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Wettflug mit dem Tod (Orion 10)

Wettflug mit dem Tod (Orion 10)

Titel: Wettflug mit dem Tod (Orion 10)
Autoren: Hans Kneifel
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Und lassen Sie meinen Adjutanten hier; ich brauche ihn.«
    Wamslers Stimme war lauter und lauter geworden. Jetzt machte er eine kleine Pause und schrie den Rest seines Satzes fast hinaus.
    »Und kommen Sie nicht zurück, ehe Sie eine entstandene Gefahr entschärft haben!«
    Cliff bemühte sich, ernst zu bleiben. Er salutierte übertrieben, womit er den Marschall wiederum ärgerte und winkte seiner Crew. Hinter ihm verließen die anderen Anwesenden den Raum und ließen Wamsler und Spring-Brauner sprachlos und wütend zurück.
    »Immerhin«, bemerkte Spring-Brauner spitz und nicht ohne Sarkasmus, »stammt der Slogan McLane, unser bester Mann im Weltraum von Ihnen, Marschall. Wundern Sie sich also nicht darüber, daß manche Bohnen bis hinauf zum Mond wachsen.«
    Wamsler starrte auf die Tischplatte vor sich, drehte dann den Kopf und sagte wütend zu seinem Ordonnanzleutnant:
    »Suchen Sie das nächste Ziel für die nächsten Besatzungen heraus und verbreiten Sie hier nicht kluge Reden. Dafür werden Sie nicht bezahlt.«
    »Sehr wohl«, sagte Spring-Brauner und hatte den fatalen Eindruck, daß sich nicht nur McLane, sondern auch Wamsler und selbst Helga Legrelle gegen ihn verschworen hatten.
    Dieser Eindruck war durchaus richtig.
     
    *
     
    McLane ging neben General van Dyke auf den reservierten Tisch zu.
    Lydia, die sich bemühte, den eifersüchtigen Blick Tamara Jagellovsks nicht zu bemerken, sagte halblaut zu Cliff:
    »Offensichtlich ist die neueste Komposition von Tomas Peter kennzeichnend für die Aktion Tareyton: ›Planet der tausend Meere‹. «
    Cliff nickte und blieb stehen. Hinter und neben ihm befanden sich jetzt die ORION-Crew und Erickson. Sie nahmen Platz. Aus den Lautsprechern des Starlight-Casinos kam die Melodie des zeitgenössischen Komponisten; sie war jetzt überall zu hören.
    »Start in fünf Stunden«, sagte Cliff laut. »Was denken Sie über den Einsatz, C. O.?«
    Erickson, ein Mann um die Fünfzig, lang und hager, zuckte die Schultern. Er trug wie auch die ORION-Leute bereits seinen Bordoverall mit dem langen, schmalen Schildchen auf der Brust, auf dem Punkte und Feldeinteilungen, verbunden mit einem einmagnetisierten Muster, die Identität des Mannes auswiesen. Er war Major.
    »Keine Meinung, Cliff«, sagte C. O. »Es kann alles bedeuten – tödliche Langeweile oder wilde Aufregung. Ich bin dafür, abzuwarten.«
    »Start in fünf Stunden«, wiederholte Mario de Monti und blickte hoch. Der Kellner stand neben dem Tisch. »Das bedeutet, daß wir ab jetzt nur Kaffee und solches Zeug trinken dürfen.«
    »Ich gestatte mir, eine Runde Kaffee auszugeben«, sagte Cliff. »Gegenstimmen?«
    Niemand.
    Der Kellner entfernte sich und kam nach angemessener Zeit mit den Kaffeeportionen zurück. Cliff beglich die Rechnung und musterte dann eindringlich die Gesichter der Tischrunde.
    »Ja«, sagte er bedauernd. »Das waren die Dinge, die zum Abbruch unseres teuer erkauften Urlaubs führten. Aber vermutlich wird es nicht lange dauern, bis wir unseren Auftrag erledigt haben. So wie ich euch kenne, habe ich jetzt eine Serie von Fragen zu beantworten.«
    Er klappte die Kassette auf, in der sämtliche Unterlagen über Tareyton lagen, die irdische Institutionen über den Planeten gesammelt hatten.
    »Ja – wie ist das mit diesen Grundstoffen?« fragte C. O. Erickson.
    »Ich muß die Unterlagen noch genau studieren«, sagte Cliff. »Aber soviel ich bisher weiß, besteht der Planet aus einer Unzahl – angeblich tausend – großer, kreisförmiger Meere. Sie sind an keiner Stelle tiefer als fünf Meter. Der Mond sorgt für riesige, planmäßige Überschwemmungen. Die irdischen Wissenschaftler haben eine Getreideart entwickelt, die letzten Endes eine Kreuzung zwischen Weizen und Reis darstellt. Aber diese Pflanze hat noch andere Eigentümlichkeiten.«
    Hasso Sigbjörnson klopfte mit dem Löffel gegen die Tasse und sagte:
    »Ich sehne mich förmlich nach einem Auftrag, der uns einmal in eine normale Umgebung bringt. Fanatiker, Hypnotisierte, tödlicher Staub ... und jetzt ein Planet des Wassers! Und dazu noch die mörderische Laune von Helga! Es wird für uns alle ein unvergeßliches Erlebnis werden.«
    Die Funkerin hob den Kopf und blitzte Hasso wütend an.
    »Du hast keinen Grund, dich über mich lustig zu machen«, sagte sie. Cliff begann schallend zu lachen.
    »Helgamädchen!« sagte er tröstend. »Niemand lacht über dich, aber jedermann lacht über Michael Spring-Brauner.«
    »Ich verstehe nichts«, warf
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