Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wettflug mit dem Tod (Orion 10)

Wettflug mit dem Tod (Orion 10)

Titel: Wettflug mit dem Tod (Orion 10)
Autoren: Hans Kneifel
Vom Netzwerk:
Treppe hoch und verschwand im Boot.
    »Los, hinein!« sagte Erickson.
    Auch er schoß – ungezielt und schnell hintereinander. Er bückte sich, warf die schwere Lampe hinauf zu Hasso, der sie geschickt auffing. Cliff enterte die Leiter, stellte die Proben ab und wollte eben den Arm ausstrecken, um Erickson hineinzuhelfen, als er einen Laut hörte.
    »Getroffen! Verdammt!« sagte Erickson.
    Er rutschte langsam von der Leiter ab, und Cliff sprang nach unten. Er bückte sich, hörte dicht neben seinem Kopf den Querschläger und warf sich C. O. auf den Rücken. Er schwankte keuchend mit dem Commander die Leiter hinauf, hielt sich fest, und Hasso hatte blitzschnell gestartet. Die LANCET hob ab und raste auf Grand Laguna zu.
    Cliff ließ den schlaffen Körper des Commanders in einen Sessel abrutschen.
    »Tot?« Der Bordingenieur wandte den Blick nicht von den Instrumenten und holte aus den Maschinen die volle Leistung heraus.
    »Bewußtlos«, erwiderte Cliff. »Die Nadeln machen Kleintiere bewußtlos, und ich weiß nicht, wie sie auf Menschen wirken. Schalte das Videophon an.«
    Hasso setzte das Beiboot auf Kurs und schaltete kurz.
    Wieder war Helga Legrelle zu sehen.
    »Wir sind beschossen worden, und Erickson wurde von dem Geschoß einer Gasdruckwaffe getroffen. Verständige bitte Halvorsen. Er soll einen Arzt holen. Wir landen auf der Terrasse.«
    »Wird gemacht«, sagte Helga, drehte sich um und stellte eine andere Querverbindung her. Cliff hörte, während er Ericksons Hemd aufriß und seine Hand auf die Herzgegend legte, die Stimme Halvorsens. Sie schrie etwas von: »Auch das noch – man soll sofort Longjon holen! Schnell!« und wurde dann ruhiger. Helga verband Halvorsen direkt mit der LANCET.
    Der Kopf des Konsuls wurde sichtbar.
    »Wann ist es passiert?« fragte er, ruhiger geworden.
    »Vor zwei Minuten«, erwiderte Cliff. »Auf dem letzten Punkt unserer Route. Wie wirken die Nadeln?«
    Halvorsen schüttelte beruhigend den Kopf.
    »Erickson wird nicht sterben«, sagte er. »Er muß aber fünf Minuten nach dem Treffer das Gegenmittel gespritzt bekommen. Longjon steht bereits fertig neben mir – fliegen Sie schneller, Sigbjörnson.«
    Hasso deutete wortlos auf den Fahrthebel. Er stand auf dem letzten Strich, und ein unangenehmes Summen ging von den Maschinen aus. Mit knappen fünfhundert Stundenkilometern fegte die LANCET Grand Laguna entgegen.
    »Wir haben Höchstgeschwindigkeit«, sagte Cliff. »Wir sehen eben die Lichter der Siedlung.«
    Sie schafften es mit einer Sekunde Vorsprung.
    Die LANCET orgelte über das Schilf, raste schnurgerade auf das Haus des Konsuls zu und bremste mit fünf g ab. Cliff war gewarnt worden und hatte sich in einen Winkel geworfen und Erickson festgeschnallt. Dann setzte das Beiboot hart auf, demolierte das Geländer der Terrasse und hatte schon die Leiter ausgefahren, als es landete. Longjon stürzte herein, sah mit einem einzigen Blick, was vorgefallen war, und warf sich auf Erickson. Die Hochdruckinjektionsspritze fauchte auf wie eine Gasdruckwaffe.
    Hasso wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Das war mehr als knapp, Cliff«, sagte er aufatmend.
    Männer und einige Mädchen, die eindeutig von Terra gekommen waren, krochen in das Boot und schleppten den Commander hinaus.
    Cliff wußte, daß sie beide nichts anderes als Schlaf brauchten.
    Viel Schlaf.
    »Das, was jetzt kommt, wird vermutlich noch viel knapper werden, Freund Hasso!« sagte er ernst.
    Halvorsen stand neben ihm und sah ihn mit offenkundiger Bewunderung an, gemischt mit Scheu.
    »Erickson wird in genau zwölf Stunden wieder vollkommen klar sein«, sagte er. »Die Geschwister Veever sind noch immer nicht gefunden worden.«
    Cliff deutete in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    »Sie können morgen eine bewaffnete Mannschaft und einen Helikopter ausschicken. Ich bin fast überzeugt davon, daß beide, Titus und seine Schwester, uns beschossen haben. Titus dürfte den Commander getroffen haben – er ist ein Meisterschütze. Die Querschläger dürften auf das Konto seiner Schwester kommen.«
    »Morgen«, sagte Halvorsen. »Was tun Sie jetzt?«
    Cliff fühlte sich ähnlich erschöpft wie zwei Tage vorher um die gleiche Zeit.
    »Zwei Dinge«, erwiderte er. »Wir fliegen mit der LANCET hinüber zum Schiff, laden die Proben ab und schlafen.«
    »Das ist ein ziemlich kluger Entschluß«, bestätigte Halvorsen.
    Eine Stunde später lag McLane in seinem Bett. Die wenigen Minuten bis zum Einschlafen dachte er darüber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher