, mit dem Mißtrauen eines Menschen, der eine schlechte Meldung erwartete. Und das war der dritte Schlag, der McLanes Crew an diesem Tag traf.
    Der Spruch lautete:
    »Hier Planet Tareyton. An Kommandant Cliff McLane an ORION VIII: Unsere Einsatzkommandos entdeckten, daß vier Raumschiffsbesatzungen überwältigt worden sind. Die Männer sind inzwischen wohlbehalten im Konsulat. Sie berichten, daß eine Mannschaft von Kolonisten die vier Schiffe übernommen hat und sie zur Erde fliegen wird. Also ist die Gefahr noch größer geworden. Titus Veever hat inzwischen im verschärften Verhör durch Tamara Jagellovsk gestanden, daß die Mannschaften Anweisung haben, die Tanks in der Erdatmosphäre auszuleeren. Nachtrag: Die Wissenschaftler bitten, folgende Meldung anzuhängen:
    Gelbfiebervirus weicht von der klassischen Form ab. Es
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